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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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Fassade stets gewahrt.
    Jane hatte diese Kunst nur zu gut gemeistert.
    Doch sie war ihren Pflichten nicht gerecht geworden. Sie hatte Frederick den ersehnten Erben nicht schenken können. Nach den ersten schmerzhaften und demütigenden Begegnungen hatte sie sein Bett nicht mehr geteilt.
    Wie viele Stunden hatte sie damit zugebracht, sich deswegen zu geißeln? War Fredericks Herz jemals bei ihr gewesen? Hätte sie ihn für sich gewinnen können, wenn sie sich mehr bemüht hätte?
    Was spielte das noch für eine Rolle? Hatte es überhaupt je eine Rolle gespielt?
    Constantine und Jane gingen schweigend weiter. Dann blieb Constantine plötzlich stehen und wandte sich zu ihr. „Mein Vater hat mir einmal gesagt, dass die Ehe zwischen Personen von Rang eine geschäftliche Transaktion ist und mit Liebe nichts zu tun hat. Ich möchte Ihnen nichts vormachen, Jane. Offensichtlich hatte keiner von uns Zeit, eine dauerhafte Zuneigung zu fassen. Ich will Sie nicht beleidigen und Ihnen etwas vorgaukeln.“
    Er lächelte auf sie hinunter. Wenn er gewusst hätte, was dieses Lächeln mit ihr anstellte, wäre ihm nicht so edel zumute, er würde wissen, dass der Vorteil ganz auf seiner Seite war.
    „Was meinen Sie, Jane? Sollen wir wieder zusammenfügen, was Frederick auseinandergerissen hat?“
    Jane war am Ziel. Ihr Verstand wusste es, doch ihr Herz schrie auf.
    Dieser Mann war gefährlich. Nicht etwa wegen seiner verruchten Vergangenheit, sondern aufgrund seiner Charakterzüge, die sie hinter der verwegenen Fassade sah oder zu sehen glaubte.
    Trotz allem, was sie über Constantine Blacks verwerflichen Ruf gehört hatte, zog sie etwas an ihm magisch an. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass er unnahbar wirkte, obwohl er alle bezauberte, denen er nahekam. Sie wusste, wie es war, sich inmitten einer Menschenmenge einsam zu fühlen.
    Oder hatte sie sich einfach nur von seiner außergewöhnlichen Schönheit betören lassen und sah nun Tiefen in ihm, die es nicht gab?
    Wenn Jane ehrlich war, war es mehr als sein Aussehen, das sie anzog. Constantine Black war kein Märchenprinz, aber er war auch nicht der Schurke, als der er hingestellt wurde. Das spürte sie genau.
    Sie sah in ihm einen Mann, der große Schmerzen litt. Wie war es für ihn gewesen, in so jungen Jahren ausgestoßen zu werden? Es war eine sehr harte Strafe, auch wenn die Ausgrenzung verdient gewesen sein mochte.
    Sie konnte ihm seine Vergangenheit nicht vorwerfen, auch wenn sie das vielleicht sollte. Doch dazu mochte sie ihn inzwischen viel zu sehr.
    Aber das hieß nicht, dass man ihm trauen konnte oder dass ihre Liebe bei ihm gut aufgehoben war. Nein, in diese Falle würde sie bestimmt nicht mehr tappen. Sie würde ihr Herz keinem mehr schenken, der es nicht haben wollte.
    Entschlossen begegnete sie seinem durchdringenden Blick. „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie nicht versuchen, mich mit Lügen über romantische Gefühle zu locken. “ Sie krampfte ihre Finger ineinander. „Ich danke Ihnen für Ihren Antrag, ich weiß ihn sehr zu schätzen.“
    Eine äußerst blutleere Antwort, die in starkem Kontrast zu ihrem inneren Aufruhr stand.
    „Und was sagen Sie?“, fragte er. Es war so typisch von ihm, so zu tun, als wäre er sich ihrer Antwort nicht sicher, als hätte es ihren unanständigen Antrag in der Kapelle vor ein paar Tagen nie gegeben.
    Sie biss sich auf die Lippe. „Ja. Die Antwort ist ja.“
    Ihr Mangel an Begeisterung schien ihn nicht zu bekümmern. Vielleicht war er ihm gar nicht aufgefallen oder er war sehr gut darin, es zu überspielen. Vielleicht war es ihm aber auch einfach nicht sehr wichtig.
    „Danke. Sie erweisen mir eine große Ehre.“ Er ergriff ihre Hand und beugte sich darüber, um sie zu küssen. Als seine Lippen ihre Knöchel streiften, durchfuhr sie ein eiskalter Blitz, der sich in heiße Wellen wandelte, die von ihrem Rücken aus bis in die Fußspitzen zogen. Oh Gott. So ging das nicht.
    Constantine hielt immer noch über ihre Hand gebeugt inne und blickte zu ihr auf. Bemerkte er die Röte auf ihren Wangen und die Bestürzung in ihrem Blick? Er lächelte, als spürte er, wie hart ihr dummes Herz bei seiner Berührung schlug.
    Sie dachte, dass er sie vielleicht küssen würde, und der Mut verließ sie. Eilig begann sie zu sprechen. „Ich möchte Sie jedoch um einen Gefallen bitten. Könnten wir die Verlobung geheim halten, bis ich mit dem Duke gesprochen habe?“
    „Er ist nicht mehr Ihr Vormund“, sagte Constantine. „Sie brauchen nicht

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