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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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folgten Cerryl und Hiser der Hauptstraße noch fast eine Meile weit, bis sie einen Flecken erreichten, wo die Straße von Äckern und Hütten gesäumt war – fast schon ein Dorf.
    Cerryl sah keinen Menschen, die Fensterläden der Hütten waren geschlossen wie am Vortag, als sie zum ersten Mal hier durchgekommen waren. Auch die Äcker und Wiesen waren verlassen.
    »Wenn wir auf dem Weg dort reiten«, Cerryl deutete in die entsprechende Richtung’, »wird es kaum auffallen. Hinter den Feldern können wir dann wieder nach Westen abbiegen.«
    »Einzeln hintereinander«, befahl Hiser und überließ Cerryl die Führung.
    Der Weiße Magier konnte in den Hütten niemanden spüren, aber er sah sich trotzdem aufmerksam um, als er auf dem Trampelpfad am Acker entlang ritt. Bis jetzt hatte sich nur eine rote Katze blicken lassen, die von einem Holzstoß gesprungen und in einem Maisfeld neben der vorderen Hütte verschwunden war.
    »… reiten und verstecken … reiten und herumschleichen …«
    »Sei still, Birnil … die meisten von unserer Truppe leben noch. Nicht wie damals unter Eliasar, als er Sligo eine Lektion erteilen wollte.«
    »Hier gibt es keine Lektionen zu lernen.«
    Cerryl drehte sich im Sattel um und rief laut genug, dass die Worte für alle zu hören waren: »Noch ist die Lehrzeit nicht vorbei.«
    Hiser grinste und das Gemurmel erstarb. Die Lanzenreiter folgten Cerryl nahezu wortlos, als er den Wallach nach Westen herumnahm. Hier im bewaldeten Gelände kamen sie langsamer voran als auf der mit Chaos-Energie präparierten Wiese, auf der Cerryl die Spidlarer fangen wollte.
    Als die Truppe den dichteren Eichenwald erreicht hatte, drehte Cerryl sich wieder im Sattel um und nickte dem blonden Unteroffizier zu. »Die Männer können eine Weile absitzen.«
    »Ich sage es ihnen.«
    Nachdem der junge Unteroffizier seine Männer eingewiesen hatte, sah er schweigend zu, wie Cerryl das Spähglas aus der Hülle zog und an einer dunklen Stelle zwischen zwei Eichenwurzeln aufbaute.
    Cerryl betrachtete das silbern eingerahmte Bild im Glas, doch wo die untere Straße an der abschüssigen Wiese entlang lief, war nichts zu sehen, keine Spur von Reitern oder sonst jemandem.
    Hiser sah Cerryl fragend an.
    »Noch nicht.«
    Cerryl überprüfte die Gegend immer wieder mit dem Glas, bis er kurz nach der Mittagszeit einen einzelnen blau uniformierten Reiter sah, der im Schritt den unteren Weg entlanggeritten kam. Er drehte den Kopf hin und her, ritt aber ohne anzuhalten an der Wiese vorbei. Schließlich verschwand der Späher hinter der Kurve, wo der untere Weg in den Wald führte.
    Nicht lange danach kam ein zweiter Späher. Cerryl ließ das Bild zusammenfallen und richtete sich auf, um sich an die zerfurchte Rinde des alten Baums zu lehnen.
    »Es kann nicht mehr lange dauern«, meinte Hiser mit gedämpfter Stimme.
    »Am Nachmittag«, erklärte Cerryl.
    Nach einer Weile ritten die Späher in Richtung der spidlarischen Truppen zurück. Eine Weile später tauchte ein dritter Späher auf, der die Wiese betrachtete und dann durchs hohe Gras bis nach oben ritt.
    Cerryl hielt den Atem an, aber der durch die Chaos-Energie veränderte Boden hielt dem Reiter und seinem Pferd stand. Der Späher betrachtete die Straße und die Hufspuren, die nach Osten führten, ritt fast eine halbe Meile weit in östliche Richtung und dann die Wiese wieder hinunter, zurück zu den spidlarischen Lanzenreitern.
    Wie Cerryl vorhergesagt hatte, tauchte die gegnerische Truppe am Nachmittag vor der abschüssigen Wiese auf. Die Soldaten blieben unten stehen.
    Zwei weitere Späher lösten sich aus dem Verband und ritten durchs Gras bis zur Hauptstraße hinauf.
    Einer wandte sich nach Osten, der zweite nach Westen. Auch sie kehrten schließlich zurück und ritten die Wiese wieder hinunter.
    Als das Spähglas die Bilder der Spidlarer zeigte, die sich aufstellten, um den Hang hinaufzureiten, konnte Cerryl sogar leise Stimmen hören, kaum lauter als das Summen der Insekten. Während sich die Reiter in einer weit auseinander gezogenen Linie die abschüssige Wiese hinaufbewegten, ließ Cerryl das Bild im Spähglas los und griff mit der Wahrnehmung zu den letzten Stützen der Ordnung hinaus, die noch die oberste Schicht von Gras und Erde an Ort und Stelle hielten. Er begann in der Nähe der Hauptstraße am oberen Ende des Hangs.
    »Mehr als ich dachte«, murmelte Hiser.
    Es sind auch mehr, als ich selbst dachte. »Deshalb mussten wir einen anderen Weg finden, sie zu

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