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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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durchaus folgerichtig. Während des Vulkanausbruchs in Herkulaneum hat die Menschen der Tod auf alle diese Arten ereilt. Er tötet Cira immer und immer wieder auf jede denkbare Art und Weise, wie sie in jener Nacht ums Leben gekommen sein könnte.«
    »Mein Gott.«
    Keine Luft. Hitze. Hitze. Hitze.
    »Alles in Ordnung?« Trevor sah sie durchdringend an.
    »Selbstverständlich.« Sie schaute auf den See hinaus.
    »Wie ist Cira denn gestorben?«
    »Das weiß ich nicht. Auf den Schriftrollen wurde ihr Leben beschrieben, nicht ihr Tod.«
    »Dann ist sie vielleicht gar nicht in Herkulaneum gestorben.
    Es hat Überlebende gegeben, oder?«

    »Ja.«
    »Dann kann sie doch dazugehört haben.«
    »Ich würde mal annehmen, dass man in den Jahren nach der Katastrophe von einer Frau wie Cira gehört hätte, wenn sie am Leben geblieben wäre. Sie war schließlich kein Mauerblümchen.«
    »Vielleicht hatte sie ihre Gründe zu verschwinden.«
    Er schwieg einen Augenblick. »Das klang ja beinahe verzweifelt. Sie wünschen sich wirklich, dass sie überlebt hat, nicht wahr? Warum?«
    »Seien Sie nicht albern. Ich bin über gar nichts verzweifelt. Sie hatte es einfach nicht verdient, in diesem Tunnel zu sterben.«
    »Tunnel?« Er sah sie skeptisch an. »Warum sollte sie in einem Tunnel gestorben sein? Sie besaß ein vornehmes Haus in Herkulaneum.«
    »Wirklich? Wahrscheinlich habe ich an das Gold in dem Tunnel gedacht.« Sie wechselte das Thema. »Mir fällt gerade ein, dass Joe wissen wollte, ob Sie eine Ahnung haben, wie Aldo all die Frauen mit Ciras Gesicht aufgespürt hat. Sie sagten, von einer Frau war ein Foto in der Zeitung, und wahrscheinlich ist er einer oder zweien zufällig über den Weg gelaufen, aber nicht allen. Er hat in den vergangenen Wochen so schnell die Orte gewechselt, dass er die Frauen nicht auf gut Glück gefunden haben kann.«
    Trevor schüttelte den Kopf. »Ich habe mich vor allem darauf konzentriert, Aldo zu fassen zu kriegen, nicht auf die Frage nach dem Warum und Wieso. Aber sagen Sie Quinn, ich werde daran arbeiten.«
    »Gut. Sie werden nicht der Einzige sein. Vielleicht findet Joe es vor Ihnen heraus. Er mag es nicht, um Hilfe zu bitten.«
    »Das hat er ja auch nicht getan. Sie waren es. Hat Bartlett sich schon vorgestellt?«
    »Ja. Ein ungewöhnlicher Typ. Wie sind Sie denn an ihn geraten?«

    »Im Zuge meiner Nachforschungen, nachdem ich das Foto von Peggy Knowles gesehen hatte, habe ich die Angehörigen aller Opfer befragt. Bartlett stand auf Ellen Carters Liste. Damals habe ich mich als Kriminalpolizist von Scotland Yard ausgegeben. Ich war ziemlich gut, und niemand hat Verdacht geschöpft. Aber Bartlett ist wesentlich gewiefter, als er aussieht.
    Er ist mir zu meinem Hotel gefolgt und hat mir eine Pistole an den Kopf gehalten.«
    »Bartlett?«
    Trevor lächelte. »Ja, mich hat er auch verblüfft. Er hat sich vor Angst in die Hose gemacht, aber er war wild entschlossen. Seine Hand hat so sehr gezittert, dass ich dachte, am besten, ich rede ganz schnell, bevor er uns beide aus Versehen erschießt.«
    »Warum hat er Ihnen nicht die Polizei auf den Hals gehetzt?«
    »Weil er nicht damit zufrieden war, wie die Ermittlungen liefen. Er hat Ellen Carter sehr geliebt.«
    »Er sagte, er hätte drei Exfrauen.«
    »Ellen war Nummer zwei. Bartlett hält engen Kontakt zu seinen Frauen, auch nachdem sie sich von ihm scheiden lassen.«
    »Aber warum lassen sie sich von ihm scheiden? Er wirkt so …
    nett.«
    »Er hat ein Händchen dafür, sich die falschen Partnerinnen auszusuchen. Manche Männer heiraten immer und immer wieder denselben Typ Frau. Er hat kein Problem damit, eine neue Gattin zu finden. In seiner Gegenwart scheinen die Frauen nur so dahinzuschmelzen und wollen ihn am liebsten gleich mit nach Hause nehmen. Ist es Ihnen nicht so ergangen?«
    Sie nickte. »Und Eve hat ihm heute Kaffee und etwas zu essen gebracht. Dabei musste sie dazu sogar ihre Arbeit an einer Rekonstruktion unterbrechen.«
    »Sehen Sie.«
    »Nun, offenbar waren Sie ihm gegenüber auch nicht gerade immun.«
    »Da haben Sie Recht.« Seine Mundwinkel zuckten. »Er ist ein sturer Bock, und er ist mir nicht mehr von der Seite gewichen, nachdem er erfahren hatte, dass ich auf der Jagd nach Aldo war.
    Er hat seinen Job als Buchhalter gekündigt und ist seitdem mein Partner.«
    »Ich mag ihn.«
    »Alle Frauen mögen ihn, verdammt – und ich auch.«
    Er schaute zu Bartlett hinüber. »Aber er macht mich vollkommen verrückt. Ich werde ihn

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