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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Und auch an Clatheas’ Worte, was immer sie Euch gesagt hat. Sie ist eine sehr gute Seherin. Lebt wohl und viel Glück!«
    Karigan stand allein in ihrem dunklen Zimmer. Die Tür knarrte, als sie sie schloss. Sie drehte den Schlüssel herum und sank zurück auf ihr Bett. Sie konnte jetzt unmöglich Schlaf finden und dachte einen Moment lang daran, auf der Stelle zu gehen, doch es wäre nicht gut, noch mehr Misstrauen zu erwecken, als es ohnehin schon der Fall war. Außerdem war die düstere, sternenlose Nacht weniger einladend als das warme Gasthaus, und sie blieb lieber hier, als in der Dunkelheit noch einmal dem Schattenmann zu begegnen.

MIRWELL

    Die Grüne Reiterin gab Beryl den Umschlag. Beryl blickte flüchtig auf die Vorderseite, dann auf die Rückseite und reichte ihn an den Statthalter weiter.
    »Er trägt das Siegel des Königs, mein Lord.«
    Mirwell musterte den Umschlag. Er war an den Ehrenwerten Tomastin II., Lordstatthalter der Provinz Mirwell, Getreuer Diener Sacoridiens gerichtet. Das Siegel auf der Rückseite war das von Zacharias, zeigte jedoch sein Clansemblem, einen in bunt getüpfeltes Wachs gepressten Hillander-Terrier statt des königlichen Emblems eines brennenden Holzscheits und eines Halbmonds.
    Mirwell riss den Umschlag auf und las die Botschaft. Anschließend reichte er sie wieder Beryl, damit auch sie sie lesen konnte. Die Grüne wartete und stand reglos wie eine Statue da, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    Mirwell schaute erst sie an, dann seine Adjutantin. »Reiterin …«
    »Ereal M’farthon, mein Lord«, half Beryl aus.
    »Reiterin M’farthon, verratet Ihr uns, was Ihr sonst noch in Eurer Botentasche befördert?«
    Die Botin bekam große Augen und warf Beryl einen fragenden Blick zu, bevor sie wieder den Statthalter ansah. »Bei allem gebührenden Respekt, mein Lord …«

    Mirwell gebot ihr mit erhobener Hand zu schweigen. »Tut mir den Gefallen, Reiterin. Ich bitte aus Gründen der persönlichen Sicherheit darum.«
    Beryl nickte bekräftigend.
    Gut! Manchmal brauchte man eine Frau, die einem Unterstützung leistete. Ich bin ein alter Bär, der so hässlich ist, dass er jeden nervös macht.
    Die Reiterin räusperte sich. »Bei allem gebührenden Respekt, mein Lord, Botschaften von Seiner Exzellenz dem König gehen zwar nur ihn etwas an, doch es ist kein Geheimnis, dass ich eine weitere Einladung mit mir führe, die ich dem Lordstatthalter von Adolind übergeben soll.«
    Mirwell nickte ernst. »Vielen Dank, Reiterin M’farthon. D’rang wird Euch zur Küche begleiten, damit Ihr Euch dort mit Proviant versehen könnt, der Euch den Rest Eurer langen Reise angenehmer machen wird. In der Zwischenzeit werde ich meine Antwort aufsetzen.«
    »Danke, mein Lord.« Mit einer Verneigung zog die Reiterin sich zurück, gefolgt von einem Soldaten in Scharlachrot.
    Als sie sich außer Hörweite befand und die Türen wieder geschlossen waren, wandte Mirwell sich an seine Adjutantin. »Was haltet Ihr davon, Spence? Noch eine Grüne, die versucht, Zacharias’ Spion zu erreichen?«
    Beryl zupfte nachdenklich an ihrer Unterlippe. Nach einer Weile schüttelte sie den Kopf. »Nein, mein Lord.«
    »Wie könnt Ihr Euch so sicher sein?«
    »Ich glaube, ihre Worte entsprechen ihren Absichten – sie überbringt Einladungen für das Bankett und den Ball des Königs. Sie hat es sich bestimmt nicht ausgedacht. Außerdem haben wir bisher noch keinen Spion im Haushalt gefunden, und wir haben gründlich gesucht.«

    Mirwell wusste, wie gründlich. Jeder, der sich in seiner Festung aufhielt, vom niedrigsten Diener bis zum höchsten Höfling, sogar selbst Prinz Amilton und Beryl, waren ausgiebig befragt worden. Manche sogar mit den Mitteln der Folter. Er hatte sich an den Schreien einiger Höflinge, denen er eine besondere Abneigung entgegenbrachte, ergötzt, und manche der Techniken bewundert, die Beryl einsetzte, um sie zum »Reden« zu bringen. Die Ergebnisse wiesen jedoch darauf hin, dass es im Hause Mirwell keinen Spion gab. Eine angenehme Begleiterscheinung der Ermittlungen hatte darin bestanden, dass sie seinen Untertanen seine Autorität wieder ins Gedächtnis gerufen hatten. Es konnte nicht schaden, wenn sie bei seinem Anblick ein wenig erbebten.
    »Ich habe den Eindruck«, sagte Beryl, »dass Coblebay auf eigene Faust gehandelt hat.«
    Mirwell klopfte auf den Pumakopf seiner Armlehne. »Dennoch, ich bin nicht bereit, Risiken einzugehen. Lasst Taggern kommen.«
    Die Wache wurde gerufen und schlug

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