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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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durch einen Tag, der allmählich wärmer und feuchter geworden war, unter Wolken, die sich langsam auflösten. Cerryl wurde es unter dem Hemd recht warm, obwohl der Frühling gerade erst begonnen hatte.
    Leer und verlassen lag die Straße vor ihnen. Seit dem Aufbruch aus ihrem letzten Lager, knapp fünfzehn Meilen südlich von Kleth, hatten sie niemanden mehr gesehen. Einer der Kähne fehlte. Er fuhr mit Verwundeten nach Elparta und sollte auf dem Rückweg frische Vorräte mitbringen.
    Als Cerryl bei den Seilen abstieg, wo die leichte Kavallerie die Pferde festgemacht hatte, sah er Faltar zu den Kochfeuern gehen, die gerade eingerichtet wurden. »Faltar?«
    Der schmale blonde Magier drehte sich um. Er hatte eine Prellung auf der Wange und einen kurzen Kratzer auf der Stirn. »Oh … Cerryl.«
    »Was ist passiert?« Cerryl presste die Lippen zusammen, als er die hässliche purpurne Schwellung sah. Machst du dir Sorgen, weil Faltar für seine Aufgabe nicht genug Chaos-Energie zur Verfügung hat?
    »Fußangeln in flachem Wasser, wo ein kleiner Bach über die Straße floss.« Faltar machte Anstalten, den Kopf zu schütteln, zuckte aber zusammen und unterbrach die Bewegung sofort wieder. »Unter fließendem Wasser kann ich die Ordnung nicht spüren, und wer hätte schon gedacht, dass …«
    »Was ist mit deinem Pferd?«
    »Ist gestürzt und hat sich ein Bein gebrochen. Ich bin natürlich ebenfalls gestürzt.«
    »Krähenfüße … das sind böse, hässliche Dinger«, murmelte der dunkelhäutige Buar, der herbeigeritten war und gerade abstieg. »Wir haben drei Pferde und einen Lanzenreiter verloren. Aber mit Pfeilen haben sie dieses Mal nicht geschossen.«
    »Der Krieg ist immer schmutzig und hässlich.« Besonders wenn man selbst betroffen ist. »Soll Leyladin sich deine Verletzung ansehen?«
    »Nein. Ich habe die Schnittwunde mit einer Spur Chaos-Feuer gereinigt und gegen die blauen Flecken kann auch sie nichts tun.« Faltar lächelte schief. »Aber ich muss mir ein neues Pferd besorgen. Ich soll ja mitten in der Gruppe der Magier reiten. Du weißt schon, mit Myredin, Ryadd und den anderen. Und natürlich Bealtur. Wir sollen das ganze Umland rösten.«
    Cerryl zuckte zusammen.
    »Hat nicht gerade jemand gesagt, der Krieg wäre immer hässlich?« Faltar grinste Cerryl an.
    »Du hast Recht«, gab Cerryl zu. »Wir wollen hoffen, dass er nicht noch ein Jahr dauert.« Die Mittagssonne hatte endlich den Dunst vertrieben und brannte fast wie im Sommer vom Himmel herab, als er sich zum Fluss wandte, um den Erzmagier zu suchen.
    Doch bevor er Jeslek Bericht erstattete, dass er keine Einheimischen als Schutzschilde hatte auftreiben können, blieb Cerryl am offenen Zelt stehen, in dem zurzeit nur zwei Verletzte lagen. Einer hielt sich den Arm, während Leyladin das Bein des anderen versorgte, der mit bleichem Gesicht ausgestreckt auf dem Lager lag. Die anderen Verwundeten hatte man am Vortag nach Elparta zurückgeschickt.
    Cerryl näherte sich vorsichtig der Heilerin.
    »Oh …!«
    »Ruhig«, sagte Leyladin. »Haltet still, bis ich es verbunden habe.« Sie wandte sich an den zweiten Lanzenreiter.
    »Ich … ich kann den Knochen sehen …«
    Leyladin drehte sich um. »Cerryl … kannst du mir hier zur Hand gehen? Ich brauche dich, um seinen Arm zu halten, während ich die Knochen richte und den Verband anlege.«
    »Zeige mir einfach, was ich machen soll.«
    Leyladin hob die Augenbrauen. »Hier. Du hältst ihn so …«
    Cerryl befolgte ihre Anweisungen und hielt den Arm ruhig, während Leyladin mit den Sinnen und einiger Gewaltanwendung die Knochenenden in der richtigen Stellung zusammenbrachte. Danach lag der Lanzenreiter bewusstlos und unregelmäßig atmend auf dem Lager, während dem Magier der Schweiß über Gesicht und Hals lief.
    »Danke.« Leyladin war bleich. »Ich könnte das nicht tun, wenn wir viele Verwundete hätten.«
    »Ich verstehe, warum.« Er führte sie zum einzigen Hocker im Schatten des Zeltdachs. »Du musst dich setzen.« – »Warum bist du schon so früh zurück?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Die Bauern sind geflohen, deshalb konnte ich niemanden auftreiben, der uns als lebender Schutzschild dienen sollte.«
    »Das scheint dich nicht weiter zu stören.« Leyladin trank einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und bot sie ihm danach an.
    »Danke.« Er nahm einen kleinen Schluck. »Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits meine ich, Bauern oder Erntehelfer sollten nicht die Angriffe auf sich ziehen, die unseren

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