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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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sich ein Spalt von ungefähr zwei Metern Länge gebildet. Sie waren auch nach oben gewandert, dorthin, wo der Wall seinen Abschluss fand. Der Graue legte seine Handflächen an den Granit, und diesmal schob er. Der gesprungene Bereich wankte und schwankte, stand für einen Augenblick auf der Kippe. Dann fiel der Wall in einem
Schauer von Mörtel und Felssplittern um; der Boden dröhnte wie Donnergrollen, als gigantische Felsblöcke auf die Erde krachten. Es bebte unter seinen Füßen.
    Als der Staub sich legte, erhob sich an der Stelle, an der sich einst ein unüberwindlicher Abschnitt des Walls erhoben hatte, eine Geröllhalde. Nicht nur das stoffliche Hindernis war überwunden, sondern auch die dazugehörige magische Barriere. Der stoffliche Wall war lediglich drei Meter hoch, während der magische Schirm sich bis in himmlische Höhen erstreckte. Der herausgebrochene Bereich würde jetzt als Pforte dienen.
    Hinter dem Durchbruch krümmten und wanden sich in einem wabernden Nebel schwarze Baumäste. Ein großer Teil des Waldes blieb von Nebelschwaden verhüllt. Unbekannte wilde Tiere schlichen darin herum. Bald schon. Bald würden einige davon den Weg durch den Wall nach Sacoridien finden.
    Er wollte den Wald erkunden, hatte jedoch keine Zeit. Bedauernd wandte er sich von Kanmorhan Vane ab.
    Eines Tages werde ich ihn betreten. Doch jetzt ist es noch zu früh. Erst muss ich die Grundlagen schaffen.
    Das Flattern von Schwingen auf einer alten Esche erregte seine Aufmerksamkeit. Eine Eule erhob sich von ihrem Platz und flog rasch nach Osten davon, war bald am fernen Horizont verschwunden.
    Es ist vernünftiger, wenn ich jetzt gehe, dachte er. Das hier wird bald kein Ort mehr sein, an dem Eulen oder andere Wesen noch leben könnten.
    Er rief seine Geistersklaven herbei. Sie trieben als unbestimmbare Masse vor ihm. Einst waren sie Menschen gewesen, die ihrem eigenen Lebensweg folgten, Liebe und Hass kannten, Fähigkeiten, Talente und Träume besaßen. Es waren
ehrenwerte Bürger gewesen und Verbrecher. Der Graue hatte sie aus dem Leben gerissen, unterschiedslos. Nur damit sie ihm dienten.
    Einer stand etwas abseits, fester und deutlicher zu erkennen als die anderen.
    »Coblebay«, sagte der Graue. »Diesmal konntest du meinem Ruf nicht widerstehen.«
    Der Geist waberte ein wenig, als zögen ihn die Worte des Grauen an, dann wurden seine Umrisse wieder deutlicher. Ich widerstehe noch.
    »Willst du mir nicht helfen, den schnellen Pfad zu nehmen?«
    Ich bin hier, um zu sehen, was du getan hast.
    »Herrlich, nicht wahr?«
    Der Geist verzog keine Miene.
    Der Graue wusste, wie viel Kraft es den Geist kostete, ihm zu erscheinen und zu widerstehen. Er streckte eine Hand aus. »Du wirst mir dienen und nicht gegen mich ankämpfen.« Die Magie seines Befehls bildete Schwingungen in seinem Hals. Ein Banngesang durchzog seine Gedanken.
    Der Geist verblasste, begann auf ihn zuzuschweben.
    »Ja«, sagte der Graue. »Du dienst mir.« Doch noch während er das sagte, sackten ihm die Knie durch, und er wäre fast gestürzt, konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. Die Anspannung war zu groß gewesen. Er verlangte zu viel von seinem Körper, nachdem er schon den D’Yer-Wall niedergerissen hatte. Ihm würde gerade noch genug Macht und Kraft für die Reise bleiben. Er ließ F’ryan Coblebay gehen, und der Geist verschwand.
    Er wunderte sich über den Starrsinn des Geistes. Coblebay war stark und hatte offenbar seine eigenen Gründe, ihm Widerstand entgegenzusetzen.

SIEBENSCHLOT

    Jemand stupste Karigan in die Rippen.
    »Hör auf, Estral. Ich gehe morgen in die Schule.« Sie stöhnte und wälzte sich auf den Rücken. Der Geruch von Lehm stieg ihr in die Nase, und die Sonne schien ihr ins Gesicht. Blinzelnd öffnete sie ein Auge. Wolkenschlieren hingen am Himmel wie verschmierte Fingerabdrücke. Das hier war nicht der Schlafsaal ihres Wohnheims.
    Klopf, klopf. Diesmal auf ihrer Schulter.
    Karigan blinzelte erneut. Soldaten umgaben sie. Soldaten, die nichts davon abhalten würde, die Botschaft, die sie bei sich trug, in ihren Besitz zu bringen.
    Sie setzte sich kerzengerade auf, und die Welt drehte sich um sie. Entsetzt keuchte sie auf, tastete nach einem Stein, nach irgendetwas, womit sie sich verteidigen konnte, erwartete jeden Moment, Hauptmann Immerez’ Peitsche zu spüren. Doch als die Benommenheit wich, standen zwei ältere Damen und nicht Hauptmann Immerez vor ihr. Sie rieb sich die Augen, um sicherzugehen.
    »Das Kind lebt

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