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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nicht sehr intelligent, das Gold zu stehlen, ohne einen Fluchtweg zu kennen. «
    » Mistkerl. «
    » Ich war bereit, mit dir zu teilen. «
    » Es ist mein Gold. «
    » Es hätte für uns beide gereicht. Ich hätte mir meinen Anteil schon verdient. Ich hätte dir Sicherheit geboten und dich ebenso hochgeschätzt wie das Gold. «
    » Und das soll ich dir glauben? Himmel, was du manchmal für einen Unsinn – «
    Grollen.
    Felsbrocken stürzten um sie herum auf den Boden.
    Ein scharfer Stein drang in Ciras Haut. Sie spürte warmes Blut, das über ihren Arm lief.
    » Schneller! « Antonio riss sie weiter. » Die Wände geben nach.
    Der Tunnel könnte jeden Augenblick einstürzen. «

» Ich beeile mich ja schon. Was für eine dumme –« Ein weiterer Stein traf ihre Wange.
    Schmerz.
    Noch mehr Blut.
    Noch mehr Schmerz.
    Immer mehr Schmerz …
    »Aufwachen! Hören Sie auf, verdammt!«
    Blut …
    Sie öffnete die Augen. »Blut«, keuchte sie.
    »Wachen Sie auf.«
    »Antonio …«
    Nein, es war Trevor, der neben der Verandaschaukel stand und sich über sie beugte.
    Natürlich war es nicht Antonio …
    »Ich bin wach.« Sie rang nach Luft. »Es geht mir gut.«

    Sie setzte sich auf und rieb sich die Augen. »Ich muss eingenickt sein. Wie spät ist es?«
    »Kurz nach Mitternacht. Ich habe Sie zusammengerollt auf der Schaukel gesehen, als ich Bartlett vor einer Stunde abgelöst habe. Aber Sie schliefen so tief und fest, dass ich mir gesagt habe, ich lasse Sie schlafen, bis Sie von allein wach werden.«
    Seine Lippen wurden schmal. »Aber das war, bevor Sie angefangen haben zu wimmern. Das war verdammt irritierend.
    Sie sind keine Frau, die wimmert. Was zum Teufel haben Sie eben geträumt?«
    Fallende Felsbrocken, Blut, Schmerz.
    »Ich kann mich nicht erinnern.« Sie streckte ihren steifen Rücken. Sie musste stundenlang in dieser kauernden Haltung gelegen haben. Oder vielleicht auch nicht. Wie lange dauerte ein Traum? »Ist alles in Ordnung?«
    »Keine Probleme. Die Sicherheitsleute sind wachsam. Ich muss sie nur dazu anhalten, dass sie auch wachsam bleiben.
    Langeweile ist der schlimmste Feind.« Er runzelte die Stirn.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    »Natürlich habe ich Angst. Ich müsste eine Idiotin sein, keine Angst zu haben.«
    »Aber offenbar haben Sie schon Albträume.«
    »Jeder hat Albträume.«
    »Nicht unbedingt welche, in denen Blut vorkommt.«
    Er holte tief Luft. »Oder Cira.«
    Sie erstarrte. »Anscheinend habe ich also nicht nur gewimmert. Was habe ich gesagt?«
    »Ich konnte nicht viel verstehen. Ich glaube, Sie sagten: ›Pass auf, Cira. Felsbrocken. Zu spät.‹ Als Sie aufwachten, haben Sie mit jemandem namens Antonio gesprochen.« Er schaute ihr direkt in die Augen. »Und falls Sie wissen, wovon ich rede, dann erinnern Sie sich sehr wohl an Ihren Albtraum.«
    »Und Sie hätten mich sofort wecken sollen, anstatt mich zu belauschen.«

    »Sie müssen zugeben, dass es nur natürlich ist, wenn ich bei der Erwähnung des Namens Cira hellhörig werde.«
    »Es interessiert mich nicht, ob es natürlich ist. Sie hätten nicht lauschen dürfen.«
    »Zugegeben.« Er schwieg einen Moment. »Was haben Sie geträumt?«
    Sie wandte sich ab. »Was glauben Sie denn wohl, wovon ich träume, nachdem Sie mir von ihr erzählt haben? Von Tunneln.
    Von einem Vulkanausbruch. Von einer Frau, die um ihr Leben rennt.«
    »Haben Sie das zum ersten Mal geträumt?«
    »Nein.«
    »Wann hat es angefangen?«
    »Das geht Sie nichts an.« Sie stand auf und nahm ihren Laptop. »Wir haben es zugelassen, dass Sie sich in unser Leben gedrängt haben, Trevor, aber lassen Sie die Finger von meinen Träumen.«
    »Wenn ich kann.«
    »Was zum Teufel soll das denn heißen?«
    Er zuckte die Achseln. »Es fällt mir schwer, mich nicht für jeden Aspekt Ihres Lebens zu interessieren. Glauben Sie mir, ich habe versucht, Distanz zu wahren. Aber es funktioniert nicht.«
    »Dann müssen Sie sich eben mehr bemühen.« Sie ging in Richtung Tür. »Ich brauche Sie nicht, um meine Sorgen loszuwerden. Ich habe Eve und Joe. Wenn ich das Bedürfnis habe, über Cira oder sonst irgendwas zu reden, dann werde ich mich an die beiden wenden.«
    Er hob die Hände. »Okay, okay. Ich habe verstanden.«
    Er schaute sie an, während sie die Fliegengittertür öffnete.
    »Falls Sie es sich noch einmal überlegen sollten …«
    »Bestimmt nicht. Warum sollte ich?«
    »Aus Neugier.« Er lächelte schwach. »Ist Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass Sie

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