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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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bildeten sich auf ihrer Stirn.

    »Wenn ich es nicht besser wüsste«, sagte Alton, und seine Stimme war beim Lärm des Orchesters kaum zu hören, »würde ich sagen, dass du von größeren Menschenmengen nicht sonderlich angetan bist.«
    »Ich … ich …« Sie errötete und bestätigte damit Altons Vermutung. »Adlige«, platzte sie heraus.
    »Ah, du reagierst allergisch auf uns.«
    Karigan verschränkte die Arme und wünschte, Alton würde sein gönnerhaftes Lächeln sein lassen. Er war nicht wie die anderen Adligen, vielleicht wegen seiner Verbindung zu den Grünen Reitern, aber in manchen Augenblicken …
    »Schau doch, der Eleter.« Alton deutete quer durch den Saal, und dort, zwischen den wirbelnden Tanzenden ab und an sichtbar, saß Zacharias auf einer kleineren Nachbildung seines Thronsessels und unterhielt sich mit jemandem. Karigans vorherrschender Eindruck von dem Eleter war einfach nur goldenes Haar – goldenes Haar, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Wollen wir ihn begrüßen?«
    Schon die bloße Vorstellung entsetzte Karigan, erst recht, weil es sie in die Nähe des Königs bringen würde. »Äh, nein. Ich bleibe lieber hier.« »Hier« hieß schlichtweg im Schatten der Eingangshalle.
    »Wie soll der König dann wissen, dass du da bist?«
    Karigan blickte Alton scheel an. »Bist du neuerdings mein Hüter?«
    »Nein, aber Hauptmann Mebstone hat mich gebeten, mich um dich zu kümmern.«
    Natürlich, das erklärte alles. Es passte zu Hauptmann Mebstone, dafür zu sorgen, dass es jemanden gab, der auf Karigan aufpasste, und angeblich auch noch in ihrem eigenen
Interesse. »Ich hege nicht den Wunsch, den König zu sehen oder von ihm gesehen zu werden.«
    Alton zuckte mit den Achseln. »Möchtest du dann vielleicht tanzen?«
    »Tanzen?«
    »Das tun die Menschen hier gewöhnlich.« Seine Augen schienen sie anzulachen, doch seine Miene blieb ernst.
    »Nein.« In familiärer Umgebung hätte sie nichts dagegen gehabt, doch das hier war etwas anderes.
    »Dann gehe ich jetzt zum Tisch mit den Erfrischungen. Schmoll ruhig weiter im Schatten, wenn du willst, doch hüte dich vor den Waffen .« Er schritt am Rand der Tanzfläche entlang davon, schob sich zwischen den Menschen hindurch und blieb ab und zu stehen, um jemanden zu begrüßen. Karigan stand verloren da, eine Insel inmitten eines Ozeans von Fremden. Sie holte tief Luft, dann eilte sie hinter ihm her. Er reichte ihr einen Kelch mit Wein; sie roch kurz daran und erkannte, dass es rhovanischer Weißwein war. »Gut«, sagte er. »Wie ich sehe, hast du beschlossen, an den Festlichkeiten teilzunehmen.«
    Karigan umklammerte den Kelch; ihre Hand zitterte. Der Eingang war jetzt weit entfernt. Überall wimmelte es von Adligen, und sie nahm nicht nur den Geruch des Weins in ihrem Kelch wahr, sondern auch die Ausdünstungen von parfümierten Körpern und Schweiß. Ein Windhauch strich an ihr vorbei, als die Tanzenden dahinwirbelten. Ihre langen Gewänder streiften sie fast. Aufgeregte Stimmen mischten sich in den Lärm des Orchesters, die Worte ein unverständliches Geplapper. Die Farben der verschiedenen Clans blitzten in der Menge auf. Noch mehr Gold für die D’Yer, das Purpur der L’Petries, das Kobaltblau von Coutre. Das Scharlachrot
derer von Mirwell. Sie erschrak, und Wein schwappte auf ihre Hand.
    Alton reichte ihr ein Schnupftuch. »In Nächten wie dieser«, flüsterte er ihr ins Ohr, »gibt es keine Feinde. Das ist ein Teil der Intrigen.«
    Karigan schauderte trotz der stickigen Luft im Saal. Sie erkannte keinen der anwesenden Mirweller.
    Das Orchester hörte zu spielen auf, und die Tänzer und Tänzerinnen verharrten, als habe die Musik die alleinige Gewalt über die Bewegung auf der Tanzfläche des Ballsaals. Die Tanzenden, von denen manche schnauften und andere sich Wind zufächelten, lachten und klatschten in die behandschuhten Hände, bevor sie sich den Tischen mit den Erfrischungen zuwandten. Karigan starrte mit großen Augen die Menschenmenge an, die um sie herumwogte, und wurde von Alton zur Tanzfläche geführt.
    Im Getümmel der umherwirbelnden, wogenden Leiber, die wie die Strömung eines Flusses an ihr vorbeizogen, wäre sie fast in Panik verfallen. Sie drehte sich und drehte sich und rempelte einen stämmigen alten Mann an. Der Bart kam ihr irgendwie bekannt vor. Dann dämmerte es ihr: der alte Mann mit dem Bärenfell, gestern, an der Tür zum Thronsaal, nur dass er jetzt etwas anderes trug …
    Karigan plapperte etwas Einfältiges,

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