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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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anstellen sollen?« Joseph war verärgert. Wütend. Und er humpelte leicht.
    »Warum hast du ihn überhaupt mitgebracht?«
    »Er soll zahlen«, knurrte Joseph, und in seinen dunklen Augen brannte der Schmerz. »Wegen dieses verdammten Halunken« - mit dem Daumen deutete er auf den Gefangenen - »ist Lady Elyn tot. Ertrunken im Fluss. Ich würde ihm gern persönlich den Bauch aufschlitzen und zusehen, wie seine Eingeweide herauskommen! Gevierteilt und gerädert zu werden wäre für einen wie ihn noch zu schade.«
    »Nein! Rache ist gut und schön, Joseph, aber wir müssen auch an die anderen denken. Was ist mit Lady Kiera?«
    Joseph blickte trübe in die Nacht, während sie am Hühnerstall vorübergingen und einige der Hühner im Schlaf gestört wurden und zu gackern begannen. »Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Wahrheit herauskommt«, murmelte Joseph, als sie den Stallhof erreichten.
    Auch wenn Hildy es gern gewollt hätte, so konnte sie doch nicht widersprechen. »Aye, aber wir brauchen Zeit... Kiera muss erfahren, was geschehen ist, damit sie mit Kelan von Penbrooke reden kann.«
    »Gütiger Himmel, was für ein Durcheinander.«
    Hildy nickte, die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf. »Weiß irgendjemand außer unseren Soldaten, dass Elyn tot ist? Hast du es irgendjemandem gesagt?«
    Joseph warf einen hasserfüllten Blick auf Brock und ignorierte den eisigen Regen. »Lady Wynnifrydd weiß Bescheid, dass die Lady nicht mehr lebt. Ich habe gehört, wie dieser Bastard es ihr erzählt hat. Es könnten natürlich noch andere mitbekommen haben. Aber ich wüsste nicht, wer.«
    Das war schlimmer, als Hildy angenommen hatte.
    Nicht nur war Elyn tot, auch Kieras Identität würde ans Licht gezerrt.
    »Wir müssen einen Boten nach Penbrooke schicken, um Kiera zu warnen. Jemanden, dem wir vertrauen können«, dachte sie laut nach, während Brock sich verbissen gegen das Seil wehrte, mit dem seine Handgelenke zusammengebunden waren. »Hört auf«, warnte sie ihn, »oder ich werde Euch in das Verlies werfen lassen und dem Baron erklären, dass Ihr für die Schande seiner Tochter verantwortlich seid, genauso wie für ihren Tod.«
    Brock hörte abrupt auf, sich überhaupt zu bewegen.
    »Ich werde nach Penbrooke reiten«, bot sich Joseph an.
    »Aber du bist doch gerade erst zurückgekommen. Und du bist verletzt. Du humpelst.«
    »Das ist nur ein Kratzer.«
    »Ich sollte mir das einmal ansehen.«
    »Wenn es nicht zu lange dauert und ich danach losreiten kann.« Joseph zögerte. »Je weniger Leute es wissen, desto besser. Ich würde am liebsten Brock noch in dieser Nacht umbringen, aber das darf ich wohl nicht.«
    Wenigstens begann er zu begreifen, wie wichtig die Geheimhaltung war. »Es ist wahr. Du wirst Tag und Nacht reiten müssen bis nach Penbrooke, damit Kiera Lord Kelan die Wahrheit sagen kann, ehe er es von jemand anderem erfährt. Gleichzeitig werde ich ihrem Vater alles gestehen.« Hildy erschauderte bei dem Gedanken, was Lord Llwyd tun würde, wenn er begriff, dass eine seiner Töchter tot war und die andere mit einer Lüge lebte. Und die dritte, zusammen mit der Frau, von der er glaubte, er könne ihr vertrauen, hatte das Geheimnis vor ihm verborgen. Und Kiera... wenn sie sich Kelan anvertraute, was würde dann mit ihr geschehen? Sie konnte nur beten, dass Gott im Himmel ihnen allen beistand. Hastig bekreuzigte sie sich.
    Aber der eisige Wind, der durch den Schlosshof heulte, erschütterte sie bis in ihre Seele.
    »Ich brauche ein paar Stunden Ruhe und etwas zu essen. Am Morgen kann ich losreiten.« Joseph warf seinem Gefangenen einen bösen Blick zu. »Wenn ich hier bleibe, dann kann ich für nichts garantieren.« Er ballte schnaubend seine großen Hände zu Fäusten.
    »Uberlass ihn mir. Ich werde mich schon um ihn kümmern.«
    »Wirf ihn in das finsterste Verlies, und lass ihn darin verrotten. Oder bring ihn gleich um, mir ist es egal. Er ist ein Mörder. Und jeder Tod, ganz gleich, wie lange er vorher leidet, ist zu gut für ihn«, murrte Joseph, und in seinen Augen blitzte das blutrünstige Bedürfnis nach Rache.
    »Sir Brock ist der Sohn eines Lords«, rief ihm Hildy ins Gedächtnis.
    Joseph spuckte auf den Boden. »Er ist ein elender Bastard.«
    »Aber jemand wird nach ihm suchen.«
    »Aye. Und das schon bald, würde ich wetten«, gab Joseph zu, während er seine Stute an einen Pfosten band. »Er sollte noch am selben Tag heiraten, als ich... als ich ihn dazu überredet habe, mit mir zu kommen.«
    »Werden sie

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