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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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„Das hätte ich mir denken können.“
    Sie lupfte die Augenbrauen. „Allerdings.“ Elegant wedelte sie mit der Hand. „Nehmen Sie doch Platz.“
    Lady Arden begann munter mit Montford und Trent zu plaudern und ignorierte de Vere vollkommen. Der Lord flegelte auf einem Stuhl, der für seine massive Gestalt viel zu zerbrechlich wirkte, und ließ Lady Arden nicht aus den Augen. Ihr kühles Verhalten schien ihn nicht weiter zu stören. De Vere beteiligte sich nicht am Gespräch.
    Schließlich holte de Vere aus und trat Mr Trent vors Bein, der daraufhin von seinem Platz hochschoss. Trent räusperte sich und wandte sich an Jane. „Ich hatte gehofft, ich könnte Sie zu einem unserer beliebten Spaziergänge einladen, aber das Wetter wird immer wechselhafter. Hätten Sie Lust, mit mir in die Galerie zu gehen?“ Jane sah Lady Arden an. „Was für eine gute Idee“, sagte die Lady. „Ihr jungen Leute geht los und amüsiert euch. Die Gentlemen und ich müssen über ein paar langweilige Geschäftsangelegenheiten sprechen.“
    Froh darüber zu entkommen, erhob sich Jane und knickste. Dann legte sie die Fingerspitzen auf Mr Trents Arm.
    Trent schwieg, bis sie den langen, rechteckigen Raum erreicht hatten, in dem Generationen von Blacks finster aus ihren Goldrahmen starrten.
    „Lady Arden fühlt sich auf Lazenby Hall anscheinend ganz wie zu Hause“, sagte er missbilligend.
    „Im Augenblick ja“, sagte Jane. „Ich bin ihr für ihre Gesellschaft sehr dankbar. Die Umstände haben dazu geführt, dass ich viel länger als geplant auf Lazenby bleiben muss.“
    Es lag ihr schon auf der Zunge, Trent von ihrer Verlobung zu erzählen, doch sie hatte ja zugestimmt, dass Lady Arden die Neuigkeit verkündete. Außerdem war Jane froh, Trents unvermeidlichen Wutausbruch noch ein wenig hinauszuzögern.
    Er runzelte die Stirn. „Heute habe ich von Montford Näheres über die Hinterlassenschaft erfahren. Bitte verzeihen Sie, aber Sie stecken da in einer ganz unglücklichen Lage.“
    Eine Antwort blieb ihr erspart, denn Trent blieb in diesem Moment abrupt stehen. Der Anblick einer sechs Fuß großen Nase, die in einer Ecke der Galerie stand, hatte ihn verständlicherweise erstaunt.
    „Gütiger Gott, was ist das?“ Seine Stimme verstummte, während er dieses neue Stück in der Sammlung in Augenschein nahm.
    „Ja, man muss sich wohl erst daran gewöhnen“, stimmte Jane zu. „Lord Roxdale hat sie mitgebracht. Die Herkunft ist ungewiss, aber er meint, sie könnte von einer antiken griechischen Statue stammen. Ich glaube, er sagte, er hätte sie von einem Schmuggler in Rye gekauft.“
    Gütiger Gott, was für einen Unsinn erzähle ich nur? Doch die Hauptsache war, sie hielt Trent davon ab, auf das zu kommen, was immer ihn hierhergeführt hatte.
    „Was für ein grässliches Ding“, sagte er noch einmal. „Ich begreife nicht, wie er so etwas aufstellen konnte. Aber egal. Wollen wir?“ Er nickte zu einem gestreiften Satinsofa hinüber, das an der Wand stand. Zweifellos war es so platziert, dass der, der dort saß, das Porträt des vierten Barons bewundern konnte. Dieser spezielle Ahne wirkte ein wenig wie Charles II. Er hatte lange dunkle Locken und schwere Lider. Fast hätte das Bildnis auch Constantine zeigen können, wenn die Nase nicht so groß und der Mund nicht so grausam gewesen wären.
    „Meine liebe Jane.“ Trent sah sie ernst an. „Bitte verzeihen Sie, dass ich die Angelegenheit so bald anspreche. Ursprünglich hatte ich geplant, bis zum Ende Ihrer Trauerzeit zu warten.“
    Ihre Augen weiteten sich. Sollte das etwa ein Heiratsantrag werden? „Lieber Sir! Ich bitte Sie ...“
    „Aber ich muss!“ Plötzlich wurde er ganz heftig. Er beugte sich zu ihr und ergriff ihre Hände. Mit einem wortlosen Protestschrei versuchte sie sich zu befreien, doch er ließ sie nicht los.
    „Hören Sie mich an!“, sagte er und packte ihre Hände noch fester.
    „Um Gottes willen, nun hören Sie doch zu!“ In leisem, dringlichem Ton sagte er: „Roxdale ist ein Schuft, aber er ist so verdammt attraktiv und charmant, dass es niemand erkennen kann! Lady Roxdale, Jane, Sie liegen mir nicht nur wegen meiner Freundschaft zu Frederick am Herzen. Ich muss mit Ihnen sprechen!“
    „ Was hat das zu bedeuten?“
    Die Worte schnitten kalt und scharf durch die Luft wie ein Peitschenhieb. Jane fuhr herum. Constantine stand nicht weit von ihnen und musterte sie ebenso finster wie der erste Lord auf dem Porträt.
    Nie in ihrem Leben war sie so sprachlos

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