Der Magier von Fairhaven
stammten.
Hinter der Vorhut kamen die ersten gallischen Rekruten, wieder dahinter die erste Gruppe der Weißen Magier, die von Ryadd angeführt wurde. Aus dieser Richtung empfing Cerryl auch das Rot und Weiß der Chaos-Impulse, die nach links und rechts geschleudert wurden, um das Gras und. die Schösslinge auf den Feldern zu verbrennen.
Die gallischen Lanzenreiter wurden langsamer, als sie voraus auf dem Hügel die größere blaue Streitmacht ausmachen konnten.
Cerryl blinzelte. Der Schwarze Magier blieb bei den Lanzenreitern auf dem Hügel. Warum? Aber Cerryl konnte keine ungewöhnlich starke Ausstrahlung von Ordnung wahrnehmen, keine Spur von Schwarzem Eisen … nur die verwirrende Ordnung des Pflasters und der Mauersteine.
»Bei der Dunkelheit!«
Cerryl sah erschrocken nach rechts, wo ein gallischer Lanzenreiter sein plötzlich lahmendes Pferd zur Seite lenkte. Doch dieser eine Ausfall konnte den Vorstoß der purpurnen Banner von Gallos nicht aufhalten. Auch die weißen Banner, die dahinter folgten, bewegten sich im hellen Sonnenlicht unbeirrt weiter.
Als die Vorhut die sanfte, lang gezogene Steigung erreichte, wurde sie ein wenig langsamer und einige Pferde kamen seinem Wallach näher. Cerryl verspürte auf einmal den völlig absurden Wunsch, den Wallach aus dem Marschzug herauszulenken.
Teras brüllte einen Befehl und ein weiterer Zug gallischer und Weißer Lanzenreiter wich zum Straßenrand aus und ritt nach vorne, um die erste Abteilung, die zum Angriff gegen die Blauen vorgestoßen war, zu unterstützen.
Doch plötzlich gab es eine gewaltige Explosion und Erdbrocken, Steine, Körper, Blutspritzer … Fetzen von irgendetwas flogen durch die Luft. Cerryl spürte, wie unter den Hufen des Wallachs der Boden bebte. Er sah sich stauend um, weil die Explosion hinter ihm stattgefunden hatte.
»Wie …« Buar sah Cerryl verwundert und wütend zugleich an.
Cerryl öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder und duckte sich, als eine zweite Explosion einen weiteren Schwall von Erde, Steinen und Fleisch in den Himmel schleuderte.
Als die dritte Explosion den Boden erschütterte, brannte ein scharfer Schmerz in Cerryls Augen und durchzuckte den ganzen Körper, dass er im Sattel des Wallachs schwankte.
Die erste Reihe der weißen Banner war verschwunden, auch die zweite und dritte Gruppe der Rekruten existierte nicht mehr. Aus Gräben unterhalb der Hügelkuppe tauchte etwa ein Dutzend Bogenschützen auf und schoss auf die Vorhut und die verbliebenen gallischen Rekruten.
Cerryl stellte sich in den Steigbügeln auf und trieb den Wallach an. »Zurück! Zurück!«
Die Vorhut wich im Bogen aus und wollte den Hügel angreifen, geriet jedoch mitten in den ersten Pfeilhagel.
Cerryls Mund war trocken, sein Befehl zum Rückzug verhallte angehört.
Von den berittenen Gallern hatten nur zwei überlebt, die sich jetzt zu den ebenfalls dezimierten gallischen Rekruten zurückzogen, den grünen Bannern von Certis entgegen.
Cerryl sah sich um, betrachtete die Toten und die umeinander kreisenden Reiter, die purpurnen Banner, die langsam wieder gehoben wurden. Dann blickte er nach Norden zum inzwischen verlassenen Hügel. Öde lag er da, als wären der Schwarze Magier und die blauen Lanzenreiter nie dort gewesen.
Was ist passiert? Und wie konnte das passieren? Cerryl hatte die ganze Zeit über keine ungewöhnliche Ballung von Ordnungs-Kräften gespürt, doch was der Schmied getan hatte, war direkt unter den Pflastersteinen verborgen gewesen. Wie konntest du nur so schrecklich versagen?
Er sah sich zu der Stelle um, wo gerade noch die jungen Weißen Magier geritten waren, aber … in den Überresten des Gemetzels bewegte sich nichts mehr. Nichts lebte dort. Die Energiefunken, die einmal Magier gewesen waren … nichts.
Faltar!
Wie … Diese Frage würde ihn nicht in Ruhe lassen. Lange Zeit würde sie ihn noch plagen …
Wieder schluckte er. Seine Kehle blieb trocken. Er betrachtete die Lücke in der Marschsäule und presste die Lippen zusammen. Genau diese Fallen solltest du finden. Du und deine Lanzenreiter hätten sie unschädlich machen sollen … bevor Faltar sie auslöste. Oder Myredin oder Bealtur. Schweiß lief ihm über die Stirn, brannte in den Augen. Er machte sich nicht die Mühe, ihn wegzuwischen.
Faltar … Faltar hätte nicht durch die Falle des Schwarzen Magiers ums Leben kommen dürfen.
»Was machen wir jetzt, Ser?«, fragte Hiser.
Cerryl hatte keine Antwort. Sein Blick fiel auf den Boten, der in
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