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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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bekämpfen«, antwortete Cerryl. Obwohl er im kühlen, dunklen Wald stand, lief ihm der Schweiß in kleinen Bächen über die Stirn. Er wartete mit pochendem Kopf und verzichtete vorerst darauf, auch dem unteren Teil des Hanges die letzten Stützen zu entziehen. Das musste noch etwas warten.
    Abrupt schüttelte er den Kopf. Es war gefährlich, im Wald herumzusitzen, denn er musste damit rechnen, dass wenigstens einige spidlarische Lanzenreiter dem Chaos-Schlick entgingen. Und wie sollte er hier herausfinden, wann der richtige Augenblick gekommen wäre, die letzte stützende Ordnung aus dem unteren Abschnitt der Wiese zu nehmen?
    »Wir müssen aufsitzen … die Lanzenreiter sollen sich bereitmachen, die Gegner abzufangen, die es schaffen, oben anzukommen.«
    Hiser nickte. »Ich habe schon daran gedacht, Ser. Der Trupp ist bereit.«
    Cerryl packte das Glas rasch ein und band den Wallach von dem kleineren Baum neben der Eiche los. Eilig stieg er auf und ritt zur Hauptstraße. Jetzt spielt es keine Rolle mehr, aber du hättest früher darauf kommen müssen. Warum hast du nicht daran gedacht? Weil du so viel Ordnung und Chaos eingesetzt hast, dass du nicht mehr richtig nachdenken kannst?
    Er schnaubte wütend und lenkte sein Pferd weiter nach Norden.
    Er konnte die ersten Schreie der spidlarischen Pferde hören, als sie durch die dünne Kruste aus Erdreich und Gras brachen. Doch die Schreie verstummten, sobald die Pferde und Reiter vom Chaos-Schlick verschlungen wurden.
    Cerryl ritt bis zur Hauptstraße hinauf, um von einer Anhöhe aus die Wiese und die untere Straße zu überblicken und sich ein Bild von der Lage zu verschaffen.
    Ungefähr zwei Drittel der blauen Lanzenreiter hatten direkt vor dem schlickigen oberen Abschnitt der Wiese Halt gemacht. Die übrigen waren anscheinend schon im aufgewühlten Erdreich versunken.
    Cerryl holte tief Luft und konzentrierte sich. Es fiel ihm schwer, denn er hatte inzwischen starke Kopfschmerzen. Mit den Ordnungs-Sinnen griff er zum unteren Teil der Wiese hinter der Stelle, wo die überlebenden blauen Lanzenreiter versuchten, die verstörten Pferde zu beruhigen und umzukehren.
    Ein Dutzend Reiter auf der östlichen Seite der spidlarischen Formation wollte zur Straße zurückkehren – quer über den Bereich, aus dem Cerryl gerade die letzten Fäden der Ordnung genommen hatte.
    Alle versanken im Treibsand oder Sumpf oder Schlick, der entstanden war, wo Erdreich und Lehm ihre Ordnung verloren hatten. Ein Reiter stieg auf den Sattel seines Pferdes und sprang zur Seite. Er prallte flach auf die dunkle Masse, blieb einen Augenblick strampelnd liegen und verschwand dann im dunkelbraunen Schlick.
    Im Westen ritt beinahe ein Zug Reiter schräg zum Wald hinüber und floh aus dem mit Chaos infizierten Bereich, bevor Cerryl die Einkreisung vollendet hatte.
    Der Weiße Magier schoss eine Feuerkugel in ihre Richtung ab, die ein Stück unterhalb der blauen Lanzenreiter einschlug und sie zwang, sich vor dem Chaos-Feuer, dem schmorenden Gras und den brennenden Büschen am Rand der Wiese zurückzuziehen. »Hiser, Ihr müsst sie erwischen«, befahl Cerryl keuchend, während er eine zweite Feuerkugel über die Wiese schleuderte. »Haltet Euch dicht an den Bäumen.«
    Ein blauer Lanzenreiter und sein Pferd wurden von den Flammen eingehüllt, die anderen kämpften sich weiter bergauf und drangen in den Wald ein.
    Cerryl entfernte die restliche Ordnung aus dem Hügel und die verbliebenen Spidlarer waren völlig vom tödlichen Schlick eingekreist.
    Denk nicht weiter darüber nach … tu es einfach.
    Hisers Männer stürmten am westlichen Rand der Wiese durch die vereinzelt stehenden Bäume.
    Cerryl schoss eine zweite Feuerkugel in den Rücken der fliehenden Spidlarer, um dafür zu sorgen, dass sie weiter bergauf ritten, dann ließ er eine dritte folgen, die mehrere Reiter traf.
    Er schauderte im Sattel und ließ eine letzte Feuerkugel fliegen, um Hisers Trupp zu unterstützen, bevor die verfeindeten Lanzenreiter im Wald aufeinander trafen.
    Lichtblitze zuckten vor seinen Augen, dass er kaum noch etwas sehen konnte, aber der Geruch von verbranntem Fleisch, die Schreie der Männer und das Kreischen der verletzten Pferde verrieten ihm, dass er getroffen hatte. Er saß auf dem Wallach und hielt sich mühsam fest, während unter ihm das Klirren aufeinander prallender Schwerter zu hören war.
    Seine Sehkraft kehrte gerade rechtzeitig zurück, dass er den letzten blau uniformierten Lanzenreiter im Sattel

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