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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Joy war auf der Suche nach Euch oder Eurem Zwilling, doch Ihr wart nicht ihre hauptsächliche Sorge. Vor allem ging es ihr um ein Botenpferd.«
    »Hat sie irgendwelche Gründe für ihre Suche genannt?« Das konnte kein Zufall mehr sein.
    »Nein. Aber viel wichtiger erscheint mir, junge Dame, dass auch noch andere nach Euch gesucht haben – oder nach jemandem, dessen Beschreibung ebenfalls auf Euch zutrifft. Ihre Beschreibung war nicht so genau wie die von Joy, aber gut genug, dass man Euch darin wiedererkennen kann.«

    Karigan biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte nicht fragen, tat es aber dennoch. »Waren es Mirweller?«
    »Wie ich sehe, wisst Ihr, dass man Euch verfolgt. Sie waren vor einigen Tagen hier. Ich bin mir nicht sicher, wohin sie sich von Norden aus wandten, aber sie hatten es eilig. Ich dachte mir nichts dabei, bis Joy auftauchte und nach Euch fragte. Allerdings hat sie mir verschwiegen, dass Ihr selbst eine Grüne Reiterin seid.«
    »Bin ich auch nicht.«
    Der Spielmann blinzelte, der einzige Hinweis auf sein Erstaunen. »Ihr tragt das Emblem der Reiter.«
    Karigan hatte ganz vergessen, dass das geflügelte Pferd auf ihrem Ärmel eingestickt war. »Ich überbringe eine Botschaft für einen toten Grünen Reiter«, sagte sie.
    »Der durch zwei schwarze Pfeile starb.«
    Sie nickte.
    »Meine liebe junge Dame, Ihr solltet so schnell wie möglich aus dieser Stadt verschwinden. Die schwarzen Pfeile klingen für mich wie ein Omen. Ein Omen aus der finsteren Vergangenheit. Zweifellos hat es irgendetwas mit Mornhavon dem Schwarzen zu tun.«
    Karigan schauderte. Sie wusste nicht recht, ob es an der Abendkälte oder an diesem Namen lag. Der Name von Mornhavon dem Schwarzen war ihr auffallend oft begegnet, seit sie diese seltsame Reise angetreten hatte – und das, obwohl er schon vor Jahrhunderten bezwungen worden war.
    »Diese Gestalt vor Eurer Tür war vielleicht auch kein gewöhnlicher Dieb«, sagte Gowen.
    »Wie kommt Ihr darauf?« Karigans Stimme klang nicht sonderlich überrascht.
    »Die wenigsten wagen es, sich an den Gästen dieses Hauses
zu vergreifen. Taron, Wails’ Wachmann, würde sogar töten, um die Ordnung hier aufrechtzuerhalten. Wer auch immer sich Zutritt zu Eurem Zimmer verschaffen wollte, fürchtet ihn nicht.«
    Erneut bekam sie eine Gänsehaut. »Habt Ihr ihn zu Gesicht bekommen?«
    Gowen schüttelte den Kopf. »Er war flink, und kaum hatte er mich entdeckt, verschwand er im Schatten. Ich konnte im Schein der Lampe gerade noch einen Zipfel seines Mantels erkennen. Er war grau.«
    Ein Klopfen an der Tür ließ beide zusammenfahren.
    »O nein. Der Wirt und seine Wache.« Gowen verdrehte die Augen.
    Karigan rappelte sich auf und legte sich sorgfältig eine Decke über die Schultern, um das Reiteremblem zu verbergen, bevor sie die Tür öffnete. Der Gastwirt stand im Flur, einen stämmigen Hünen an seiner Seite, der vielleicht nicht ganz so groß wie Abram war, aber mindestens ebenso breit. Er hielt einen gewaltigen Knüppel in der Hand, und nichts an ihm erinnerte an Abrams sanftes, fürsorgliches Wesen. Nun wusste sie, wie der Wirt hier für Ordnung sorgte.
    »Gibt es bei Euch Probleme?«, fragte der Wirt. Seine Mundwinkel zogen sich nach oben, wie um anzudeuten, dass es ihm eigentlich gleich war, er jedoch seinen Ruf wahren musste.
    »Alles bestens«, sagte Karigan. »Gowen und ich schwatzen gerade miteinander.«
    Der Wirt schniefte und warf Gowen einen strengen Blick zu. »Du kennst die Regeln, Spielmann. Keine … Tändeleien mit den Gästen.« Der Wachmann schlug zur Bekräftigung seinen Knüppel in die offene Hand. »Du machst deine Arbeit
gut, aber wenn du dich nicht an die Regeln hältst, werde ich dich rauswerfen müssen.«
    Karigan beobachtete fasziniert, wie Gowen eine überzeugende Fassade der Demut an den Tag legte, die schon an Furcht grenzte. »Es hat nichts zu bedeuten, Wirt Wails. Wirklich nicht.« Er richtete den Blick zu Boden und verneigte sich. »Die Dame und ich, wir haben uns nur unterhalten. Wir stammen aus derselben Stadt. Es kommt nicht wieder vor, das versichere ich Euch, Herr.«
    »Es hat alles seine Richtigkeit«, sagte Karigan. »Er führt nichts Böses im Schilde.«
    Wails grunzte verächtlich. »Vorläufig kannst du weiter hier arbeiten.« Er ging durch den Flur davon, und sein Wachmann folgte ihm schweren Schrittes.
    Gowen ließ die Fassade wieder fallen. »Dieser Mann ist ein unglaubliches … nun ja, Ihr habt ihn erlebt. Denkt an meine Worte, junge Dame.

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