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Der Löwe

Der Löwe

Titel: Der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Vordertür, lief rasch den Weg hinab und stieg in das Taxi. »Los.«
    Amir trat das Gaspedal durch.
    »Rasen Sie nicht so«, sagte Khalil. »Bleiben Sie auf dieser Straße.«
    Sie fuhren weiter, und knapp eine Minute später tauchte ein blau-weißer Polizeiwagen auf, der ihnen entgegenkam.
    »Sir -?«
    »Weiter.«
    Der Polizeiwagen fuhr schnell, hatte aber weder die Sirene noch die Blinklichter eingeschaltet.
    Als der Polizeiwagen näher kam, sah Khalil zwei Uniformierte  – eine Frau am Steuer, daneben ein Mann. Sie sprachen miteinander und schienen sich weder Gedanken über ein Taxi zu machen, das außer Dienst war, noch sich dafür zu interessieren.
    Als der Polizeiwagen auf gleicher Höhe war, wandte sich Khalil ab. »Schauen Sie in den Spiegel und sagen Sie mir, was Sie sehen«, sagte er.
    Amir blickte in den Rückspiegel, und nach ein paar Sekunden berichtete er: »Der Wagen bremst ab … ja, er hat gewendet und hält vor dem Haus …«
    »Wir fahren nach Manhattan.«
    »Ja, Sir.«
    Wenige Minuten später waren sie auf der Zufahrt zum Long Island Expressway in Richtung Westen, nach Manhattan.
    Khalil nahm Haythams Handy aus seiner Jackentasche. Inzwischen
hatte die Polizei natürlich herausgefunden, dass Haytham tot war, und irgendwann würde man auch feststellen, dass sein Handy weg war, und dann würde man das Signal anpeilen. Deshalb musste er das Telefon ausschalten. Aber vorher musterte er das Gerät. Es war das gleiche wie das der toten Frau, wie er bereits bemerkt hatte, und nicht anders als andere Handys – nur dass dieses Modell, das von den Bundesagenten benutzt wurde, eine zusätzliche Funktion hatte, die es dem Benutzer ermöglichte, mit einem ähnlichen Gerät Funksprüche auszutauschen.
    In Tripolis hatte man ihm gezeigt, wie das ging, und so verschaffte er sich Zugang zum Verzeichnis, das anders war als das Telefonverzeichnis. Er scrollte sich durch das Verzeichnis und sah eine Reihe Vor- und Nachnamen, gefolgt von einer ein- oder zweistelligen Zahl. Er sah die Namen »Corey, John« und »Corey, Kate«, sowie »Walsh, Tom« und die von dreißig, vierzig anderen Personen, vermutlich lauter Bundesagenten.
    Dieses Telefon würde bald außer Betrieb genommen werden, und damit wäre auch dieses Funkverzeichnis nutzlos, aber aus reinem Vergnügen sollte er einen Funkspruch absetzen, solange er noch konnte, und deshalb rief er Walsh an, den Leiter dieser Dienststelle.
    Der Mann meldete sich fast augenblicklich und sagte: »Gabe, wir haben Sie gesucht. Haben Sie meine Nachricht bezüglich Kate erhalten?«
    »Ja«, erwiderte Khalil und fragte: »Wie ist ihr Zustand?«
    »Sie ist … wer ist am Apparat?«
    »Gabe.«
    »Wer zum Teufel ist am Apparat?«
    Kalil lächelte und erwiderte: »Hier ist Jibral Haytham, der Sie aus der Hölle anruft, Sir. Ich erwarte Sie hier, Mr Walsh.«
    »Wo ist Gabe? Wer – «
    »Fahren Sie zur Hölle«, sagte Khalil auf Arabisch und stellte das Telefon ab.

    Ja, dachte er, sie haben Haytham gesucht, und inzwischen haben sie ihn und seine Familie gefunden.
    Khalil und Amir fuhren schweigend weiter, bis sich Amir schließlich räusperte und auf Arabisch fragte: »Wohin wollen Sie in Manhattan, Sir?«
    »Zum World Trade Center.«
    Amir erwiderte nichts.
    »Ich möchte nicht durch eine Mautstelle«, wies Khalil ihn an.
    »Ja, Sir. Wir nehmen die Brooklyn Bridge über den Fluss.«
    Sie fuhren weiter, und Khalil untersuchte den Inhalt von Haythams Brieftasche, fand etwas Geld, seinen Führerschein, seinen Dienstausweis als Polizist und seinen Ausweis als Bundesagent bei der Antiterror-Task Force. Khalil betrachtete die drei Fotos in der Brieftasche: auf einem war Nadia, die Tochter, auf einem zweiten die Frau, die, wie er sich erinnerte, Farah hieß, was so viel wie Freude bedeutete. Auf dem dritten war die ganze Familie zu sehen. Er riss die Bilder zweimal mitten durch und warf sie aus dem Fenster.
    Als er zum letzten Mal in Amerika gewesen war, hatte es viel länger gedauert, bis den Behörden klarwurde, was er hier vorhatte  – aber dieses Mal wussten sie es. Und er war froh darüber. Jetzt war das Spiel viel interessanter und spannender.
    Khalil schaltete Haythams Handy wieder ein und öffnete das Telefonverzeichnis. Dann rief er bei Haytham zu Hause an.
    Nach zweimaligem Klingeln meldete sich eine Männerstimme. »Hallo.«
    »Ist Mr Haytham da?«, fragte Khalil.
    »Wer ist dran.«
    »Ich bin Mr Gold. Wer sind Sie?«
    Ohne zu antworten, sagte der Mann: »Mr Haytham kann

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