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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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werden uns zuhören und unterstützen. Es ist das Volk, das herrschen sollte, und nicht ein Einzelner, der für sich in Anspruch nimmt, ein Gott zu sein.«
    Zustimmendes Gemurmel erklang. »Heute Norden und morgen Sacor«, sagte einer, lauter als die anderen.
    Die Frau lächelte. Grübchen bildeten sich auf ihren Wangen, und Karigan begriff, weshalb sie die Menschen in ihren Bann schlug. Sie gebot der Gruppe zu schweigen. »Und dann der Lonneforst. Wir werden zum Lonneforst gehen und keinem außer uns selbst Rede und Antwort stehen.«
    Von der Gruppe kamen beipflichtende Worte.

    »Pastete, junge Dame?«
    Aus ihren Beobachtungen gerissen, zuckte Karigan zusammen. Nur widerstrebend riss sie sich von der Gruppe los, um sich der Schankmaid zuzuwenden. »Lieber nicht.« Sie lächelte bedauernd, denn die Pasteten hatten so lecker ausgesehen, dass ihr das Wasser im Mund zusammengelaufen war. »Aber vielleicht kannst du mir sagen, wer diese Frau am Nebentisch ist.«
    »Erwägt Ihr, Euch der Gruppe anzuschließen?«
    »Ich weiß ja nicht einmal, was für eine Gruppe das ist.«
    Die Schankmaid strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Also, das ist die Anti-Monarchie-Gesellschaft.« Sie warf einen kurzen Blick hinüber, dann flüsterte sie: »Manche nennen sie auch die Königshasser. Ihre Ideen sind ein bisschen weit hergeholt, doch sie sagen Dinge, die das Volk hören will. Das da ist Lorilie, ihre Anführerin. Den Gerüchten nach gehörte sie dem rhovanischen Adelsstand an, bevor König Thergud sie wegen ihrer Ansichten des Landes verwies. Seitdem setzt sie Zacharias zu. Es überrascht mich, dass die Grüne gestern nicht nach ihr gesucht hat. Lorilie Dorran gilt in Sacoridien als Gesetzlose, doch wenn man bedenkt, dass in Norden fast alle Gesetzlose sind, tut das nicht viel zur Sache. Es erstaunt mich, dass Ihr noch nicht von ihr gehört habt.«
    »Ich bin nicht ganz auf dem Laufenden. Es ist lange her, seit mein Weg mich durch eine Stadt geführt hat.«
    »Das hatte ich schon vermutet. Unter diesem Hemd müsst Ihr ja bis auf die Knochen abgemagert sein. Ach, was soll’s. Die meisten wissen nicht recht, was sie von Lorilie halten sollen, aber gegen ihre Ideen kann man nicht viel sagen.«
    Sie räumte die Überreste von Karigans Abendessen zusammen und ging gemächlich in Richtung Küche davon.

    Karigan spähte zur »Anti-Monarchie-Gesellschaft« hinüber. Sie redeten aufgeregt miteinander, während Lorilie Dorran zusah, etwas abgesondert und über ihre Gefährten erhaben. Dann wandte sie sich um, als spüre sie Karigans Blick, und lächelte. Nach ein oder zwei Worten an ihre Gefährten kam sie herbeigeschlendert.
    »Interessierst du dich für unsere Gruppe, Schwester?«, fragte sie.
    »Äh … Ich weiß nicht, worum es euch geht, abgesehen davon, dass ihr Könige nicht mögt.«
    Lorilie deutete auf den Stuhl, auf dem vorher Clatheas gesessen hatte. »Darf ich?« Karigan nickte, und Lorilie setzte sich. »Wir sind mehr, als der Schimpfname vermuten lässt, mit dem uns einige bedenken – Königshasser.« Sie zog eine Grimasse. »Unser Wunsch ist es, das gemeine Volk zu befreien, das zurzeit unter der Tyrannei des Adels ein Sklavendasein führt.«
    »Ich bin ganz dafür, dem Adel endlich einmal eins auszuwischen«, sagte Karigan, »doch das mit dem Sklavendasein begreife ich nicht. Im Zweiten Zeitalter wurde die Sklaverei in Sacoridien doch geächtet?«
    »Oh, sie nennen es nicht Sklaverei, aber es ist welche. Menschen ohne Landbesitz ackern sich den Rücken krumm, um ihren Oberherren die Taschen zu füllen.«
    » Oberherren? «
    »Die Grundbesitzer – die Adligen. Und natürlich ist es das gemeine Volk, das den Löwenanteil der Steuern zu tragen hat, während Adlige und Kaufleute immer fetter werden.«
    »Einen Moment.« Karigan straffte sich ein wenig. »Kaufleute bezahlen Steuern.«
    »Ja, das stimmt, aber gemessen an ihrem Reichtum unverhältnismäßig
wenig. Sie sollten höhere Steuern zahlen, werden jedoch vom König verhätschelt.« Lorilie beugte sich verschwörerisch vor und legte ihre Hand auf Karigans Handgelenk. »Hör mal, Schwester, wir sitzen doch alle im selben Boot. Erst wenn König und Adelsstand abgeschafft sind, wird es uns möglich sein, dafür zu sorgen, dass die Menschen den ihnen gebührenden Platz einnehmen.«
    »Heh, Lorilie!«, rief einer ihrer Freunde. »Skeller will die morgige Rede durchgehen.«
    Lorilie nickte. »Komme gleich.« Dann richtete sie ihren durchdringenden Blick wieder auf

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