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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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aber er konnte sich nicht die Zeit nehmen, um die Wunde zu versorgen.

    Er musste das Ufer erreichen, wo er sein Auto versteckt hatte, und das Weite suchen, bevor Quinn ihn schnappte. Es tat sowieso nicht weh. Er war viel zu wütend und frustriert, um Schmerz zu empfinden.
    Dieses Miststück. Sie hatte ihren Giftzahn in sein Fleisch versenkt und dann gesehen, dass er wie ein Fuchs vor der Hundemeute geflüchtet war. Er hatte noch nicht einmal den Hund töten können, um sie zu bestrafen.
    Das war Trevors Schuld.
    Trevor hatte ihm die Sache vermasselt. Trevor hatte sich vor Cira geworfen und verhindert, dass er diese Hure bestrafte.
    Eine Hure. Ja, das war sie. Sie hatte es geschafft, Trevor zu umgarnen, und jetzt war er ebenso ihr Sklave wie all die anderen vor ihm. Warum sonst hätte Trevor den Hund beschützt, wenn er ihn, Aldo, hätte erschießen können?
    Miststück. Hure. Wahrscheinlich lachte sie sich über ihn kaputt.
    Aber nicht lange, Cira. Beinahe hätte ich dich gehabt. So schwer bist du gar nicht zu erwischen.
    Beim nächsten Mal.

    »Los!«, schrie Trevor Bartlett an, als er in den Wagen sprang.
    »Setz dich in Bewegung!«
    »Ich nehme an, wir werden verfolgt?« Bartlett trat aufs Gas und fuhr in Richtung Freeway. »Aldo?«
    »Quinn und ein paar Polizisten.« Trevor warf einen Blick in den Seitenspiegel. »Noch keiner zu sehen«, murmelte er.
    »Vielleicht hat sie ihn ja tatsächlich auf eine falsche Fährte geschickt.«
    »Das Mädchen?«
    Trevor nickte. »Ich war mir nicht sicher. Sie ist schwer zu durchschauen. Genauso gut hätte es sein können, dass sie mich in die Richtung schickt, wo mich ein ganzer Konvoi von Streifenwagen erwartet.«

    »Vielleicht ist sie dir dankbar, weil du ihren Köter gerettet hast.«
    Trevor grinste. »Vielleicht ist sie auch stinksauer und will sich von Aldo nichts mehr gefallen lassen. Das scheint mir wahrscheinlicher.«
    »Hat sie das gesagt?«
    »Mehr oder weniger.«
    Nein, sie hatte genau das gesagt. Aus jedem ihrer Blicke, aus jedem zornigen Wort hatte ihre Entschlossenheit gesprochen.
    »Sie war ziemlich aufgebracht wegen dem Hund.«
    »Das kann ich ihr nicht verdenken«, meinte Bartlett.
    »Unangenehmer Typ, dieser Aldo.«
    »Du bist ein Meister der Untertreibung.«
    »Und offenbar wesentlich kompetenter als du. Du warst dir doch so sicher, dass du ihn diesmal erwischen würdest.« Er warf Trevor einen spöttischen Blick zu. »Aber mach dir nichts draus.
    Jeder Mann erlebt einmal sein Waterloo.«
    »Halt die Klappe.« Er schloss die Augen. »Bring mich einfach hier weg. Ich brauche Schlaf, und ich muss nachdenken. Ein Schritt vor, zwei zurück. Es war eine grauenhafte Nacht.«
    »Vielleicht ist noch nicht alles verloren. Womöglich hat Quinn Aldo ja geschnappt.«
    »Dann werden wir es morgen früh in den Nachrichten erfahren. Bis dahin gehen wir davon aus, dass der Dreckskerl entkommen ist.«
    »Fahren wir zu der Hütte?«
    »Da sind wir genauso sicher wie anderswo. Auf jeden Fall sicherer als in der Stadt. Quinn hat garantiert eine Fahndung nach mir eingeleitet.«
    »Zweifellos. Es wäre wesentlich klüger weiterzufahren.«
    »Ich kann nicht weiterfahren. Solange Jane MacGuire hier ist, wird Aldo auch hier bleiben.« Er presste grimmig die Lippen zusammen. »Und das heißt, dass ich auch hier bleiben muss.«

    »Keine Spur von ihnen«, sagte Christy. »Wir haben jeden Quadratmeter eures Grundstücks abgesucht, und die Fahndung hat bisher auch nichts gebracht.«
    »Verdammt.«
    »Es ist erst zwei Tage her. Wie geht es Jane?«
    »Die hat die Ruhe weg.«
    »Und Toby?«
    »Seine Wunde musste genäht werden, aber es geht ihm gut. Er liegt in seinem Korb in Janes Zimmer, lässt sich den Bauch kraulen und mit Putenfleisch füttern.«
    »Hat Jane die Zeichnung von Aldo schon fertig?«
    »Ich geh rein und frage sie. Sie arbeitet nun schon lange genug daran.«
    »Wenn sie ihn nur im Dunkeln gesehen hat, ist es bestimmt schwierig für sie, sich genau an seine Gesichtszüge zu erinnern.«
    »Alles an dieser Sache ist schwierig. Jane hat ein Gedächtnis, das jeden Elefanten erblassen ließe.«
    »Du glaubst, sie versucht, Zeit zu schinden?«
    »Ich wüsste nicht, warum sie versuchen sollte, Zeit zu schinden. Aber was weiß ich schon? Sie hat in letzter Zeit Dinge angestellt, die mich halb in den Wahnsinn treiben. Und komm mir nicht schon wieder mit typischem Teenagerverhalten. Bis später, Christy.« Er beendete das Gespräch.
    »Ich schinde keine Zeit«, sagte Jane hinter

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