Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
lächelte nachdenklich. »Heutzutage jedenfalls.«
    »Wir müssen versuchen, dies zu ändern.«
    »Wenn Euch das gelingt, werden wir uns alle freuen.«
    Cerryl nickte und nahm sein Gepäck wieder auf.
    Ein stämmiger Magier mit hellblondem Haar, ungefähr in Cerryls Alter oder höchstens ein wenig älter, stand auf der Pier. Auf dem Pflaster am Ende der Pier wartete eine Abteilung Weißer Lanzenreiter in Reih und Glied. Cerryl glaubte, im Anführer den Unteroffizier Hiser zu erkennen.
    Der Magier trat vor, als Cerryl mit seinen beiden Gepäckstücken die Planke hinunter zu den dicken Bohlen der Pier lief.
    »Magier Cerryl? Ich bin Kalesin. Seid Ihr …«
    »Der Erzmagier hat mich geschickt, um Eliasar zu ersetzen.«
    Der andere Magier verzog traurig das Gesicht.
    Cerryl reichte ihm die Schriftrolle. »Von Sterol persönlich versiegelt.«
    »Der Befehl des Erzmagiers.« Kalesin nahm die Beglaubigung entgegen.
    »Betrachtet das Siegel und öffnet das Dokument«, sagte Cerryl.
    »Hier?« Kalesin blickte zur Weißen Schlange und sah wieder Cerryl an.
    Cerryl baute Chaos-Energie und seine Schilde auf.
    Kalesin schluckte und betrachtete das rote Siegel. Er öffnete es, die Bruchstücke vom roten Wachs fielen in alle Richtungen und blieben auf der Pier liegen. Zuerst betrachtete er die Unterschrift, dann den Text. Er las den Befehl zweimal durch. »Ihr seid der Waffen-Magier von Spidlar. Aber es ist nirgends von einem Magier die Rede, der den Posten des Beraters einnimmt.«
    »Im Augenblick gibt es niemanden, der beraten werden könnte«, erwiderte Cerryl.
    »Der Rat der Händler …«
    »Ja … ich muss die Leute sprechen. Einzeln nacheinander. Und dann die Kaufleute, die noch hier sind, und dazu alle anderen, die aus Diev, Elparta oder Kleth hergekommen sind.« Cerryl deutete zu den Lanzenreitern. »Können wir aufbrechen?«
    »Äh … ja, Ser.«
    Cerryl bemerkte, dass die Worte dem Magier schwer über die Lippen kamen. Er machte zwei Schritte, dann blieb er stehen und drehte sich um.
    »Kalesin.«
    »Ja?«
    »Vielleicht sollte ich Euch an einige Dinge erinnern. Ich bin im Auftrag des Erzmagiers und des Rates hier. Ich habe die Unterstützung Anyas, der Assistentin des Erzmagiers. Ich kann besser mit Chaos und Ordnung umgehen als Ihr und ich habe mehr Erfahrung als Waffen-Magier.« Cerryl sprach etwas leiser. »Und ich glaube nicht, dass ich noch länger hier bleiben werde, wenn Spidlar wieder aufblüht. Ich vermute, dass der Erzmagier Euch genau deshalb hier belassen hat.«
    »Äh … ja, Ser.«
    Cerryl lächelte gezwungen. »Ich wollte nicht herkommen und Ihr wolltet mich nicht in dieser Position sehen. Aber ich glaube nicht, dass ich lange hier bleiben werde, und es wäre am besten, wenn wir zusammenarbeiten würden, damit ich möglichst schnell erledigen kann, was getan werden muss.«
    »Wie Ihr wünscht, Ser.«
    Cerryl hätte den anderen am liebsten mit einer Feuerkugel eingedeckt, aber wieder lächelte er nur. »Wir haben viel zu tun.« Er ging weiter zu den Weißen Lanzenreitern.
    Kalesin beeilte sich, mit Cerryl Schritt zu halten. Als die beiden Magier die Kaimauer erreichten, von der aus die Pier sich ins Wasser erstreckte, wandte Kalesin sich an den Offizier der Lanzenreiter. »Hauptmann Hiser, Magier Cerryl ist als Waffen-Magier zurückgekehrt, um Eliasars Arbeit fortzusetzen.«
    »Willkommen, Ser.« Hiser lächelte freundlich, beinahe erleichtert.
    Cerryl war beunruhigt. »Ich freue mich, Euch zu sehen. Und ich freue mich, dass Ihr jetzt Hauptmann seid.«
    »Ein Pferd für den Waffen-Magier.« Hiser winkte und ein junger Lanzenreiter führte eine kastanienbraune Stute nach vorne.
    Cerryl befestigte seine beiden Gepäckstücke am Sattel und stieg auf. »Ich nehme an, Eliasar hat das Gebäude übernommen, das Jeslek bewohnt hat?«
    »So ist es, Ser«, antwortete Hiser rasch.
    »Dann werde ich seinem Beispiel folgen.«
    »Vorwärts!«, befahl Hiser.
    Cerryl betrachtete den Hafenplatz, an dessen Ostrand sie entlang ritten. Die Geschäfte am Platz waren geöffnet, aber nur wenige Kauflustige ließen sich blicken. Eine etwas gedrückte Stimmung, als würde man auf irgendetwas warten, lag über der Gegend. Cerryl gefiel diese Stimmung überhaupt nicht. »Ist es so, seit Eliasar getötet wurde?«
    »Ja, Ser. Zu ruhig, wenn Ihr mich fragt«, erklärte Hiser.
    »Wenn die Männer in der Stadt unterwegs sind, sollen sie immer mindestens zu viert sein.«
    »Ja, Ser.« Hiser nickte grimmig. »Ich gebe den anderen

Weitere Kostenlose Bücher