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Der Löwe

Der Löwe

Titel: Der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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nennen ihn wegen seiner Furchtlosigkeit den Löwen. Aber es geht darüber hinaus – er hat Instinkte wie eine Katze. Eine große, garstige Katze.«
    Miller notierte sich auch das nicht, und meiner Meinung nach würde er es auch bei keiner Besprechung erwähnen.
    Ich hätte hinzufügen können, dass Khalil den Geschmack menschlichen Blutes mochte. Buchstäblich. Und deshalb fragte ich mich, ob er … ich verdrängte den Gedanken und sagte: »Stellen Sie ihn sich als einen vor, der sich all diese Mühe machen würde, um jemand die Kehle durchzuschneiden.«
    Miller hatte offenbar schon darüber nachgedacht. »Yeah. Es ist wie … bei diesen Ritualmördern.«

    »Richtig. Das Töten ist zweitrangig. Es geht vor allem ums Ritual.«
    Er nickte und stellte fest: »Deshalb waren Sie diesmal noch nicht an der Reihe.« Er hatte einen interessanten Einfall. »Das nächste Mal wird er hinter Ihnen her sein – Sie müssen ihn also gar nicht suchen.« Und er fügte völlig unnötigerweise hinzu: »Er wird Sie finden.«
    Ich nickte.
    »Aber Sie wissen nicht, wo und wann.«
    »Meinetwegen überall und jederzeit.«
    Dazu fiel ihm nichts ein.
    Ich hatte das Gefühl, dass ich mit Ermittler Miller umfassend kooperiert und ihm einige gute Hinweise gegeben und Vorschläge gemacht hatte. Jetzt musste ich mit anderen Leuten sprechen, und er hatte allerhand Sachen anzuleiern, deshalb stand ich auf und sagte: »Ich bin bis auf weiteres hier im Krankenhaus. « Ich gab ihm meine Karte mit meiner Handynummer, und er gab mir seine.
    »Ich verspreche Ihnen, dass wir alles tun werden, um diesen Kerl zu kriegen«, sagte er. »Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen, von Ihrer Frau einmal abgesehen.« Und da er keine weiteren Opfer in seinem Revier haben wollte, fügte er hinzu: »Passen Sie auf sich auf.«
    Wir schüttelten uns die Hand, und ich ging.
    Nun ja, mir war immer klargewesen, dass dieser Tag kommen würde, aber ich hatte nicht gedacht, dass es in vierzehntausend Fuß Höhe über einer Kuhweide im Norden des Staates New York so weit sein würde.
    Khalil hatte sich schon immer den Zeitpunkt, den Ort und die Angriffsmethode ausgesucht. Aber diesmal war ich ein bisschen besser auf ihn vorbereitet, und das Überraschungsmoment fiel weg, aber für ihn wurde das Spiel dadurch nur noch ein bisschen interessanter.

    Ich dachte an die letzten Worte, die Khalil vor drei Jahren an Kates Handy zu mir gesagt hatte. Ich werde Sie und diese Hure, mit der Sie zusammen sind, töten, und wenn ich mein ganzes Leben lang dazu brauche.
    Wenn er nicht aufgelegt hätte, hätte ich ihm ein ähnliches Versprechen gegeben, aber das wusste er. Jetzt, drei Jahre später, war uns beiden klar, dass bald einer von uns tot sein würde.

12
    I ch ging zum Schwesternzimmer, um den Empfang von Kates persönlichen Gegenständen zu bestätigen und mich zu erkundigen, ob es Neuigkeiten über die Operation gab und wie es mit den Sicherheitsvorkehrungen aussah.
    Das Krankenhauspersonal wusste inzwischen, dass Kate kein gewöhnliches Unfallopfer war, und es wusste auch, wer ich war. Die Oberschwester, Mrs Carroll, versicherte mir, dass Staatspolizisten in Uniform vor dem Operationssaal und an den Aufzügen standen. Jeder Diensthabende, das Sicherheitspersonal des Krankenhauses eingeschlossen, war angewiesen worden, nach einem Mann Ausschau zu halten, dessen Foto die Staatspolizei verteilt hatte.
    Zu Mrs Coreys Zustand hatten die Schwestern keine neuen Informationen, aber Mrs Carroll schlug vor, dass ich im Warteraum bleiben sollte, denn dort würde mich Dr. Goldberg treffen wollen. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass man mich in meiner blutigen Fallschirmspringermontur nicht im Krankenhaus herumlaufen lassen wollte.
    Ich versprach, in den Warteraum zurückzukehren, musste aber auch meiner Pflicht nachkommen, deshalb ging ich stattdessen zu den Aufzügen, wo zwei Staatspolizisten in Uniform standen, einer an jedem Aufzug. Ich zeigte ihnen meinen Dienstausweis und gab mich als Ehemann des Opfers zu erkennen, was meinen mit Blut befleckten Overall erklärte.
    Beide Polizisten waren instruiert worden, und sie wirkten intelligent und wachsam. Falls sie nicht recht glaubten, dass der
Täter im Krankenhaus aufkreuzen könnte, um sich nach seinem Opfer zu erkundigen, verbargen sie es gut. Ich bat sie, mir das Foto zu zeigen, das sie von dem Verdächtigen hatten, worauf mir der Ältere der beiden, Trooper Vandervort, das Bild gab, das er in der Hand hatte.
    Ich schaute mir das

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