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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Karigan. »Schwester, eine Revolution ist ausgebrochen, und eine neue Ordnung wird entstehen.« Sie lächelte grimmig, dann gesellte sie sich wieder zu ihren Anhängern. Sie sprach leise zu ihnen, und sie drängten sich dicht um sie. Dann, nach einem Ausbruch schallenden Gelächters, verließen sie das Gasthaus.
    Karigan schluckte den Rest Wein hinunter. Eine Revolution? Eine neue Ordnung? Jemand, der so lange auf der Straße gewesen war wie sie, konnte sich das nicht vorstellen. Aber die Spitze gegen Kaufleute ärgerte sie, verständlicherweise … Jeder hatte die Möglichkeit, es ihrem Vater gleichzutun – durch mühsame Plackerei Reichtum und Ansehen zu erringen. Würde Lorilie Dorran ihren Vater für all seine guten Taten und dafür, dass er in Sacoridien den Handel unterstützt hatte, nicht bestrafen?
    Ich will gar nicht darüber nachdenken. Ich habe auch so schon genug Schwierigkeiten, für deren Lösung die neun Leben einer Katze nicht ausreichen würden.
    Karigan streckte sich und gähnte. Wein und Essen hatten sie schläfrig gemacht, und je eher sie ins Bett kam, desto früher konnte sie aufstehen und Norden hinter sich lassen. Als
sie durch den Gemeinschaftsraum ging, ließ der Spielmann sie nicht aus den Augen, ohne eine einzige Note des Lieds zu verpassen, das er sang. Sie warf ihm einen finsteren Blick zu, und dann wurde ihr klar, dass auch mehrere andere Männer im Gemeinschaftsraum, ihren Wollhemden und breiten Schultern nach zu urteilen viele davon Holzfäller, sie mit ihren Blicken verfolgten.
    Am Fußende der Treppe begegnete sie der Schankmaid. »Kümmert Euch nicht um diese Strolche, junge Dame. Gastwirt Wails hält hier Ordnung, aber das Glotzen kann er den Männern natürlich nicht verbieten.« Sie verdrehte wissend die Augen. »Das hier ist ein ehrbares Gasthaus. Wenn diese Lumpen die Gesellschaft einer … Frau wollen, so gibt es jede Menge andere Gasthäuser in der Stadt, wo ihnen dieser Wunsch erfüllt wird.«
    »Danke«, sagte Karigan. Sie fragte sich, wie der Gastwirt in so einer rauen Stadt Recht und Ordnung aufrechterhalten konnte, war jedoch froh zu hören, dass es ihm auf die eine oder andere Weise gelang.
    Als sie auf ihrem Zimmer war, streifte sie sich das übergroße Hemd eines Grünen Reiters über, um es im Bett zu tragen. Sie ließ sich auf die behagliche Federmatratze sinken und erwartete eine erholsame Nacht, musste jedoch feststellen, dass sie sich ständig von einer Seite auf die andere wälzte. Stimmen und das Klappern von Geschirr störten sie, doch wachgehalten wurde sie vor allem durch die Ereignisse des Tages, die sich in ihrem Kopf überschlugen.
    Stunden später, als die Musik und das Geplapper im Gemeinschaftsraum endlich erstarben, begann der Schlaf sie doch noch zu umfangen, doch plötzlich richtete sie sich ruckartig auf. Sie zitterte. Die Haare auf ihren Armen hatten sich
aufgestellt, und ihr Herz schlug wie wild, doch sie wusste nicht, was sie geweckt hatte. Dann hörte sie es: leise, kaum wahrnehmbare Schritte im Flur vor ihrem Zimmer. Ein abgewetztes Dielenbrett knarrte.
    Ein Schatten verdunkelte den Spalt zwischen Tür und Fußboden, dann verdeckte er das Schlüsselloch. Der Türknauf drehte sich erst in die eine, dann in die andere Richtung. Karigan hielt den Atem an und versteifte sich, lauschte und wagte es nicht, sich zu rühren. Ihr Schwert lag neben der Brosche auf der anderen Seite des Zimmers.
    Ein gleißendes Licht drang durchs Schlüsselloch, tastend und suchend.
    Karigan richtete sich auf und schlug die Decke zur Seite. Die kalte Nacht überzog ihren Körper mit einer Gänsehaut, als sie die Beine über den Bettrand schwang. Auf Zehenspitzen huschte sie über den eiskalten Boden, griff nach ihrem Säbel und wartete neben der Tür.
    Seltsamerweise schien die Tür sich vor ihren Augen zu verbiegen, zu verschwimmen. Sie blinzelte, doch noch immer krümmte und wand sich die Tür in fließenden Bewegungen, und mit schleichender Gewissheit spürte sie, dass nicht ihre Müdigkeit dafür verantwortlich war, sondern Magie. Unbewusst griff sie nach ihrer Brosche und stellte fest, dass sie sich bei der Berührung erwärmte. Die Tür konnte jeden Augenblick nachgeben, und allmählich dämmerte ihr, dass es der Schattenmann sein musste, der Reiter in Grau, der in ihr Zimmer einzudringen versuchte.
    Der Lichtstrahl, der durch das Schlüsselloch gedrungen war, zog sich plötzlich zurück, doch bevor Karigan einen Seufzer der Erleichterung von sich geben konnte,

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