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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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gleichzeitig maskulin. Sie dachte daran, wie sich diese Lippen auf die ihren gepresst hatten an jenem Abend in der Schreibkammer. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Ihr Atem stockte und ihre eigenen Lippen teilten sich sehnsüchtig.
    Er hob kurz den Blick zu ihrem Gesicht. Jane errötete, als sie sich dabei ertappt sah, wie sie ihm auf den Mund gestarrt hatte. Eine gefährliche Glut glomm in seinen Augen auf, doch dann senkte er schnell seinen Blick und machte sich wieder an die Arbeit.
    „Na also“, sagte er leise und ließ die Bänder sinken. Sie betrachtete die elegante Schleife, die er gebunden hatte.
    Ihre Lungen schienen verkrampft seit dem Moment, da sich ihre Blicke begegnet waren. Es gelang Jane, so weit zu Atem zu kommen, dass sie ihm danken konnte. Mit klopfendem Herzen wartete sie, bis er die Handschuhe wieder angezogen hatte, damit sie ihm die Zügel zurückgeben konnte.
    Es dauerte eine Weile, bis ihr einfiel, worum es vor diesem beunruhigenden Zwischenspiel gegangen war. Luke. Hatte Constantine sie mit all dem Getue um die Bänder ihres Hutes nur abzulenken versucht?
    Die Verlegenheit darüber, dass es ihm gelungen war, verlieh ihren Worten eine gewisse Schärfe. „Würden Sie mir in Ihrer unendlichen Weisheit vielleicht erklären, warum Sie einen kleinen Jungen allein nach Hause gehen lassen, nachdem er von Raufbolden verprügelt worden ist, die sich jederzeit wieder auf ihn stürzen könnten?“
    „Ich dachte schon, Sie fragen nie“, erwiderte Constantine. Er genoss die Auseinandersetzung, wie sie an dem leisen Lächeln erkannte, das um seine Lippen spielte.
    Er wurde ernst. „Luke wird aus einem ganz bestimmten Grund drangsaliert. Vielleicht weil er klein ist und deswegen leichte Beute. Vielleicht aber auch weil er in einem großen Haus wohnen und schöne Kleider tragen darf. Es kann alle möglichen Gründe haben, die Ihnen und mir vielleicht banal erscheinen.“
    „Aber...“
    Constantine hob die Hand. „Es würde den Ärger der anderen vielleicht nur vergrößern, wenn wir wie Lord und Lady Arroganz zu seiner Rettung eilen würden. Da ich nicht vorhabe, den Jungen zu Hause einzusperren, wird er wohl noch öfter ins Dorf gehen. Und dann würde er noch schlimmere Prügel beziehen als heute.“
    Er fand eine Stelle, die breit genug war, um den Phaeton zu wenden. Während er damit beschäftigt war, dachte Jane nach über das, was er gesagt hatte.
    Widerstrebend musste sie zugeben, dass er recht haben könnte. Es bestärkte sie in dem Gedanken, den sie schon seit einiger Zeit hegte. Luke brauchte ein männliches Vorbild, um mit solchen Dingen fertigzuwerden. Ihre Liebe zu ihm allein reichte einfach nicht aus.
    Sie seufzte. „Wahrscheinlich haben Sie recht. Auch wenn es mich schier umbringt, das zuzugeben.“
    Constantine ließ sich keinerlei Triumph anmerken. „Luke ist nicht schlimm verletzt, sonst hätte ich darauf bestanden, dass wir ihn in der Kutsche mitnehmen. Er weiß, wie er die Hauptstraße umgehen kann. Meiner Meinung nach ist die Gefahr, dass sie heute noch einmal auf ihn losgehen, relativ gering.“
    Er nahm die Zügel in eine Hand und ergriff mit der anderen die ihre. Die Geste war zweifellos tröstlich gemeint, doch seine Berührung durchfuhr sie wie ein brennender Pfeil und setzte sie in Flammen. Keuchend entzog sie ihm die Hand.
    Großer Gott. Sie befanden sich mitten auf der Hauptstraße!

11. Kapitel
    So also blieb es bei den verruchten Plänen, Lady Roxdale zu einem Kuss zu verführen. Constantine verzog das Gesicht. Es war schier unmöglich, eine Dame zu umwerben, die wegen der Prügelattacke auf ihren geliebten Sohn vor Zorn bebte.
    Er hatte sich damit abgefunden, dass er diese verheißungsvollen Lippen auf diesem Ausflug nicht mehr küssen würde. Aber als sie ihn dann mit ihren klaren grauen Augen so sehnsüchtig angesehen hatte, während er die Bänder ihrer Haube band, hätte er beinahe sämtliche Warnungen in den Wind geschlagen und sie geküsst. Zum Glück hatte er sich gerade noch zurückhalten können. Es wäre nicht gut ausgegangen.
    Constantine war beunruhigt, dass ihn dieses kurze Zwischenspiel auf der Hauptstraße so heftig berührt hatte. Er hatte den Trick schon häufiger angewandt, um sich einer Frau zu nähern, aber noch nie hatte diese unschuldige Tändelei derart heftiges Begehren in ihm geweckt.
    Er musste Jane unbedingt dazu bringen, dass sie auch ihn wollte, und zwar nicht nur als Lösung all ihrer Probleme, sondern als Ehemann und Geliebten.
    Leider

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