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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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darauf gefasst, seine Ordnungs- und Chaos-Schilde zu heben, sobald er auch nur eine Spur Chaos aus Sterols Richtung empfing, aber er konnte unbehelligt das oberste Stockwerk des Weißen Turms verlassen.
    Kinowin hielt sich in seinem Quartier auf und schien darauf zu warten, Cerryl mit seinen Befehlen von Sterol zu empfangen.
    Cerryl gab seine Unterhaltung mit dem Erzmagier wieder und schloss: »… und so bin ich jetzt Euch unterstellt.«
    »Der Erzmagier will Euch außer Sichtweite haben … weit weg. Dafür ist Anya mindestens ebenso sehr verantwortlich wie er selbst.«
    »Sie war vor mir in seinem Zimmer.«
    »Sie ist oft dort. Viel öfter, als es nötig wäre, wenn es nur darum ginge, sich mit Sterol zu vergnügen. Aber vergesst dies. Wir können es im Augenblick sowieso nicht ändern. Um Sterol zu Gefallen zu sein, werden wir befolgen, was er vorgegeben hat. Erstattet mir jeden Mittag oder jeden Abend vor dem Glockenschlag Bericht, was der Schmied getan hat. An geraden Tagen sollt Ihr, ohne Euch dabei sehen zu lassen, die Torwachen kontrollieren. Die Reihenfolge bleibt Euch überlassen. Berichtet mir bei der Abendglocke, was berichtenswert ist. An ungeraden Tagen sucht Ihr mich nach dem Frühstück auf und helft mir, falls ich Hilfe brauche. Die Abende gehören Euch, und ich hoffe, dass Ihr sie so selten wie möglich in den Hallen verbringt.« Kinowin lächelte. »Nutzt Eure Tage gut, denn das Leben eines Magiers ist kurz genug.«
    »Ah … danke.«
    »Geht jetzt. Morgen früh könnt Ihr beginnen.« Der ältere Magier neigte den Kopf und lächelte. »Sie müsste jetzt fast das Haus ihres Vaters erreicht haben und Ihr wollt sie doch sicher begrüßen. Die Blumenhändler sind noch auf dem Platz.«
    Cerryl stand auf. »Mit Eurer Erlaubnis?«
    »Auf meinen Befehl, wenn nötig.«
    Ein Lächeln auf den Lippen, verließ Cerryl eilig das Zimmer.

 
LXIV
     
    C erryl blieb am Ende des Gehwegs stehen und fragte sich, ob er mit den stark duftenden und mit einem grünen Band zusammengebundenen Rosen wie ein Geck oder doch eher wie ein Schuljunge wirkte.
    Die mit Schnitzwerk verzierte Vordertür öffnete sich, Layel trat heraus und winkte den Magier ins Innere des Hauses. »Cerryl … dann darf ich Eurem Kommen entnehmen, dass Leyladin nicht mehr weit ist?«
    »So habe ich es im Glas gesehen. Ihre Kutsche war kurz vor dem Nordtor, als ich aus den Hallen aufbrach.«
    »Bitte leistet mir doch Gesellschaft. Es ist nicht angenehm, hier draußen in der Hitze zu stehen, und ich will vermeiden, dass meine Tochter mir mangelnde Gastfreundschaft vorwirft.« Der Händler mit dem schütteren Haar lachte.
    Cerryl trat aus der Tageshitze ins Haus, begrüßte den stumm wartenden Majordomus Soaris mit einem Nicken und folgte dem Gastgeber ins vordere Wohnzimmer – das Zimmer, das durch ein Porträt von Leyladins Mutter geschmückt wurde. Nachdem er die Blumen auf einem Beistelltisch abgelegt hatte, ließ Cerryl sich auf dem Sofa nieder.
    »Wie lange seid Ihr schon wieder in der Stadt?«, fragte Layel, der in einem gepolsterten Lehnstuhl Platz nahm.
    »Knapp einen Achttag.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Fairhaven verändert fandet, auch wenn sich in Wirklichkeit nur wenig getan hat.« Der Kommissionär lächelte leicht.
    »Es ist wohl eher so, dass einige Leute nicht mehr so sind, wie ich sie in Erinnerung habe«, erwiderte Cerryl vorsichtig. »Fairhaven selbst hat sich in meinen Augen kaum verändert, und es schneidet beim Vergleich mit den anderen Städten, die ich gesehen habe, sehr vorteilhaft ab.«
    »Die Stadt verändert die Menschen, die Menschen verändern die Stadt.«
    »Bezieht Ihr Euch auf Leyladin? Ich habe sie schon gesehen, bevor ich überhaupt wusste, wo sie lebt.«
    »Sie hat es mir gesagt. Ich kann nicht behaupten, dass ich es verstehe, aber sie kennt sich mit diesen Dingen besser aus als ich. Wertel … vielleicht wird er einmal meine Nachfolge antreten … und Aliaria und Nierlia … nun ja, sie waren froh, ihren eigenen Hausstand zu gründen.«
    Cerryl hatte Mühe, die Namen unterzubringen. Wertel musste Leyladins älterer Bruder sein. Sie hatte zwei Schwestern erwähnt, aber Cerryl hatte die Namen vergessen.
    »Ihr zwei seid in einer schwierigen Lage«, sagte Layel.
    »Ihr meint, weil mit uns eine Schwarze und ein Weißer zusammenkommen?« Cerryl überlegte stirnrunzelnd. »Das dürfte wohl auch Euch gewisse Probleme bereiten.«
    Der Kommissionär beugte sich etwas vor und sah Cerryl fest an. »Hier noch mehr

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