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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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sein Pferd mit einem Schnalzen angetrieben, eine fügsame graue Stute, die über den schlammigen, unebenen Weg trottete, der nach Lawenydd führte. »Eine gute Frau und Kinder, das ist alles, was ein Mann sich wünschen kann.«
    »Das ist es aber nicht, was ich mir gewünscht habe«, stellte er klar. »Und auch Ihr habt Euch so etwas nicht gewünscht.«
    »Wir haben alle unsere verschiedenen Berufungen, mein Sohn. Euer Schicksal ist es, zu heiraten und Kinder zu zeugen. Söhne.«
    »So scheint es zu sein.«
    »Es wird ein Segen sein.«
    »Woher wollt Ihr das denn wissen? Wart Ihr schon mal verheiratet?«
    Vater Barton hatte belustigt den Kopf geschüttelt. »Ich bin mit Gott verheiratet, mein Sohn.«
    »Und? Ist Er eine gute Ehefrau?«
    »Respektlosigkeit ist hier nicht angebracht.« Der Mann hatte seine Lippen missbilligend geschürzt, und die gute Laune des Priesters war verschwunden, als hätte der salzige Wind sie hin- weggefegt.
    »Und auch keine unerwünschten Ratschläge.«
    »Dann solltet Ihr an Eure arme, kranke Mutter denken.« Vater Barton hatte schnell ein Kreuz vor seiner Brust geschlagen. »Es wird sie glücklich machen.«
    Daran bestand kein Zweifel. Seine Mutter, die viel zu zerbrechlich für diese Reise gewesen war, hatte ihn wissen lassen, dass alles, was sie sich von ihm wünschte, war, dass er sich eine Frau nahm und Kinder bekam, möglichst einen Sohn, der der nächste Baron von Penbrooke werden konnte. Sie lag im Sterben. Nichts inniger wünschte sie sich, als Kelans Braut kennen zu lernen. Sie hatte ihren Sohn angefleht, sich zu beeilen mit der Hochzeit und dann auf kürzestem Weg zu ihr zurückzukehren. Kelan hatte nicht den Mut gehabt, sich ihr zu widersetzen. Trotz der Pläne seines verstorbenen Vaters, trotz des Geredes des Priesters über die Freuden der Ehe und trotz des verzweifelten Wunsches seiner Mutter, dass das Geschlecht der Penbrookes weiterleben sollte, fühlte Kelan eine eisige Furcht bei dem Gedanken an diese geplante Hochzeit mit einer Frau, die er noch nie gesehen und von der er bisher nur wenig gehört hatte.
    Nachdem sein Pferd beinahe eine Viertelmeile vor den anderen war, schloss sich seine Hand fest um die Zügel. Mit aller Macht kämpfte er gegen den Wunsch an, seinem Pferd die
    Sporen zu geben und so weit weg wie möglich seinem Schicksal zu entfliehen. Er hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass sie schmerzten, jeder Muskel in seinem Körper war angespannt. Schon bald würde er seiner Braut gegenübertreten. Sein Magen hob sich bei diesem Gedanken. Er würde die Frau kennen lernen, mit der er den Rest seines Lebens verbringen würde.
    Hochzeit. Das war ein Sakrament für Dummköpfe.
    Wäre er nicht der Erstgeborene und läge seine Mutter nicht auf dem Sterbebett, dann hätte Kelan niemals einer so schrecklichen Konvention zugestimmt. Niemals.
    Die Vereinigung war das Ergebnis der Wünsche zweier alter Männer. Sein Vater hatte sich einen Verbündeten im Süden gewünscht, einen, mit dem er die Grenzen, die Männer, Waffen und den Handel teilen konnte, eine Baronie mit Zugang zum Meer. Und mehr noch, Alwyn hatte gewollt, dass Kelan einen Sohn bekam, einen Erben, der eines Tages Baron werden würde. Auf seinem Sterbebett hatte er Kelan das Versprechen abgerungen, dass er Elyn von Lawenydd heiraten würde, und Kelan konnte sein Wort nicht brechen.
    Unsinn! Mehr war das alles nicht.
    Wegen der Wünsche seines toten Vaters und des ständigen, stillen Flehens seiner Mutter hatte sich Kelan mit einer Frau verlobt - zweifellos mit einer vertrockneten alten Schreckschraube, denn immerhin war sie schon beinahe neunzehn Jahre alt. Um Himmels willen! In dem Alter hätte sie schon längst verheiratet sein sollen. Und getroffen hatte er sie nie zuvor. Die Schlösser lagen nicht nahe genug beieinander, und da er eine Zeit lang verbannt gewesen war, hatte er nie Gelegenheit gehabt, seine Braut zu sehen. Vielleicht war das ja auch besser so.
    Llwydd von Lawenydd hatte seine eigenen Gründe, diese Hochzeit vorzuschlagen. Er brauchte Schutz aus dem Norden und Zugang zum Fluss, der auf dem Weg zum Meer durch Penbrooke floss. Obwohl die beiden Baronien keine gemeinsame Grenze hatten, würden sie eine starke Allianz bilden und könnten zusammen die kleineren, schwächeren Baronien zwingen, ihre Forderungen zu erfüllen. Baron Llwydd hatte keine eigenen Söhne, er hatte nur Töchter, die er als Pfand nutzte, die er verhökern konnte, als wären sie Weizen oder Vieh oder Pferde. Also

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