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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nachsichtig mit Recluce und das würde daran liegen, dass Ihr zu sehr auf eine Schwarze hört.«
    »Das ist möglich, aber sie sollen mich an meinen Taten messen.«
    Kinowin runzelte die Stirn. »Ihr wollt doch nicht etwa zulassen, dass Anya sich mit der Forderung durchsetzt, wir müssten einen Großangriff auf Recluce planen?«
    »Wir wollen sehen, was die Zeit bringt.« Er hasste es, auf diese Weise auszuweichen, aber er setzte ein Lächeln auf und ließ sich mit dem Rücken zum Fenster und mit dem Blick zur Tür nieder.
    »Habt Ihr etwas Bestimmtes im Sinn?«
    O ja, ich habe eine Menge im Sinn … aber ob es so kommt, wie ich es mir vorstelle, ist eine ganz andere Frage. »Nur ein paar Ideen.«
    »Er ist mit seinen Äußerungen vorsichtiger geworden«, sagte Kinowin nickend zu Leyladin.
    Ohne anzuklopfen, verkündete Gostar: »Der Obermagier Redark.«
    »Er soll hereinkommen.« Cerryl stand auf und deutete zum letzten freien Stuhl. »Bitte leistet uns Gesellschaft, verehrter Obermagier.«
    »Ehrwürdiger Cerryl.« Redark neigte höflich den Kopf und der rote Bart wippte. »Das war eine Überraschung, wirklich eine große Überraschung, aber nicht unbedingt eine unwillkommene, auch wenn manch einem Veränderungen stets unwillkommen sind.« Er räusperte sich und setzte sich an den Tisch. Die hellgrünen Augen irrten kurz zu Leyladin ab und hefteten sich rasch wieder auf Cerryl.
    »Wir müssen binnen eines Achttages eine Vollversammlung der Gilde anberaumen«, erklärte Kinowin.
    »Wir könnten mit vielen gar nicht erst Verbindung aufnehmen«, protestierte Redark.
    »Sie dürfen ihre Posten im Augenblick ohnehin nicht verlassen«, erklärte Cerryl, während er sich wieder setzte. »In Spidlar sind nur noch Lyasa und Syandar. Sie müssen unbedingt bleiben. Angesichts der Schwierigkeiten mit dem Handel müssen auch Gorsuch und Sedelos wachsam sein.«
    »Außerdem«, fügte Kinowin trocken hinzu, »würde ihre Gegenwart ohnehin nichts ändern. Die Hälfte der Leute, die auswärts beschäftigt sind, würde sich hinter Cerryl stellen, die zweite Hälfte kennt ihn nicht einmal.«
    »Magier müssen in Fairhaven sein«, erwiderte Redark. »Es sei denn, sie werden anderswo gebraucht.«
    »Und das kommt heutzutage recht häufig vor«, meinte Kinowin.
    Leyladin lächelte leicht, hielt sich aber zurück.
    »Es könnte in allernächster Zukunft sogar noch wichtiger werden«, fügte Cerryl hinzu.
    Redark hob die roten Augenbrauen.
    »Fairhaven muss zunächst in Candar respektiert werden, ehe wir die Achtung von Recluce beanspruchen können.« Cerryl machte eine unbestimmte Geste. »Wir werden später noch ausführlich klären, wie dieses Ziel zu erreichen ist.« Er lächelte. »Aber jetzt müssen wir als Erstes besprechen, ob Ihr und Kinowin den Eindruck habt, dass innerhalb der Hallen Veränderungen vonnöten sind.«
    »Die jüngeren Magier … die Anwärter … sie protestieren gegen die Ausbildung in den Abwasserkanälen«, meinte Redark.
    »Wer beaufsichtigt sie jetzt? Oder ist es vielleicht immer noch …« Cerryl sah Kinowin fragend an.
    »Leider … leider arbeite ich immer noch mit Kochar und Kydasl an den Abwasserkanälen.«
    Cerryl kannte Kochar aus seiner Zeit als Anwärter, aber von Kydasl hatte er noch nie gehört.
    »Kydasl war als Assistent in Renklaar, aber Gorsuch war der Ansicht, er werde der Gilde besser in Fairhaven dienen. Sterol deutete an, er könne eines Tages die Abwasserkanäle und die Ausbildung vollständig übernehmen.«
    Redark nickte. »Er ist freilich etwas empfindlich.«
    Cerryl wäre beinahe zusammengezuckt. »Ich glaube, die Ausbildung in den Abwasserkanälen haben wir alle gehasst, aber sie ist notwendig.« Er lächelte Redark an. »Wenn Ihr eine genaue Vorstellung habt, wie wir die Ausbildung verbessern können, dann lasst es mich unbedingt wissen.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, versprach Redark. »Außerdem müssen wir noch klären, ob wir die Gebührenordnung für die Plaketten am Tor verändern wollen, um die Einnahmen zu erhöhen …«
    Fairhaven durfte auf keinen Fall Bauern und Kaufleute, die in der Stadt Handel treiben wollten, entmutigen. Cerryl nickte. »Vielleicht könntet Ihr Euch an Esaak wenden und in Erfahrung bringen, welche Einnahmen wir bei höheren oder niedrigeren Gebühren zu erwarten haben und wie sich die Gebühren auf die Zahl der Wagen, die in die Stadt kommen, auswirken könnten.«
    »Esaak … er neigt dazu, die Gebühren zu senken«, meinte Redark

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