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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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mitteilte: Ich gehöre Mirwell und bin stolz darauf, ihm zu dienen. Der bloße Gedanke erwärmte sein Herz, und eine Träne trat ihm ins Auge, genau wie es immer bei der Waffenparade an seinem Geburtstag der Fall war. Oh, es gab nur wenige Anblicke, die so erhebend waren wie unzählige Reihen von Soldaten und Reitern mit funkelnden Helmen, die an Mirwells Provinzfeiertag in exakter Formation durch Mirwelltons Hauptverkehrsstraße marschierten und ritten.
    Der Herold nahm schräg vor dem Königsthron seine Grundstellung ein, die Trompete unter einen Arm geklemmt, das Banner von Mirwell auf seinem Zeremonienspieß gegen den anderen gelehnt. Mirwell bemerkte mit gelindem Erstaunen einen erst seit Kurzem verwaisten Stuhl und ein Intrige-Brett, das vor dem König aufgestellt war.
    »Euer Exzellenz.« Er berührte seine Stirn und zwang seinen Rücken zu einer tiefen Verbeugung.
    »Willkommen, Kriegshammer.« Der König verwendete die traditionelle Begrüßung, und das freute Mirwell. »Möchtet Ihr Euch nicht setzen? Wenn wir von Angesicht zu Angesicht sprechen können, wird es uns leichter fallen.«
    »Wie Ihr wünscht.« Das stimmte natürlich nicht. Mirwell musste noch immer den Kopf in den Nacken legen, um den König auf seinem Podest anzusehen, doch das war auf jeden Fall besser, als wenn plötzlich seine Knie unter ihm eingeknickt wären und er sich auf dem Boden liegend wiedergefunden hätte. Er nahm an, dass Zacharias über seine Gebrechlichkeit
sehr wohl Bescheid wusste. Ob er durch die gedankenlesende Mebstone davon erfahren hatte oder dieses Wissen seiner eigenen scharfen Beobachtungsgabe verdankte, war eine andere Frage, aber die kluge Handlung des Königs beeindruckte Mirwell. Der Vorwand gestattete ihm, sich auszuruhen und dabei seine Würde zu bewahren.
    Sie tauschten die üblichen Höflichkeitsfloskeln aus: über das Wetter, die Reise, die Gesundheit, den Zustand der Provinz. Zacharias’ Hund sprang ihm auf den Schoß und schnüffelte am Saum seines Bärenfells. Er nieste und gesellte sich wieder zu seinem Herrn. Mirwell wollte nicht in den Kopf, wie diese kleinen Terrier während des Langen Krieges eine solche Gefahr für die Erdriesen dargestellt haben sollten. Er bezweifelte, dass sie auch nur einen Bären auf einen Baum jagen oder eine Ente aus einem Teich holen konnten, doch sie hatten wohl ihren Nutzen.
    »Meine Adjutantin, Major Spencer«, stellte Mirwell seine Begleiterin vor. Er konnte die Wärme ihrer Gegenwart fast durch die Rückenlehne seines Stuhls hindurch spüren. »Bei unserer letzten Begegnung stand sie noch nicht in meinen Diensten. Der alte Haryo hat die letzte Ruhe eines Soldaten gefunden.« Ein guter Freund, der stets zu ihm gestanden hatte, dieser Haryo. Und treuer als ein Hund. Mirwell hatte dafür gesorgt, dass sein Freund ein überaus eindrucksvolles Begräbnis bekommen hatte.
    Der König blinzelte Beryl unter seinen Wimpern hervor nur kurz an. »Ich nehme an, dass Ihr uns beim alljährlichen Ball und der anschließenden Jagd Gesellschaft leisten werdet? «, fragte der König.
    »Es fiele mir im Traum nicht ein, das zu verpassen. Die Frühlingsjagd des Königs ist so ungefähr die einzige Zeit im
Jahr, in der ich Sacor zu Gesicht bekomme, Exzellenz.« Das wollte er wirklich nicht verpassen. Nach der Jagd – vielleicht war Blutbad der bessere Ausdruck dafür? – würde Amilton den Königsthron besteigen. Vermutete Zacharias etwas? Sein Verhalten war so kühl und distanziert wie stets, und Mirwells Spione am Hof hatten ihm mitgeteilt, dass die Botschaft zwar durchgekommen war, jedoch nichts über die Mordabsichten enthielt – und erst recht nichts, was Mirwell oder Amilton damit in Verbindung gebracht hätte. Und dass niemand der Grünen, die die Botschaft überbracht hatte, besondere Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Eine Vergeudung von Zeit und Mühe, die Verfolgung dieser Grünen, doch es war immer besser, sich auf der sicheren Seite zu bewegen.
    Aber wer wusste schon, was hinter der verschlossenen Miene des Königs vorging? Er hatte das Gesicht eines Spielers, mehr noch als sein Vater und als sein Bruder. Amilton war so subtil wie eine Pferdeherde, doch entsprechend leichter konnte man ihn kontrollieren. Mirwell beugte sich vor und hob den grünen König vom Boden auf. Andere Figuren standen noch in Reih und Glied auf dem Intrige-Brett.
    »Spielt Ihr Intrige?«, fragte der König.
    Mirwell gluckste. »Ihr seht mein Interesse daran! Nun ja, ich gebe zu, dass die Kämpfernatur in

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