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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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mehrmals tief Luft, um sich zu beruhigen, ehe er den zweiten Brief öffnete. Er hatte grüne Bänder und hoffentlich einen erfreulicheren Inhalt. Schon die Grußzeile munterte ihn beträchtlich auf:
     
    Mein Liebster -
    Ich habe diesen Brief mit Hisers Kurier geschickt und vertraue darauf, dass er dich möglichst bald erreicht.
    Vater bereitet sich auf die Unternehmung vor, die du vorgeschlagen hast. Ich hoffe, du wirst die Ergebnisse bald sehen, falls es nicht sogar schon begonnen hat. Du hast viel verlangt, aber wir sind beide der Ansicht, dass deine Vorschläge schlussendlich uns allen nützen. Außerdem könnte in seinen letzten Lebensjahren das Klima dort für ihn günstiger sein. Auch Wertel ist dieser Ansicht …
     
    Hatte Layels Gesundheit gelitten? Cerryl schluckte und fragte sich, ob Anya, Muneat und Jiolt etwa inzwischen in Fairhaven Layel und Leyladin das Leben schwer machten. Aber nicht, wenn … Im Glas hatte er nichts entdecken können, doch Anya ging natürlich stets verstohlen vor.
     
    Wir wünschen euch beiden alles Gute und freuen uns darauf, euch möglichst bald wieder zu sehen.
     
    Er lächelte, als er die Worte ›In Liebe‹ sah, mit denen Leyladin den Brief abgeschlossen hatte. Doch das Lächeln verging ihm rasch wieder, als er bedachte, welche verborgenen Bedeutungen sich offenbarten, wenn man beide Schriftrollen gleichzeitig betrachtete.
    Nachdem er beide Briefe noch einmal gelesen hatte, stand Cerryl auf und sah aus dem Fenster. Es war ein Herbsttag, der beinahe schon kalt zu nennen war. Die Wolken waren dunkler geworden und kündigten noch mehr kalte Regenschauer an, die hier so häufig zu fallen schienen.

 
LXXXII
     
    A ls sich das erste Schiff langsam der Pier näherte, stieg Cerryl von seinem Wallach und ging hinüber, um zuzuschauen. Seine Wächter folgten langsam zu Pferd, ohne abzusteigen. Der Herbstwind, der vom Nordmeer herüberwehte, trug den Geruch von Salz und eine schneidende Kälte mit sich, die einen strengen Winter zu versprechen schien.
    Cerryl hatte Mühe, sich seine Freude nicht anmerken zu lassen, als die beiden seetüchtigen Schiffe an den Pieren festgemacht wurden. Beide trugen das grün-goldene Banner von Layels Handelshaus. Die schwer beladenen Frachter waren die ersten seetüchtigen Schiffe, die seit Cerryls Rückkehr nach Spidlaria einliefen.
    Ein blonder Mann mit schütterem Haar und blauer Kleidung, der von zwei grün uniformierten Wächtern beschützt wurde, stand in der Nähe des Bugs. Er winkte kurz zu Cerryl hinüber. Der Waffen-Magier und Verwalter Spidlars ging die Pier hinunter zur Laufplanke, die gerade angelegt wurde. Jetzt stiegen auch seine Leibwächter von den Pferden und folgten ihm, die Hände an den Schwertgriffen.
    Layel stand oben über der Laufplanke auf Deck. »Wie ich sehe, habt Ihr jetzt Leibwächter – genau wie der Erzmagier. Ihr kommt wirklich in der Welt herum, Cerryl.« Der Kommissionär lachte.
    »Wenn die Zahl der Feinde ein Maßstab für hohes Ansehen ist, dann kann ich auf diese Art von Ansehen gut verzichten.«
    »Wollt Ihr mir in meiner Kabine Gesellschaft leisten? Oder besser, in der Kabine, die ich dem Kapitän weggenommen habe?«
    »Gehören beide Schiffe Euch?«
    »So ist es. Zwei weitere kommen noch aus Lydiar.
    Wertel kümmert sich um sie und er macht seine Sache gut.«
    Cerryl sprang auf die Laufplanke und von dort aus aufs Deck. Die Wächter folgten ihnen, als Magier und Kommissionär sich zum hinteren Deckhaus begaben.
    Layel öffnete die schmale Tür und winkte Natrey zu sich. »Ihr könnt gern hineinschauen.«
    Der Wächter nickte und überprüfte kurz die Kabine, dann blieben beide Wächter draußen vor den Kabine im Gang stehen, nachdem Layel und Cerryl sich hineinbegeben und der Kommissionär die Tür geschlossen hatte. Cerryl setzte sich auf einen Stuhl am golden glänzenden Eichentisch, der auf den polierten Dielenbrettern verschraubt war.
    »Meinem Schiff vertraue ich mehr als jedem anderen Ort«, erklärte Layel.
    »Mehr als den meisten anderen Orten«, stimmte Cerryl zu.
    »Meine Tochter und der Obermagier haben mich gedrängt, Euer Angebot anzunehmen, obwohl ich zuerst anderer Ansicht war«, erklärte Layel.
    »Ich stimme mit ihnen überein«, bekräftigte Cerryl.
    »Inzwischen habe ich mich ihrer Meinung angeschlossen, nachdem ich einige Dinge erfahren habe. Fairhaven ist für einen ehrlichen Händler keine gute Stadt, solange Sterol Erzmagier ist und Anya an seiner Seite sitzt.«
    »Was ist

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