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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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nicht gelungen.“
    Jane mühte sich verzweifelt, Worte zu finden, die zu ihm durchdringen, ihn erwärmen konnten. „Und nun willst du der Welt beweisen, dass sie mit all ihren Vorurteilen recht hatte? Das lasse ich nicht zu. Du liebst mich, Constantine. Du hast schreckliche Angst davor, verletzt zu werden, und suchst nach einem einfachen Ausweg. Den biete ich dir aber nicht.“
    Zorn blitzte in seinen Augen auf. „Du solltest ihn mir gewähren, wenn du deinen guten Ruf behalten willst. Löse die Verlobung. Die Nachricht davon kann sich noch nicht weit herumgesprochen haben. Und selbst wenn wird man dir nur dazu gratulieren, dass du noch einmal davongekommen bist.“
    „Mein Ruf?“ Sie schnippte mit den Fingern. „Was kümmert mich mein Ruf? Meiner Liebe zu dir kann ich nicht entkommen, ganz gleich wo du bist und was du tust.“
    Sie atmete tief durch. „Wenn du die Verlobung beenden willst, Constantine, wirst du dich als Schuft erweisen müssen. Du wirst die Verlobung selbst lösen müssen.“
    Sie hatte alles eingesetzt, was sie hatte. Sie wusste, dass sie diese Hürde überwinden könnten, wenn er ihr nur genügend Zeit geben würde. Zeit, in der sie ihm zeigen konnte, wie lebenswichtig er für sie war und wie sehr sie ihn liebte. Wie ehrlich sie an seinen Anstand glaubte.
    Die Anstrengung, sich über den eigenen Schmerz zu erheben, zerrte an ihr. „Constantine, du bist der mutigste und ehrenhafteste Mensch, den ich kenne“, sagte sie. „Denk gut darüber nach, was du jetzt tust. Wenn nicht um meinetwillen, dann um deiner selbst willen. Du hast die ganze Zeit an deiner Ehre festgehalten. Du musstest ein paar der schlimmsten Prüfungen überstehen, die einem Gentleman widerfahren können. Seit du auf Lazenby bist, hast du dir den Respekt von mehr Leuten erarbeitet, als du dir vorstellen kannst. Bitte, mein Liebster. Wirf das nicht alles weg.“
    Draußen wurde leise an die Tür gekratzt. Es war Feather. „Die Kutsche ist vorgefahren, Mylord.“
    „Constantine!“, flehte Jane. Ihr war mittlerweile egal, was für ein Bild sie abgab.
    Sein Blick war so abweisend, als wäre er bereits abgereist. „Ich bleibe die ganze Saison über weg. Das sollte dir genügend Zeit geben, alles einzupacken, was dir gehört.“ Ohne ihr in die Augen zu sehen, verneigte er sich knapp und ging zur Tür. Dass seine Truhe noch offen im Raum stand, merkte er anscheinend nicht.
    Schmerz und Kummer überwältigten sie beinahe. Jane brachte kaum genug Kraft auf, um ihm nachzurufen: „Ich gebe dich nicht frei, Constantine!“
    Er blieb stehen und drehte sich um. Resigniert starrte er sie an. „Das brauchst du auch nicht.“
    Und dann war er weg.
    Die Stille war so tief, dass sie in ihren Ohren summte. Jane legte die Hand auf den Mund. Sie kämpfte gegen die heftigen Schluchzer an, die sie schüttelten. Sie hatte den Kampf verloren. Er wollte sie verlassen. Normalerweise war es einem Mann von Ehre nicht erlaubt, eine Verlobung zu lösen, da dies den Ruf einer Dame für immer beschädigen würde.
    Aber hier waren die Umstände anders. Constantine hatte bereits einmal gegen die ungeschriebenen Gesetze der Gesellschaft verstoßen. Wenn er eine Dame von Janes Ruf und Herkunft sitzen ließ, würde er sich selbst als eingefleischten Halunken brandmarken.
    Sich zu weigern, eine Landpomeranze zu heiraten, die mit ihm in seinem Schlafzimmer ertappt worden war, war eine Sache. Etwas ganz anderes aber war es, die Verlobung mit einer Westruther zu lösen. Man würde ihm in ganz England aus dem Weg gehen. Der Duke of Montford würde wie ein Racheengel über ihn hereinbrechen und keinerlei Gnade zeigen. Ganz zu schweigen von Beckenham und Andrew und sogar Xavier. Ihre Cousins würden ihn in Stücke reißen.
    Constantine war dabei, sich selbst zu zerstören.
    Das konnte Jane nicht zulassen. Auch wenn sie das Undenkbare tun und ihn von der Verlobung entbinden musste, so tief durfte sie ihn nicht fallen lassen.
    Sie musste handeln. Schluchzend lief sie in ihr Schlafzimmer, riss an der Glocke und überlegte, was sie alles für die Reise nach London einpacken musste.
    Jane sah aus dem Fenster. Draußen ballten sich wieder einmal die Wolken zusammen. An den Fensterscheiben war erster Nieselregen zu sehen.
    Es gab hundert Dinge, die sie vor ihrer Abreise noch erledigen musste, vor allem aber musste sie Luke die geänderten Pläne erklären. Sie wollte ihn nicht mit einer überstürzten Abreise mitten in der Nacht beunruhigen.
    Das Verlustgefühl und

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