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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Ein Ausdruck von Sorge huschte über Altons Gesicht. »Wie ich schon sagte, ein großer Teil der Fertigkeiten, mit denen der Wall damals erschaffen wurde, ist in Vergessenheit geraten. Aber etwas muss geschehen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie viel Böses schon seinen Weg hindurch gefunden hat.«
    Karigan wollte es sich nicht vorstellen. Sie war diesem Bösen bereits begegnet.
    Sie räumten die Überreste ihres Picknicks zusammen und ritten eine weitere Stunde, während das Tal sich unablässig neben ihnen hinzog.
    Das muss ja ein gewaltiger See gewesen sein, dachte Karigan und lauschte dem Rauschen des Wiesengrases in einer Brise. Bienen summten um die Lupinen herum. Ob man dem See nun das Wasser entzogen hatte oder nicht, es war nach wie vor ein herrlicher Ort.
    »Sieh mal, da unten«, sagte Alton und deutete ins Tal hinab. »Ich glaube, das ist die Jagdgesellschaft des Königs.«

    Kleine berittene Gestalten trotteten unter ihnen dahin. Vor den Pferden bewegten sich noch kleinere Flecken.
    »Das hier dürfte uns helfen.« Alton zog ein Messingteleskop aus einer Ledertasche, die an seinem Sattel befestigt war. Die D’Yer waren kein armer Clan, wenn sie sich auch nur ein einziges solches Gerät leisten konnten. »Die Hunde scheinen Witterung aufgenommen zu haben.« Nach einem flüchtigen Blick hindurch reichte er das Teleskop höflich an Karigan weiter.
    Sie nahm es ein wenig misstrauisch zur Hand. Zuletzt hatte sie in Siebenschlot durch eines geschaut und verschwommene Bilder ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu Gesicht bekommen. Gesehen hatte sie ein Teleskop zum letzten Mal auf dem Balkon der Burg während des Balls. Als Zacharias hineingeblickt hatte, war eine dieser Zukunftsvisionen aufgetreten.
    Sechs Hillander-Terrier sprangen durch das hohe Gras voraus. Sie blieben stehen und schnüffelten am Boden herum, mit rosig hängenden Zungen, dann hetzten sie auf der Fährte dahin. Die Jagdgesellschaft folgte dichtauf, an der Spitze König Zacharias mit Bogen und eingelegtem Pfeil. Er war in eine helle Rüstung gekleidet, ein kurzes Jagdschwert baumelte an seiner Seite, und der silberne Reif funkelte auf seiner Stirn. Der Blick seiner mandelförmigen Augen schweifte aufmerksam über die Wiese. Hinter ihm ritt ein Bannerträger in Livree, der die Terrierfahne des Clans Hillander hochhielt, die gleiche wie jene, die im Thronsaal hing.
    Einige gutgekleidete Männer, die anscheinend eher an Plaudereien als an der Jagd interessiert waren, trotteten hinterdrein und nippten an Korbflaschen, die wahrscheinlich mit
Wein gefüllt waren. Sie fuchtelten mit ihren Bögen, um dem, worüber sie sprachen, Nachdruck zu verleihen. Unter ihnen befand sich auch der Lordstatthalter von Mirwell, in Scharlachrot gekleidet und von seiner stoisch blickenden Adjutantin und einer Wache begleitet.
    Vereinzelte Provinzsoldaten und Wachen in Silber und Schwarz ritten mit den Adligen, die Gesichter ausdruckslos vor Langeweile. Die Gruppe wurde auf beiden Seiten von Waffen begleitet, deren Mienen im Gegensatz dazu wachsam und gespannt wirkten. Karigan zählte vier, obwohl sich außerhalb ihres Gesichtsfelds sicher noch mehr befanden.
    »Das nennst du Jagd?« Sie gab Alton das Teleskop zurück. »Für mich sieht das eher wie eine Prozession aus.«
    Alton zuckte mit den Achseln und warf noch einen Blick durch das Okular. »Der König betrachtet das als entspannend. Er hat keinen seiner Berater um sich, es tummeln sich nirgendwo Diener, und die Adligen sind zu betrunken, um auf ihn einzuschwätzen. Niemand liegt ihm wegen des Zustands seines Landes in den Ohren.«
    Karigan strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Als sie an jenem Tag König Zacharias im Thronsaal Vorhaltungen gemacht hatte, war sie für ihn da auch nur jemand gewesen, der ihm in den Ohren lag?
    »Es wäre politisch nicht sehr ratsam gewesen, nicht auch einige Adlige einzuladen. Sie scheinen ihn nicht weiter zu stören. Die Soldaten sind unabdingbar. Wahrscheinlich genießt er das alles ganz ungeheuer, und außerdem bekommen seine Hunde ein wenig Auslauf.«
    Wie auch immer.
    Alton blickte weiter durchs Teleskop, und seine Stirn legte sich in Falten. »Also, das ist nun wirklich seltsam«, sagte er.
»Ich frage mich, was die Hunde so aufgebracht hat. Ein Hase sicher nicht.«
    Karigan schirmte ihre Augen gegen die Sonne ab und blickte ins Tal hinunter. Ohne Teleskop konnte sie lediglich kleine weiße Punkte erkennen, die in alle Richtungen davonhuschten. Gekläff

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