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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Erster kommt.«
    Kalesin schluckte. »Sie werden nicht erfreut sein.«
    »Der Erzmagier ist nicht erfreut. Der Rat ist nicht erfreut. Die Gilde ist nicht erfreut. Ihr könnt denen, die sich weigern wollen, erklären, dass Diev nicht mehr existiert, weil ein Magier getötet wurde.« Cerryl lächelte kalt. »Und sagt ihnen auch, dass sie sicher nicht allesamt darunter leiden wollen, dass einer ihrer Handelsgenossen womöglich nicht bereit ist, sich mit dem Waffen-Magier von Spidlar zu treffen.«
    »Jawohl, Ser.« Kalesins Stimme klang resigniert.
    »Kümmert Euch darum, dass die Besprechungen pünktlich stattfinden können. Sorgt dafür, dass eine ganze Kompanie Lanzenreiter draußen Wache hält, bevor sie kommen.« Cerryls Lächeln verflog. Du klingst schlimmer als Anya … Er stand auf. »Wenn Ihr alles vorbereitet habt, kommt Ihr wieder zu mir und unterrichtet mich. Bringt eine Liste mit den Namen aller Leute mit, die ich empfangen werde, und eine zweite Liste mit den Leuten, die nicht aufzufinden waren. Sorgt dafür, dass die zweite Liste kurz bleibt.«
    »Jawohl, Ser.« Kalesin zog sich hastig aus dem Arbeitszimmer zurück.
    Als die Tür geschlossen war, sank Cerryl hinter dem protzigen Schreibtisch auf den Lehnstuhl. Du bist an einem Ort, an dem du nicht sein willst, du hast hier einen Assistenten, der findet, er selbst hätte Eliasars Nachfolger werden sollen, und obendrein einen Haufen einheimischer Händler, die Fairhaven hassen und wahrscheinlich für den Tod jedes Magiers in Spidlar eine Menge Geld zahlen würden, wenn sie Hoffnung hätten, damit durchzukommen. Und du sollst dir ausdenken, wie der Handel in Schwung gebracht werden kann, damit die Gebühren nach Fairhaven fließen.

 
LXXII
     
    A m nächsten Morgen saß Cerryl im Arbeitszimmer, kaute Käse und harte Brötchen und sah den Stapel Schriftrollen und Papiere durch, den Eliasar ihm hinterlassen hatte. Darunter waren viele Listen: Listen der Werkstätten, Listen der vorhandenen und erforderlichen Vorräte, Listen mit Namen, einige völlig ohne Erklärung.
    Auf einmal schaute er auf. Lyasa! Sie war irgendwo in der Nähe und er hatte sie noch nicht gesehen. Er läutete mit der Handglocke.
    Kalesin lugte herein.
    »Kalesin, wo ist Lyasa?«
    »Äh … sie ist für die Streifen verantwortlich, die in Spidlaria und auf den Straßen für Ruhe und Ordnung sorgen.«
    Nachdem Cerryl Kalesin ein wenig kennen gelernt hatte, schien das tatsächlich die beste Lösung zu sein. »Schickt ihr eine Botschaft. Ich möchte sie heute Nachmittag sprechen, wie es ihr am besten passt. Wie kommt. Ihr mit den Kaufleuten voran?«
    »Die Kaufleute und Kommissionäre warten draußen, Ser.« Kalesin nickte und reichte Cerryl ein Blatt grobes braunes Papier. »Das hier sind diejenigen, die wir nicht finden konnten.«
    Cerryl betrachtete die Liste. Keiner der Namen sagte ihm etwas und das war ein weiteres Problem. Er rollte die Liste zusammen und nahm sie in die rechte Hand, dann stand er auf und ging um den riesigen Schreibtisch herum. »Habt Ihr den Tisch umsetzen lassen, damit ich sie in der Halle empfangen kann?«
    »Ja, Ser.«
    Cerryl ging zum früheren Speisesaal. Hiser und vier Lanzenreiter warteten draußen vor den polierten, mit Schnitzwerk verzierten Türen.
    »Natrey und Jlen übernehmen die Wache drinnen bei Euch, Fyost und Lyant stehen hier draußen, Ser«, meldete Hiser.
    Kalesin sah zwischen Hiser und Cerryl hin und her, dann wandte er sich an den Hauptmann der Lanzenreiter und leckte sich nervös die Lippen. »Vier Bewaffnete …«
    »Ich habe sogar sechs vorgeschlagen, Ser, aber der Waffen-Magier’ hat mich überzeugt, dass vier ausreichen würden.« Hiser lächelte. »Draußen ist allerdings eine ganze Kompanie angetreten.«
    »Diese Leute … sie …« Kalesin ließ den Satz unvollendet.
    »Wir haben in Spidlar schon genug Magier verloren«, sagte Cerryl. »Und ich werde dafür sorgen, dass dies aufhört.« Mit dem gleichen Erfolg wie Jeslek bei der Eroberung der Stadt und wie Eliasar beim Versuch, hier Ordnung zu schaffen? Er stieß die Doppeltür auf und betrat den ehemaligen Speisesaal. Mitten im Raum stand ein einziger großer Stuhl. »Ich brauche hier einen kleinen Beistelltisch, den ich zum Schreiben benutzen kann.« Er spürte und hörte beinahe das unterdrückte Seufzen und den verhaltenen Zorn seines widerwilligen stellvertretenden Magiers. »Ich glaube, ich sagte es bereits, Kalesin – ich würde es begrüßen, wenn Ihr mit voller Kraft mit mir

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