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Der magische Reif

Der magische Reif

Titel: Der magische Reif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prévost
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Schein von den goldfarbenen Wänden reflektiert wurde, zunächst die Augen zusammen. Sobald er sich etwas an die Helligkeit gewöhnt hatte, sah er vor sich zwei Männergestalten, die sich, erbittert miteinander ringend und kämpfend, im Staub wälzten. Beide waren in die gleichen weißen Gewänder gekleidet, die aussahen wie das lange Hemd, das die Zeitreisen mit dem Sonnenstein erleichterte. Einer von den beiden schien dem anderen deutlich unterlegen: Er lag am Boden und versuchte verzweifelt, seinen Angreifer abzuwehren, der ihm beide Hände um den Hals gelegt hatte und mit aller Kraft zudrückte, wobei er seltsame Laute ausstieß:
    »Ringich umm.«
    Samuel sah ihn nur von hinten, doch er erkannte auf den ersten Blick die Würgetechnik des Tätowierten, mit der er neulich nachts im Museum am eigenen Leib Bekanntschaft gemacht hatte. Um das Gesicht seines röchelnd am Boden liegenden Opfers zu erkennen, musste Sam einen Schritt zur Seite machen. Es traf ihn wie ein Blitzschlag mitten ins Herz: Der Mann, der dort verzweifelt nach Luft rang, war Allan! Ein viel jüngerer Allan, abgemagert, mit langen schwarzen Haaren, die ihm in die Stirn hingen, und den angstvollen Gesichtszügen eines Kindes, das auf dem Schulhof gegen die Übermacht eines viel Stärkeren ringt, obwohl es absolut keine Chance hat. Außer dass es sich hier nicht um ein Schulhofgerangel handelte, sondern um einen Mordversuch!
    Sam schüttelte sich, um sich aus der Starre zu reißen, die ihm die Luft abschnürte. Sein Vater . . . das hier war kein Kinofilm und er nicht der Zuschauer ... Er musste etwas unternehmen!
    Er zog die Pistole aus seinem Gürtel und trat von hinten auf den Tätowierten zu. Er riss den Arm so hoch wie möglich, dann schlug er mit dem Kolben zu, so fest er konnte. Der Angreifer stieß einen Laut aus wie ein geplatzter Luftballon und sackte nach vorn. Schnell rollte Sam ihn beiseite und beugte sich zu seinem Vater, um ihm aufzuhelfen. Ihm wurde schwindelig: Der junge Mann war nur ein paar Jahre älter als er selbst... Er schien gerade eben erwachsen zu sein, doch seine Augen hatten einen leeren Ausdruck und seine Hautfarbe war so fahl und durchscheinend, als ob von innen heraus etwas an ihm zehrte. Eine Krankheit, er musste krank sein ... Grandpa hatte erzählt, dass Allan damals nach seiner Rückkehr aus Theben zehn Kilo abgenommen und sich irgendeinen bösartigen Virus eingehandelt hatte. Wie eine Art Warnung, um ihm klarzumachen, dass es nichts einbrachte, sich auf den Wegen der Zeit herumzutreiben!
    Sam reichte ihm seine Hand, die er dankbar ergriff, während er sich den Hals massierte. Er war deutlich angeschlagen, am Ende seiner Kräfte, doch trotz der eigenartigen Situation hatte er eine auffallend offene, sympathische Ausstrahlung. Unter anderen Umständen, schoss es Sam durch den Kopf, hätte dieser Junge da sicher ein guter Freund werden können . . .
    Sobald er wieder auf den Beinen stand, stützte er sich dankbar auf Sams Arm.
    »Hab Donk«, murmelte er. »Ohn di war i varlon.«
    Samuel nickte mechanisch und blieb stumm. Mit gutem Grunde: Er hatte kein Wort verstanden! Himmel, warum w ar er nicht schon eher darauf gekommen? Offensichtlich benutzten sein Vater und er zwei verschiedene Sprachen! Indem er Sam nach Ägypten gebracht hatte, hatte der Sonnenstein ihm gleichzeitig die Fähigkeit verliehen, die örtliche Sprache zu beherrschen, doch Allan sprach natürlich weiterhin englisch! Daher die entfernt vertraut klingenden Worte, die für Sam jedoch keinen Sinn ergaben ... Er hatte seine Muttersprache verlernt! Bei seinem Zusammentreffen mit Chamberlain war ihm das nicht aufgefallen, weil der Archäologe fließend arabisch sprechen konnte. Wohingegen Allan, der gerade ein Ausgrabungspraktikum absolvierte . . .
    »Gaht gut?«, fragte der ihn verwirrt, als er Sams niedergeschlagenen Ausdruck bemerkte.
    Schnell, lass dir was einfallen . . . Sam nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit hinüber zum Sarkophag, an dessen Fuß der Sonnenstein stand.
    »Du darfst nie wieder in seine Nähe kommen«, beschwor er ihn, langsam und deutlich jede Silbe betonend. »Verstehst du? Niemals!«
    Sein eindringlicher Tonfall schien Allan zu verwirren, denn er zog irritiert die Augenbrauen zusammen.
    »Ich nicht verstehen«, antwortete er in holprigem Arabisch.
    »Nie wieder den Stein anrühren, verstanden? DER STEIN IST GEFÄHRLICH«, schrie Sam.
    Allan riss seine Hand los und machte einen Schritt zurück, er musterte ihn misstrauisch.
    »Ich

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