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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ihre Richtung galoppiert kam, zweifellos um einen Neuaufbau der Angriffsformation zu befehlen.
    Als der Bote Cerryl erblickte, hielt er direkt auf den Magier zu und zügelte sein Pferd. »Der Erzmagier … Ser … hat an der Flussbiegung das Lager aufgeschlagen … ein Stück östlich von hier. Die Gegend ist erkundet, Ser.«
    »Danke«, sagte Cerryl heiser.
    »Das wurde auch Zeit«, murmelte Hiser. »Es bringt ja nichts, hier im Kreis zu reiten. Die Blauen sind längst weg.«
    Noch einmal sah Cerryl sich um, aber immer noch war keine Bewegung zu sehen. Das weiße Banner, das so stolz geflattert hatte, lag zerfetzt vor der östlichen Begrenzungsmauer der Straße. Nur ein zerstörtes Banner … Explosionen … ein zerstörtes Banner … Faltar tot.
    Trompetensignale bestätigten den mündlich übermittelten Befehl. Cerryl nickte Hiser zu.
    »Von der Straße herunter und nach Osten!«, rief der Unteroffizier.
    Cerryl ritt langsam neben ihm. Er sah nach vorn, achtete aber kaum auf die zwei Meilen lange Seitenstraße, die zum Lager führte, wo Jeslek und Eliasar zweifellos die Angriffskräfte neu formieren würden.
    Wie in Trance kümmerte Cerryl sich darum, dass seine Einheiten absaßen und untergebracht wurden. Er selbst blieb abseits von seinen Männern und Unteroffizieren inmitten der Mannschaften, Pferde, Zelte und Wagen stehen und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Der scharfe Klang eines Hammerschlags auf einer harten Oberfläche riss ihn wieder ins Hier und Jetzt. Zwei Lanzenreiter bauten das Zelt des Erzmagiers auf, dahinter stieg Jeslek ab und reichte die Zügel einem Soldaten.
    Cerryl holte tief Luft und ging Jeslek entgegen. Im letzten Augenblick dachte er daran, seinen Schild vorzubereiten. Doch auf irgendeiner Ebene war es ihm auch wieder einerlei.
    »Äh … Cerryl …« Jeslek sah den jüngeren Magier nur an. »Euer Versagen kommt uns teuer zu stehen … sechs junge Magier … weil Ihr die Falle dieses Schwarzen Magiers nicht erkennen konntet … und das trotz aller Eurer Warnungen vor seiner Klugheit.«
    Was kann ich dazu sagen? Dass ich es versucht habe? Dass er selbst es auch nicht besser gekonnt hätte? Trotzdem hast du versagt und es sind Menschen gestorben, darunter auch Faltar. Cerryl sah den Erzmagier offen an. »Ich weiß.«
    »Ist das alles, was Ihr zu sagen habt?«
    Was sonst sollte Cerryl sagen?
    Hinter dem schon teilweise aufgebauten Zelt kam Anya hervor und trat, ein kaltes Lächeln auf den Lippen und einen Ausdruck boshafter Zufriedenheit im Gesicht, zu den beiden Magiern.
    »Die Bauern wären natürlich ein wirkungsvollerer Schutz gewesen«, meinte der weißhaarige Magier mit funkelnden Augen.
    »Ja, Ser.« Cerryl war immer noch wie vor den Kopf geschlagen. Warum hast du das Schwarze Eisen oder was es auch war nicht gefunden? Warum nicht?
    »Es war Eure Aufgabe, diese Vorrichtungen zu finden«, fügte Anya hinzu. »Ihr habt am Fluss versagt und Ihr habt auch hier versagt.«
    »Ich habe hier versagt«, gab Cerryl zu. Aber nicht am Fluss.
    »Und was werdet Ihr jetzt tun?«, fragte Anya. »Damit wir nicht noch mehr Magier verlieren?«
    Cerryl hätte beinahe mit den Achseln gezuckt.
    »Ich bin sicher, Cerryl wird gern bereit sein, die Vorhut den ganzen Weg bis Kleth zu führen«, sagte Jeslek. »Oder nicht?«
    »Ich werde mein Bestes geben.« Cerryls Stimme war tonlos und ihm fehlte die Kraft, überzeugender zu sprechen. Faltar … wie …? Wie konntest du Faltar so schmählich im Stich lassen?
    »Ihr werdet tun, was nötig ist«, sagte Jeslek kalt und drehte sich um. »Ich werde später noch mit Euch sprechen, nachdem Ihr Gelegenheit hattet, über die Schwere Eures Versagens nachzudenken.«
    »Ihr habt schrecklich versagt«, fügte Anya murmelnd hinzu. »Ihr habt vieles wieder gutzumachen.«
    Anya gegenüber nicht … aber für Faltar und die anderen, die sich auf mich verlassen haben.
    Cerryl stand allein in der Nachmittagssonne und sah in Richtung des Flusses, den er von hier aus nicht erkennen konnte, immer noch halb benommen und staunend.
    »Ich habe es gehört«, sagte Leyladin leise.
    Cerryl fragte sich, wie lange sie schon hinter ihm stand.
    »Ich sollte diese Vorrichtungen entdecken.« Er drehte sich um, schluckte schwer. Die Heilerin war so erschöpft, dass sie kaum noch stehen konnte. Sie hatte die Menschen versorgt, die bei den Explosionen verletzt worden waren, die er hätte verhindern sollen. Er nahm ihren Arm. »Du brauchst Ruhe und etwas zu essen.«
    Er hatte nicht nur

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