Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
doch nicht alle auf seinem Schiff mitgebracht. Und sie sind immer noch Schwarze. Das bedeutet, dass er keinerlei Chaos auf Recluce erzeugt. Die Dämonen mögen wissen, warum …« Er rieb sich die Stirn.
    »Warum könnt Ihr keine Flotte aussenden? Recluce hat nicht einmal ein halbes Dutzend Kriegsschiffe, wenn überhaupt. Sie kämpfen nicht gern. Und die meisten ihrer Schiffe sind irgendwo auf den Meeren unterwegs.«
    Sterol rieb sich wieder die Stirn, berührte das Amulett auf der Brust. »Habt Ihr nicht zugehört?«
    »Der Rat will, dass Ihr etwas unternehmt, Sterol.« Anyas Stimme war scharf.
    Cerryl runzelte leicht die Stirn.
    »Und was denken sie, wovon ich das bezahlen soll?« Sterol wandte sich an Cerryl. »Wir bekommen kein – Gold aus Spidlar. Disarj schickt Schriftrollen, aber noch weniger Goldstücke als Shyren.«
    »Die Mitglieder der Gilde murren. Sie sagen nichts, wenn Ihr in der Nähe seid, aber sie murren.«
    »Feiglinge sind sie allesamt.« Die Luft knisterte vor Chaos. »Und sie haben Euch geschickt, eine Frau. Ihr sollt meine Assistentin sein, nicht ihr Lakai.« Der Erzmagier hob das Amulett. »Hier, nehmt Ihr es. Ihr könnt es jederzeit haben, o Dienerin von Redark und Kinowin.«
    Die rothaarige Frau betrachtete das Amulett und sah dann Sterol an. »Ich lasse mich nicht hereinlegen wie Jeslek.«
    »Haltet den Mund oder nehmt das Amulett«, fauchte Sterol.
    Anya hob die Hand, ließ sie wieder sinken. Schließlich seufzte sie. »Irgendjemand muss etwas tun.«
    »Warum?«
    »Wollt Ihr tatenlos zusehen, wie … dieser Sonderling so viel geordnetes Schwarzes Eisen fabriziert, dass er auf ewig das Ostmeer beherrschen wird?«
    »Ich sehe da keine große Gefahr«, gab Sterol lachend zurück. »Er wird nicht ewig leben. Warum sollen wir Goldstücke verschwenden, um einer Bedrohung zu begegnen, die überhaupt keine ist?«
    Anya lachte, hart und kalt. »Wisst Ihr … wisst Ihr eigentlich, dass der Verräter Jenred genau diese Worte benutzt hat? Creslin hat nicht ewig gelebt, aber lange genug, dass Ihr – der Erzmagier von Fairhaven – Angst davor habt, direkt gegen Recluce vorzugehen. Wollt Ihr derjenige sein, dem man nachsagt, er habe zugelassen, dass Recluce Candar dominiert?«
    »Nein.« Sterol lachte bitter und legte das Amulett neben dem Spähglas auf den Tisch. Das Bild des Südkaps verschwand. »Ihr wollt, dass wir etwas unternehmen. Also nehmt das Amulett oder gebt es jemand anderem.«
    »Ich frage Euch, Sterol.«
    »Und ich weigere mich. Sollen diese Lakaien doch selbst zu mir kommen.«
    »Fydel!« Anya nickte zur Tür hin und drei Wächter kamen mit Ketten herein. Hinter ihnen standen drei Weiße Magier.
    »Wie berechenbar Ihr seid, Anya. Wollt Ihr mich lieber in Ketten legen, als selbst etwas zu unternehmen?« Weißes Chaos wirbelte um Sterol.
    Cerryl, der am Fenster stand, hob seine Schilde und baute die schmale weiße Lichtlanze auf. Die Augen der rothaarigen Frau brannten, die Finger spannten sich um den Griff des Dolchs aus Neusilber.
    Feuer, weiße Flammen und wirbelnde Nebelschwaden erfüllten den Raum. Der Spiegel auf dem Tisch explodierte und zwei Wächter zerfielen auf dem Steinboden zu weißem Staub. Ein einzelner Lichtblitz fegte durch die Staubschleier und bohrte sich durch die Schilde; die Sterol gerade aufbauen wollte.
    Auf einmal wurde es ganz stil im Turm.
    Als sich der weiße Dunst gelegt hatte, nahm Anya das Amulett und warf einen kurzen Blick zum Haufen weißen Staubes, der zwischen den weißen Gewändern und Stiefeln lag. Sie drehte sich um und reichte Cerryl das Amulett. »Hier, Cerryl. Ihr habt es Euch verdient.«
    Cerryl erwiderte traurig ihren Blick. »Nein. Ihr habt es Euch verdient, aber ich werde es für Euch tragen.« Auch er warf jetzt einen kurzen Blick zum weißen Staub auf dem Stein, der sich rasch auflöste.
    »Gut. Wir müssen jetzt unseren Angriff auf Recluce planen.«
    »Wie Ihr wünscht. Legt mir einen Plan vor und wir werden ihn umsetzen. Lasst mich jetzt bitte einen Augenblick allein.« Er deutete zur Tür.
    Der überlebende Wächter zögerte kurz, ehe er hinausging. Dann verließen auch Fydel, Rospor und Anya das Turmzimmer. Anya schloss hinter sich die Tür und ließ Cerryl mit dem weißen Staub und dem restlichen Chaos allein.
    Ist schon einmal ein Weißer Magier ganz gewöhnlich im Schlaf gestorben? Kann man die Weiße Stadt überhaupt regieren? Und wie gedenkst du jetzt Candar zu vereinigen?
    Er lachte kurz und bitter. Dann legte er das Amulett

Weitere Kostenlose Bücher