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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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sank auf die Knie und untersuchte Toby. Aldos Messer hatte ihn Gott sei Dank verfehlt. »Es wird alles gut, mein Kleiner. Es wird alles gut.« Sie kroch näher zu ihm und begann, seine Fesseln durchzuschneiden. »Niemand wird dir mehr wehtun.«
    »Sie hätten nicht zu Aldo kommen dürfen«, sagte Trevor frustriert, als er aufstand. »Warum zum Teufel haben Sie mir nicht ein paar Minuten länger Zeit gelassen? Ich hätte ihn erwischt.«
    »Er wollte Toby wehtun.« Sie schaute Trevor nicht an.
    »Niemand tut meinem Hund weh.« Aber jemand hatte ihm wehgetan, dachte sie verzweifelt, während sie die Wunden an seinem Bein betrachtete. Sie schienen nicht tief zu sein, aber sie bluteten noch. »Geben Sie mir etwas, womit ich sein Bein verbinden kann. Alles, was ich anhabe, ist klatschnass.«
    »Ich habe keine Zeit, um einem Hund Erste Hilfe zu leisten.
    Ich muss hier weg, bevor Quinn zurückkommt. Ich habe keine Lust, im Knast zu landen, während Aldo frei herumläuft.«
    »Zuerst geben Sie mir was, womit ich Tobys Bein verbinden kann.« Sie sah ihn wütend an. »Ziehen Sie Ihr Sweatshirt aus.«
    Er starrte sie ungläubig an, dann begann er zu lachen.
    »Sie sehen aus, als würden Sie frieren. Sie brauchen das Sweatshirt dringender als Ihr Hund.« Er zog das Sweatshirt aus und warf es ihr zu. »Sonst noch was?«
    »Nein.« Sie wandte sich wieder Toby zu. »Wenn Sie sich Richtung Süden halten, werden Sie hinter dem Hügel ein Abwasserrohr finden, durch das Sie bis zum Highway gelangen.
    Ich werde ihnen sagen, Sie seien in Richtung Norden abgehauen. Vielleicht gewinnen Sie dadurch genug Zeit, um zu entkommen.« Sie wickelte den Ärmel des Sweatshirts fest um Tobys Bein. »Los, machen Sie, dass Sie wegkommen.«
    »Bin schon unterwegs.« Nach ein paar Schritten drehte er sich noch einmal um. »Darf ich fragen, warum Sie mir helfen?«
    »Ich will auch nicht, dass Sie im Gefängnis landen.« Sie streichelte Tobys Kopf. »Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass Joe Aldo erwischt. In all den Jahren hat ihn noch keiner geschnappt. Falls Aldo entkommt, möchte ich, dass sich alle an seine Fersen heften. Sie mögen genau das sein, wofür Eve Sie hält, aber Sie wollen Aldo haben. Das habe ich heute begriffen.
    Außerdem wissen Sie einiges …«

    Toby begann, ihr die Hand abzulecken, und es brach ihr fast das Herz. »Armer Junge …«
    Sie schaute zu Trevor auf und fügte wütend hinzu: »Ich werde ihn kriegen, Trevor. Er wird nie wieder einer Frau oder einem Tier etwas zuleide tun. Und jetzt hauen Sie ab, damit Sie mir dabei helfen können.«
    Er lächelte und nickte langsam. »Darauf können Sie sich verlassen.« Er verschwand in Richtung Süden zwischen den Bäumen.
    Während sie die Kompresse auf Tobys Wunde drückte, hörte sie Joe und die Polizisten immer noch durch den Wald laufen.
    Vielleicht erwischten sie ihn ja. Sie hoffte es inständig. Wer ein hilfloses Tier quälte, musste ein Monster sein. Irgendwie hatte sie immer gewusst, dass er böse war, aber erst nachdem sie diese Grausamkeit erlebt hatte, konnte sie es wirklich begreifen.
    »Lass mich mal sehen.«
    Als sie sich umdrehte, stand Eve hinter ihr. »Wenigstens hat der Scheißkerl keine Arterie erwischt. Ich glaube, das wird wieder.«
    »Ich habe Angst um dich gehabt.« Eve wandte sich zu Gunther um, der hinter ihr durch den Wald geeilt kam.
    »Alles in Ordnung, Mac. Laufen Sie zu Joe und den anderen.«
    Gunther nickte und rannte los.
    Eve kniete sich neben Jane und untersuchte Tobys Bein. »Als ich gesehen habe, wie er das Messer gehoben hat, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Und dann, als er dich nicht getötet hat, hätte ich dich selbst umbringen können.« Mit zitternden Händen zog sie die Kompresse ein bisschen fester. »Warum hast du uns nichts gesagt, verdammt? Wag es nicht, uns noch mal auf diese Weise auszuschließen.«
    »Er hat gedroht, Toby umzubringen. Er ist mein Hund. Es war dumm von mir, ihn nicht im Haus zu behalten. Aber es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass er versuchen könnte, sich Toby zu schnappen. Es war mein Fehler. Und ich trage die Verantwortung dafür.«
    »Und wir tragen die Verantwortung für dich. Was glaubst du, wie wir uns gefühlt hätten, wenn er dich ermordet hätte?«
    »Schrecklich.« Ihre Blicke begegneten sich. »Aber du hättest dasselbe getan.«
    Eve wandte sich ab. »Mag sein. Hat Trevor Aldo niedergerungen? Es war ziemlich dunkel, aber mir ist, als hätte ich ihn erkannt.«
    Jane zuckte zusammen. »Hat Joe

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