Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
Vom Netzwerk:
Lösung suchen. Ich komme auf jeden Fall zu dir zurück, das schwöre ich.«
    Er hatte nicht vor, sie an diesem fremden Ort hier abzuladen und sich selbst zu überlassen, ermahnte sie sich streng. Er würde zurückkommen. Er hatte es ihr versprochen.
    »Hörst du, was ich sage?«, fragte er.
    Wieder nickte sie.
    »Vertraust du mir?«
    Sie nickte noch einmal, während sie zu ihrer eigenen Überraschung feststellte, dass sie es ernst meinte. Sie vertraute ihm, so verrückt das vielleicht auch war, und Sean belohnte sie dafür mit einem Lächeln, bei dem ihr Herz sich überschlug. Es war scherzhaft und eindringlich zugleich, genauso vielschichtig und verwirrend wie der Mann dahinter und die in ihr brodelnden Gefühle.
    »Danni«, sagte er leise. »Hast du irgendeine Ahnung, warum uns das hier widerfahren ist?«
    »Nein. Ich dachte, vielleicht wüsstest du es.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das alles nicht. Es ist, als hätte sie es schon lange im Voraus geplant, nicht? Nennt sich meine Großtante, stellt mich als Cousin vor ...«
    »Ich weiß. Ich kann mir nur denken, dass wir aus einem bestimmten Grund hier sein müssen.«
    »Und was für ein Grund sollte das sein?«
    »Die Zeit, in der wir uns momentan befinden, liegt zwanzig Jahre zurück, Sean. Kapierst du das nicht? Und falls es genau zwanzig Jahre sind, wird meine Mutter in ein paar Tagen mit mir und meinem Bruder verschwinden, und dein Vater wird sich das Leben nehmen, und ...«
    Und irgendjemand wird deinen jungen Körper zusammen mit meinem in ein anonymes Grab werfen ...
    Danni unterbrach sich bei dem Schmerz, den der Gedanke in ihr auslöste. Wenn sie in ihrer Vision die Wahrheit gesehen hatte, würde Danni - die erwachsene Danni - im selben Grab wie Michael enden.
    »Kommst du, Vetter?«, rief Niall höflich.
    »Eine Minute, bitte«, antwortete Sean. Zu Danni sagte er: »Ich muss gehen. Wirst du zurechtkommen?«
    »Ja.« Doch das war gelogen, und sie konnte es auch nicht vor ihm verbergen. Am liebsten hätte sie sich an ihn geklammert und ihn angefleht, sie nicht alleinzulassen. Aber sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und verbot es sich.
    Sanft hob er ihr Kinn zu sich empor, um ihr in die Augen schauen zu können.
    »Na los, nun geh schon!«, schimpfte Colleen. »Gib ihr einen Kuss und verschwinde, Sean! Sie wird nicht weiter weg sein als bei den MacGrath, während du mit Niall auf See bist.«
    Danni hielt den Atem an, als Sean den Kopf senkte, um zu tun, was Colleen ihm geraten hatte. Seine Lippen streiften Dannis und lösten eine Welle wohliger Empfindungen in ihr aus, die wie ein heißes Kribbeln durch ihren Körper rannen. Als er sie vorher geküsst hatte, war es aufregend und schön gewesen, aber jetzt ... jetzt war seine Berührung geradezu elektrisierend. Sie ließ sie schier zerfließen und löschte jeden anderen Gedanken in ihr aus.
    Der Kuss begann als tröstliche Geste, doch dann lagen Dannis Hände auf Seans Brust, ihre Finger griffen nach seinem Hemd, um ihn zu sich herabzuziehen, während sich ihre Lippen unter seinen öffneten und sie den Kuss erwiderte. Und dann klammerte sie sich wirklich an ihn und flehte ihn an, nicht aufzuhören, nicht wegzugehen. Sie nicht alleinzulassen. Ein rauer Laut entrang sich Sean, ein widerstrebendes Stöhnen, als er sich von Danni löste, und trotz ihrer Ängste, ihrer Sorgen triumphierte sie im Stillen, als sie das unverhohlene Verlangen in seinen Augen sah.
    »Wir beenden das später«, versprach er leise. »Es wird nicht lange dauern, bis ich wieder bei dir bin.«
    Es lag so viel - vor allem so viel Ungesagtes - in dieser simplen Feststellung, dass Danni nur zustimmend nicken konnte. Doch welcher Sean würde zu ihr zurückkehren? Der Geist oder der Mann? Und wo würde sie sein, wenn er wiederkam? Wieder daheim in ihrem einsamen kleinen Haus? Oder in dieser Welt hier, die sie nicht verstand?
    Mit einem Gefühl grenzenloser Panik sah sie zu, wie Sean seinem Vater und Michael einen kurvenreichen Pfad zur See hinunter folgte. Unterwegs gesellten sich noch andere Männer zu ihnen, die im grauen Licht der Morgendämmerung aus ihren in grellen Gelboder Pinktönen gestrichenen Häusern herausströmten. Niall stellte seinen Cousin vor, und fröhliche Begrüßungen waren zu hören, als die anderen ihn lachend und scherzend in ihrem Kreis aufnahmen.
    Während Sean ihnen die Hände schüttelte, sah Danni ihn einen Blick zu ihr zurückwerfen, und obwohl sie zu weit entfernt war, um sicher sein zu können,

Weitere Kostenlose Bücher