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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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hatte.
    Lava. Seit sie von dem Tunnel in Herkulaneum erfahren hatte und von der Frau, die dort gelebt hatte und dort gestorben war.
    Aber Trevor hatte ihr bereits erzählt, dass die Asche vom Vesuv stammte, und daraus hatte ihre blühende Phantasie einen Traum über einen aktiven Vulkan gemacht. Wer wusste schon, welche Streiche einem das Unterbewusste spielte? Diese verdammten Träume von Cira hatten Janes Selbstbewusstsein zutiefst erschüttert. Wie sie Eve erzählt hatte, waren Cira und ihre Abenteuer ihr vorgekommen wie ein spannender Roman.
    Sie hatte es interessant gefunden und sich immer auf die nächste Folge gefreut, hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, was da mit ihr passierte. Das hatte sich geändert. Seit Trevor ihr das alles erzählt hatte, tappte sie hilflos im Dunkeln und suchte nach einem Ausweg. Sie fühlte sich wie eine Gefangene, und sie fürchtete sich davor, noch einmal in den Tunnel zu gehen.
    »Halt dich von mir fern, Cira«, flüsterte sie. »Ich hab so schon genug Ärger. Komm nicht zurück.«

11
    Glühende Lava vor ihren Füßen.
    » Spring! « Antonio streckte ihr seine Arme entgegen. » Jetzt, Cira! Ich fange dich auf. «
    Springen? Der Spalt war zu breit, und er wurde immer breiter.
    Keine Zeit. Keine andere Wahl. Sie sprang über den Spalt. Die Hitze schmerzte an ihren Beinen, selbst noch, als ihre Füße auf der anderen Seite den Boden berührten.
    Der Boden gab unter ihr nach!
    Antonio riss sie an einem Arm hoch.
    » Ich habe dich. « Er hielt sie fest, und gemeinsam stolperten sie rückwärts.
    Erneut hörten sie ein Grollen.
    » Wir müssen hier raus. « Cira warf einen Blick zurück.
    Der Spalt klaffte noch breiter als zuvor.
    » Du hast doch gesagt, du wüsstest den Weg « , keuchte Cira.
    » Beweise es. Bring uns hier raus. «
    » Nur du kannst so stur sein, dass sich erst die Pforten der Hölle vor dir auftun mussten, ehe du mich darum bitten würdest. « Antonio nahm ihre Hand und begann, den Tunnel entlangzurennen. » Der Spalt scheint quer durch den Tunnel zu verlaufen. Wir können nicht zurück, aber er folgt uns auch nicht. «
    » Hoffen wir, dass er den Tunnel nicht zum Einsturz bringt. «
    Hitze.
    Die Lava hinter ihnen verschlang die wenige Luft, die ihnen geblieben war.
    » Dann sollten wir zusehen, dass wir aus diesem Tunnel raus sind, bevor es passiert. Da vorn kommt eine Abzweigung, die uns zum Meer führen müsste. «
    » Oder zu Julius. «

    » Halt den Mund. « Er umklammerte ihre Hand so fest, dass es schmerzte. » Ich bringe dich nicht zu Julius. Wenn ich deinen Tod gewollt hätte, dann hätte ich sein Geld genommen, das er mir vor zwei Wochen für dein Gesicht angeboten hat. «
    » Mein Gesicht? «
    » Als du ihm gesagt hast, du würdest ihn verlassen und ihm das Gold nicht zurückgeben, hat er mir aufgetragen, dich zu töten. «
    » Was hat das mit meinem Gesicht zu tun? «
    » Er sagte, er hätte ein Dutzend Statuen in Auftrag gegeben, um dein wunderschönes Gesicht zu verewigen, und er wollte nicht, dass ein anderer es besitzt. Nicht einmal du. Er wollte, dass ich dich töte, dir mit meinem Messer das Gesicht abziehe und es ihm bringe. «
    Ihr wurde übel. » Er ist wahnsinnig. «
    » Stimmt. Und da mir dein Gesicht am Herzen liegt, habe ich sein Angebot abgelehnt. Aber das bedeutete, dass ich für ein paar Tage aus Herkulaneum verschwinden musste, denn es war zu befürchten, dass er auch auf meinen Kopf ein Preisgeld aussetzte. Er weiß, dass ich dein Geliebter war. Deswegen glaubte er, ich fände eine Gelegenheit, dich zu töten. «
    » Wenn du an Dominic vorbeigekommen wärst « , erwiderte sie wütend. » Dominic hätte dir den Kopf abgeschlagen und ihn mir auf einem Silbertablett gebracht. «
    » Deswegen hat Julius sich auf Bestechung verlegt. Jeder weiß, wie gut du bewacht bist. Wo ist Dominic denn? Er müsste doch eigentlich hier sein. «
    » Ich habe ihn nach Hause aufs Land geschickt. «
    » Weil du nicht wolltest, dass er von Julius’ Pfeilen getroffen wird. Aber dazu sind Leibwächter da, Cira. «
    » Er hat mir treu gedient. Ich wollte nicht, dass er … Ich kann auf mich selbst aufpassen. Müssten wir nicht inzwischen das Ende des Tunnels erreicht haben? «
    » Er besteht aus vielen Windungen. Julius wollte die Flucht aus der Villa nicht zu leicht machen. «

    » Und woher weißt du, wie man hier rauskommt? «
    » Weil ich es unbedingt wissen wollte. Ich habe viele Nächte in diesen Tunneln verbracht, als wir noch zusammen waren. Es wäre

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