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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Kinowins Gesundheit und ich weiß nicht, was Sterol im Sinn hat. Es ist nur so ein Gefühl. Er hat sich verändert, aber ich kann den Grund nicht sagen. Bei Anya kann man sich darauf verlassen, dass sie sich zu schützen versteht.«
    Auf einmal musste Leyladin lächeln. »Du bist verschlagener, als es den Anschein hat, mein lieber Magier. Du hast ihr zu verstehen gegeben, sie könne sich auf dich verlassen, wenn etwas geschieht.«
    »So könnte sie es verstanden haben. War das falsch?«, fragte Cerryl stirnrunzelnd.
    »Nein. Nicht nachdem du es mir gesagt hast.« Sie kniff die Augen zusammen. »Aber wann hast du mit ihr darüber gesprochen?«
    »Gerade eben, bevor ich gekommen bin.«
    »Oh … du kommst also von einer anderen Frau zu mir?«
    »Das ist nicht …« Er musste grinsen, als ihm bewusst wurde, dass sie ihn nur neckte. »Du!«
    »Genau, ich. Vergiss das nicht.«
    »Versprochen.«
    »So … ich weiß jetzt, dass du morgen früh aufbrechen musst, aber du kannst heute Nachmittag und über Nacht hier bleiben.«
    »Bist du sicher?« Cerryl grinste anzüglich.
    »Ganz sicher.«
    Dann mussten sie beide lächeln … erfreut, amüsiert und traurig zugleich.

 
LXX
     
    D ie Weiße Schlange stürzte ins Wellental, bis der nächste Berg aus Wasser eine neue Gischtfontäne über den Bug spritzen ließ. Cerryl schluckte schwer und hielt sich an der Reling fest. Er sah nach Westen und fragte sich, wie sein Magen die nächsten zwei Tage der Überfahrt von Lydiar nach Spidlar überstehen sollte.
    Das Schiff bot bei schwerer See einen schnellen, aber nicht sonderlich bequemen Weg nach Spidlar.
    »Wie geht’s Euch, Magier?« Der zweite Offizier des Schiffs baute sich neben Cerryl auf. Er stand sicher auf den Beinen, ohne sich irgendwo festzuhalten.
    »Muss ein Sturm im Nordosten aufgezogen sein … etwas ungewöhnlich für die Sommerzeit und so weit im Norden. Hoffentlich haben die Schwarzen nicht ihre Sturm-Magier eingesetzt.« Der Zweite Offizier deutete zum Bug. Aus einem grünblauen Himmel, an dem nur ein paar zarte, hohe Wolkenschleier zu sehen waren, brannte die Sonne heiß herunter. »Aber macht Euch mal keine Sorgen, wir werden sie sicher im Hafen haben, ehe das volle Sturmtief uns erreicht.«
    »Gut. Habt Ihr eigentlich schon das Schwarze Schiff gesehen, das ohne Segel fahren kann?«
    Der Zweite Offizier kniff erbost die Augen zusammen. »Und ob. Von den Dämonen selbst wird es angetrieben. Der Schwarze ist dicht an den Riffen entlang gefahren und wir saßen in widrigen Winden fest. Das Feuer der Magier … es hat das Schiff getroffen, aber es schien einfach abzuprallen. So ein böses Ding habe ich noch nie gesehen.«
    »Es liegt vor Recluce vor Anker«, meinte Cerryl.
    »Ich wünschte, es wäre vierhundert Ellen unter uns verankert«, erwiderte der Zweite Offizier lachend. »Aber das Chaos hört ja nicht auf einen einfachen Seemann wie mich.« Mit einem Nicken wandte er sich ab und ging zum Heck.
    Wenn das Schwarze Schiff erst einmal in Betrieb war, würde es bald noch mehr von der Sorte auf dem Ostmeer geben. Genau wie es immer mehr Chaos-Magier gegeben hatte, seit die Alten die Weißen Kräfte entfesselt hatten, genau wie nach dem Fall Westwinds die Entstehung der Schwarzen Macht auf Recluce unvermeidlich geworden war.
    Er sah nach links, ungefähr in die Richtung, wo Fairhaven liegen musste. Hoffentlich würde es Leyladin gut ergehen. Hier auf See, wo Ordnung und Chaos umeinander wirbelten, konnte er das Glas nicht benutzen. Nicht einmal wenn die See ruhig war.
    Kinowin würde auf sie aufpassen und Anya würde ihr nichts tun, denn – so hinterhältig die rothaarige Magierin auch war – solange sie den Eindruck hatte, Cerryl könnte ihr nützlich sein, würde sie nichts tun, was Cerryl gegen sie einnehmen könnte.
    Der Waffen-Magier verzog unwillig den Mund. Ich würde mich beinahe lieber mit dem Schwarzen Schmied als mit Anya herumschlagen … aber ich habe keine Wahl.
    Die Weiße Schlange stürzte ins nächste Wellental und Cerryl hielt sich erschrocken an der Reling fest.

 
LXXI
     
    I n der Nachmittagssonne stellte Cerryl die beiden Packen neben der Reling ab, während der Matrose die Laufplanke anlegte. Er wandte sich mit einem Nicken an den Kommandanten der Weißen Schlange, der neben ihm stand. »Danke, Kapitän.«
    »Ich tue nur meine Pflicht, Magier«, erwiderte der Mann mit dem dunklen Bart.
    »Das weiß ich zu schätzen.« Cerryl lächelte freundlich.
    »Da seid Ihr aber eine Ausnahme.« Der Mann

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