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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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auf den Boden fiel. Rubine, Smaragde und Saphire funkelten im Regen. »Hast du mir nicht ein Versprechen gegeben, Kiera? Hast du nicht geschworen, dass du mir jeden Wunsch erfüllen würdest, worum ich dich auch bitte?«
    »Ja, das habe ich getan, obwohl...«
    »Und jetzt bitte ich dich, ich flehe dich an!«, rief Elyn und schüttelte ihre Faust so heftig, dass das mit Juwelen besetzte Kreuz zwischen ihren Fingern hin und her schwang. »Besitzt du nicht genügend Ehre, um dein Wort zu halten?«
    »Natürlich tue ich das, aber...«
    »Du hast es geschworen, Kiera.« Elyn deutete mit dem Daumen auf ihre eigene Brust. Ihre Augen blitzten verärgert. »Du hast darauf bestanden, dass du mir einen Gefallen schuldig bist. Es war deine Idee, nicht meine.«
    »Ja, ich weiß, dass ich das getan habe, aber dennoch...«
    »Also, Schwester, jetzt ist es an der Zeit zu bezahlen.«
    Kieras Herz brach. Sie griff nach dem Kreuz und der Kette. »Ich würde alles für dich tun, Elyn, aber das... das kann ich nicht. Ich kann Vater nicht anlügen. Und Penbrooke auch nicht. Nicht vor Gott. Ich kann nicht so tun, als würde ich diesen Mann heiraten. Elyn, bitte, geh zu Vater. Ich komme mit dir. Vielleicht können wir gemeinsam eine Lösung finden.«
    »Würdest du dich an meiner Stelle Penbrooke hingeben?«
    »Er würde mich gar nicht haben wollen, weil Vater dir das Schloss hinterlassen wird, und Penbrooke braucht den Zugang zum Meer, um seinen Handel auszuweiten«, erklärte Kiera.
    »Also bist du eine Lügnerin und ein Feigling noch dazu«, schloss Elyn. Ihre Stimme klang kalt. »Weißt du, Kiera, eigentlich habe ich viel mehr von dir gehalten.«
    »Dann wirst du also mit Vater sprechen?«
    Elyns Lippen bewegten sich kaum, während sich die dunklen Wolken über ihren Köpfen zusammenballten. »Keine Sorge, Schwester«, meinte sie und stand auf. »Ich werde das tun, was ich tun muss.«
    Diese Hochzeit wird nicht mehr sein als eine Heuchelei, dachte Baron Kelan von Penbrooke, als er sein Pferd den letzten Abhang hinauflenkte, hin zu seinem Schicksal. Seine Laune war so finster wie der bewölkte Himmel, und seine Muskeln protestierten langsam gegen den harten Ritt von drei Tagen, zusammen mit den bemitleidenswert wenigen Männern, die ihre gute Laune über seine bevorstehende Hochzeit ebenfalls verloren zu haben schienen.
    »Es wird auch höchste Zeit«, hatte Orvis, einer von Kelans Wachleuten und ein guter Freund, mit einem leisen Lachen behauptet und seinen Becher mit Bier an den Mund gehoben. »Die Zeiten, in denen du dich ausgetobt hast, sind vorüber«, hatte er gegrinst und den Bierschaum aus seinem roten Bart gewischt.
    »Aye, und jetzt werden einige von den Ladys vielleicht mal mich ansehen«, hatte Tadd gemeint, und seine blauen Augen hatten schelmisch aufgeleuchtet, während er sich über seinen dunklen Bart strich. Tadd war sein Bruder. Mit seinen zwanzig Jahren war er zwei Jahre jünger als Kelan, doch steckte er genauso voller Unsinn wie Kelan einst.
    »Als würdest du noch mehr Frauen brauchen«, hatte Orvis gebrummt, denn er war dick und behäbig und besaß das grobschlächtige Aussehen eines Schmiedes und die Manieren eines Bauern, der hauptsächlich Latrinen leert. Dennoch war er loyal und treu, ein Mann, den Kelan schon seit seiner Jugend kannte. »Du musst mir ein paar übrig lassen, Sir Tadd, anstatt dir alle zu schnappen.«
    Tadd hatte skeptisch eine Augenbraue hochgezogen. »Und was willst du mit ihnen anfangen, Orvis?«, hatte er ihn geneckt.
    »Ich weiß schon, wie ich's einer Frau besorgen muss, das kannst du ruhig glauben.« Beleidigt hatte Orvis seine knollige Nase in den Bierkrug versenkt.
    Kelan hatte nicht an diesem Abend und auch nicht an den Abenden danach auf das Gerede der Männer geachtet. Ihre Neckereien und ihre Späße auf seine Kosten hatte er erwartet. Doch er hatte nicht mit dem selbstgefälligen Benehmen von Vater Barton gerechnet, dem ältlichen Priester, der seine Freude nicht verbergen konnte, dass der verlorene Sohn von Lord Alwyn endlich heiraten und demnach auch sein heidnisches Benehmen ablegen würde. Jetzt, wo Kelan der Baron war, brauchte er eine Frau. Wenigstens glaubte der Priester das.
    »Euch wird das Sakrament der Ehe gefallen«, hatte der alte Mann erst vor einer Stunde behauptet. Mit seinem schütteren weißen Haar, der Hakennase und den ständig geschürzten Lippen hatte er Kelan mit frömmlerischem Blick betrachtet. Ein belustigtes Lächeln hatte seinen Mund umspielt. Er hatte

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