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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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war staubtrocken, ihr Magen hob sich, und ihr Herz klopfte wie eine Trommel.
    »Was ist?«, fragte Penelope. »Kiera, woran denkst du?« Kiera warf einen Blick auf Elyns Hochzeitskleid. Das Kleid aus weißer Spitze, besetzt mit Samt, hing über einem Wandschirm, der das Zimmer unterteilte. Konnte sie die Sache durchstehen? Konnte sie das Kleid und den Schleier anziehen und die heiligen Schwüre aussprechen... ?
    »Elyn ist noch nicht zurückgekommen?«, fragte Penelope.
    »Nein.« Kiera strich sich das Haar aus den Augen und sank auf einen Hocker am Feuer. Sie wusste, sie war so blass wie der Tod. Wo zum Teufel war Elyn?
    »Also wirst du es wirklich tun? Wirst du tatsächlich so tun, als seist du Elyn?«, fragte Penelope, und ihre Augen strahlten, weil es für sie nichts weiter als ein spannendes Abenteuer war. Seit Kiera sich ihr heute Morgen anvertraut und sie zur Geheimhaltung aufgefordert hatte, war es Penelope, der jüngsten der drei Schwestern, nicht gelungen, ihre Aufregung zu zügeln.
    »Hast du das Fläschchen von dem Apotheker besorgt?«, flüsterte Kiera.
    »Aye. Es ist eine Mischung aus Kräutern, und er hat behauptet, dass das Zeug sogar den wildesten Mann schläfrig machen würde.«
    »Und du weißt, was du damit tun sollst?« Oh, das war alles so verrückt!
    »Jawohl!«
    Penelope sollte dafür sorgen, dass dieses Elixier in einen Becher gegossen wurde, auf dessen Boden ein Kreuz gekratzt worden war. Kiera würde wissen, dass dieser Becher für den Bräutigam bestimmt war. Der Rest des Elixiers sollte in dem Fläschchen bleiben und sollte in den Binsen auf dem Boden in der Nähe des Bettes versteckt werden.
    Kiera konnte es selbst nicht glauben, dass sie ernsthaft darüber nachdachte, diesen Plan auszuführen. Doch sie hatte das Gefühl, keine andere Wahl zu haben. Welche Möglichkeiten hatte Elyn ihr denn gelassen? Sie lief zum Fenster und öffnete die Läden, um in den inneren Schlosshof zu sehen. Wie hatte Elyn so früh am Morgen das Schloss verlassen können? Wieso hatte man sie nicht entdeckt, ganz besonders an ihrem Hochzeitstag? Hatte ihr jemand geholfen? Brock? Vielleicht hatte er sich in das Schloss geschlichen, gerade als die Tore geöffnet worden waren, und hatte ihr bei ihrer Flucht geholfen. Oh, lieber Gott, konnte sie diesen Betrug wahrhaftig durchführen? Sie schluckte ihre Unentschlossenheit hinunter und wandte sich zu ihrer Schwester.
    »Also, denke daran«, erklärte ihr Kiera, »alles, was du tun musst - wenn jemand dich fragt -, ist, zu behaupten, dass ich Elyn bin. Ich werde das Kleid tragen und auch den Schleier.« Sie deutete auf den Hocker, wo der Schleier aus dichter Spitze lag. Bei den Heiligen, das war absolut idiotisch! »Eigentlich sollte dir niemand eine Frage stellen. Und wenn jemand nach mir fragt...«
    »Nach dir, Kiera, oder nach dir, Elyn?«
    »Nach mir. Kiera. Wenn jemand nach mir fragt, dann wirst du behaupten, dass ich krank bin. Hildy wird dir zustimmen. Alle werden denken, dass ich deshalb in meinem Zimmer bin und logischerweise an der Hochzeit nicht teilnehmen kann.«
    »Das wird aber komisch aussehen.«
    Kiera hob beide Hände. Vielleicht machte sie einen entsetzlichen Fehler. »Das gesamte Unternehmen ist komisch!«
    Penelope sah zum ersten Mal besorgt aus. »Und was soll ich sagen, wenn Vater nach dir fragt?«
    »Du erzählst ihm die gleiche Geschichte.« Kiera rieb sich die Schläfen, weil sie plötzlich Kopfschmerzen hatte.
    »Ich mag es nicht, Vater anzulügen.«
    »Das mag ich auch nicht. Aber... wir müssen es tun«, seufzte sie und legte eine Hand auf das mit Juwelen besetzte Kreuz an ihrem Hals. »Du sorgst also dafür, dass das Biest von Penbrooke heute Abend bei dem Fest sehr viel Wein trinkt. Hildy wird die Arznei in den Becher träufeln, damit er benommen und schläfrig wird. Er wird hinaufkommen in das Schlafzimmer, und dort werde ich ihm noch mehr Wein geben.«
    »Und wenn er nun...«
    »Er wird einschlafen«, unterbrach Kiera ihre Schwester. »Und später, wenn Elyn zurückkommt, werde ich zurück in mein Zimmer schleichen, und sie wird meine Stelle als seine Braut einnehmen. Wenn er aufwacht, wird er schreckliche Kopfschmerzen haben, aber er wird bei seiner richtigen Frau liegen. Niemand wird wissen, dass es diesen Betrug überhaupt gegeben hat.« Die letzten Worte schmeckten bitter auf ihrer Zunge, doch Kiera ignorierte das.
    »Nicht einmal der Lord von Penbrooke?«
    »Nicht, wenn wir Glück haben«, behauptete Kiera.
    »Und was geschieht, wenn

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