Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
Vom Netzwerk:
tiefschwarz, obwohl ihr Haar rotbraun war. Als sie näher kam, sah er ihr in die Augen und erkannte, dass sie nicht rein grau waren, sondern eher wie ein Mosaik aus schillernden Grautönen wirkten.
    Er starrte sie wie ein Narr an, ohne auch nur ein Wort zu sagen und wieder erblühte diese entzückende Röte auf ihren Wangen.
    „Ich überlasse dich dann wohl besser deinen Geschäften, mein Lieber.“ Mit leisem Lachen eilte Lady Arden aus dem Raum.
    Constantine vergaß zu atmen. Er war sich jeder Linie, jeder Kurve von Lady Roxdales Körper bewusst. Er wollte sie liebkosen, von ihr kosten und jedes Geheimnis erforschen. In seinem Kopf schloss sich eine Tür, vielleicht ging sie aber auch nur auf, er konnte es nicht unterscheiden, aber er wusste, was es bedeutete.
    Was auch immer geschah, er würde diese Frau in jeder Hinsicht zu der seinen machen.
    Jemand räusperte sich. „Ihr Hut, Madam.“ Es dauerte ein paar Augenblicke, bevor Constantine oder Lady Roxdale bemerkten, dass der Butler in respektvollem Abstand vor ihnen stand und einen weiteren dieser furchtbar hässlichen Hüte brachte.
    Lady Roxdale fuhr zusammen, als hätte sie einen Schuss gehört.
    „Danke, Feather.“ Sie hatte sich so weit erholt, dass sie den Hut entgegennehmen und aufsetzen konnte. Dann band sie die Bänder unter ihrem Kinn.
    Constantine holte tief Luft. Sein Atem ging ein wenig zittrig. Was war eben mit ihm passiert? Mit ihnen beiden?
    Das wollte er sich lieber nicht so genau überlegen und so räusperte er sich und sagte: „Schöner Tag heute.“
    „Ja“, sagte sie atemlos. „Ich wollte gerade ...“
    Er bot ihr den Arm. „Wollen wir?“
    Der Spannung dehnte sich zwischen ihnen aus und riss ganz plötzlich ab wie ein dünner seidener Faden. Jane geriet aus dem Gleichgewicht. Sie blinzelte. „Wie bitte?“
    „Wollen wir ein wenig spazieren gehen, Lady Roxdale?“ Er lächelte merkwürdig distanziert.
    Nach kurzem Zögern legte sie die Hand auf seinen Arm und hielt kurz den Atem an, als sie die harte Kraft unter seinem elegant geschnittenen grünen Rock spürte.
    Beim Gehen streiften ihre Röcke seine langen Beine. Sie konnte nichts dagegen tun, es sei denn, sie hätte sich auf merkwürdig gespreizte Weise von ihm ferngehalten. Normalerweise spielte ein derart unpersönlicher Kontakt keine Rolle, doch in seiner Nähe hatte jede noch so kleine Geste, jede Kopfbewegung und jede Berührung eine Bedeutung. Und mochte sie auch noch so unpersönlich sein. „Sind Sie glücklich auf Lazenby, Jane?“, fragte Constantine. Erstaunt sah sie ihn an. Dann wandte sie den Blick ab. „Sie haben genug Sorgen. Sie brauchen sich nicht auch noch wegen mir Gedanken machen.“
    „Oh, aber ich mache mir Gedanken über Sie“, sagte er. „Wenn ich ehrlich bin, gelten fast all meine Gedanken Ihnen.“
    „Wirklich?“ Sie bemühte sich um einen trockenen, skeptischen Ton, doch das Wort kam eher in einem atemlosen Quieken heraus.
    „Ich fürchte, ja.“ Er seufzte. „Ich fürchte, dass ich gezwungen bin, um Ihre Hand anzuhalten.“
    Alle Wärme wich aus ihrem Gesicht und das schwindelige, desorientierte Gefühl kehrte zurück. Sie blieb abrupt stehen und machte sich von ihm los. „Wegen des Gutes.“
    Er sah auf sie hinunter und in seinem Blick glomm etwas auf, was sie nicht zu deuten wusste. Er wandte sich ab. Der heisere Ton in seiner Stimme wurde harsch. „Ja, natürlich. Deswegen.“
    Sie konnte den Kloß in ihrer Kehle nicht hinunterschlucken. Sie hatte sich in den vergangenen Tagen so danach gesehnt, dass er sie zur Frau nehmen wollte. Nur so konnte sie Luke behalten. Nun war es endlich so weit und doch flößte ihr der Gedanke plötzlich Panik ein.
    „Ich kann nicht wie Frederick sein“, begann Constantine und blinzelte in die Ferne, zur untergehenden Sonne.
    Leiser Humor regte sich in ihr. „Das ist wohl nicht zu übersehen“, murmelte sie.
    Er fuhr fort, als hätte er die ironische Bemerkung nicht gehört. „Ich kann Ihnen Frederick nie ersetzen. Ich würde das nicht einmal versuchen.“
    Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu. Er glaubte doch nicht etwa, dass zwischen ihr und seinem Cousin eine große Liebe oder nur romantische Gefühle geherrscht hätten?
    Was haben wir überhaupt geteilt, fragte sie sich jetzt. Familiäre Pflichten und Bindungen. Sie hatte Zuneigung verspürt, die um ihren sechzehnten Geburtstag herum zu Verliebtheit angewachsen war. Später erwuchs daraus eine Distanz, auch Abneigung und Groll. Aber sie hatte die

Weitere Kostenlose Bücher