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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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drang aus der Ferne heran. Die Pferde bäumten sich auf und verdarben die ordentliche Formation, in der sie sich bisher bewegt hatten. Eine schwarz gekleidete Gestalt fiel vom Pferd.
    Alton riss sich das Teleskop vom Gesicht, als könne er nicht glauben, was er gerade gesehen hatte, und müsse sich mit bloßen Augen vergewissern.
    »Was hast du?«, fragte Karigan.
    Alton reichte ihr das Teleskop. Es war ein chaotischer Anblick. Die sich aufbäumenden Pferde trampelten die Hunde fast zu Tode. Der König schrie den Hunden Befehle zu. Waffen galoppierten mit gezückten Schwertern an die Seite des Königs. Die nutzlosen Wachen hatten zu viel damit zu tun, ihre Pferde wieder in die Gewalt zu bekommen, um eine Hilfe sein zu können. Die Gestalt, die sie hatte fallen sehen, lag reglos im Gras. Eine Waffe. Zwei Pfeile ragten aus ihrer Brust.
    Wie Alton nahm auch Karigan ungläubig das Teleskop von ihrem Auge. Auf dem gegenüberliegenden Bergrücken – und weiter vorn auch auf ihrem – glitzerte Metall in der Sonne.
    Bei Breyans Gold, sie werden angegriffen!
    Alton sah das Glitzern ebenfalls und nahm das Teleskop wieder an sich. »Mögen Aeryc und Aeryon uns beistehen. Das sind Erdriesen.«

SCHWARZE PFEILE

    Mirwell gähnte.
    »Seid Ihr erschöpft, mein Lord?«, fragte D’rang. Mirwell ließ den Blick über das Tal schweifen. Die Jäger bewegten sich quälend langsam voran. Sie wateten auf der Suche nach Hasen oder kleineren Nagern zur absolut schlimmsten Tageszeit, während die Sonne noch hoch am Himmel stand, durch das hohe Gras, und die Tiere suchten in Erdlöchern Zuflucht, aus denen sie auch Zacharias’ beste Terrier nicht ausgraben konnten. Es war zwar die richtige Tageszeit für die Jagd, doch der Lärm, den die Adligen veranstalteten, hätte jedes Stück Wild, das nicht stocktaub war, bis in die entferntesten Weiten des Landes gescheucht.
    »Ich bin nicht erschöpft, D’rang«, sagte er. »Ich bin gelangweilt. Doch ich nehme an, es wird bald recht interessant werden.« Er sah flüchtig zu Beryl hinüber. Er hatte gehofft, dass zwischen ihnen etwas entstehen könnte, doch nun redete sie nicht einmal mehr, außer um »Ja, mein Lord« zu sagen, nicht anders als der Knabe, der sich gestern Abend beim Baden um ihn gekümmert hatte. Beryls bezaubernde Augen waren glasig und leer. Was immer der Graue ihr angetan hatte, er hatte ihr damit jede Spur von Lebendigkeit und Persönlichkeit genommen oder zumindest unterdrückt.
    Mit schmalen Augen musterte Mirwell die Bergkämme zu
beiden Seiten des Tals, die einen hervorragenden Ort für einen Hinterhalt abgaben. Die Streitkräfte des Grauen konnten sich hinter den Graten verbergen und die Falle, in die Zacharias und seine Adligen auf dem Talgrund hineintappten, zum geeigneten Zeitpunkt zuschnappen lassen. Das Tal wurde mit jedem Schritt enger.
    »Legen wir eine Rast ein«, sagte er, »und warten wir ab, was geschieht. Ich möchte mich nicht gern im dicksten Gewühl wiederfinden.«
    »Ja, mein Lord«, sagte Beryl mit ausdrucksloser Stimme. Aus einem Reflex heraus zügelte sie ihr Pferd und saß stumm da, den Blick starr geradeaus gerichtet.
    Dann kippte wie aufs Stichwort eine Waffe von ihrem Pferd, von zwei Pfeilen getroffen. Die betrunkenen Adligen zerrten an den Zügeln ihrer von Panik erfüllten Pferde. Einige Lordstatthalter würden heute sterben, was mögliche Mitanwärter auf den Thron ausschaltete und Unordnung in ihre Provinzen brachte. Mirwell hatte gehofft, dass sich noch mehr an der Jagd beteiligen würden, doch sie wussten aus vergangenen Jahren, wie langweilig das war.
    Jetzt ist Schluss mit der Langeweile, dachte er.
     
    Zwanzig bis dreißig metallgewandete Gestalten schwärmten über beide Grate dem Talgrund entgegen. Die tapferen kleinen Terrier gingen auf die Erdriesen los, als stecke ihnen der Instinkt, diese Wesen anzugreifen, im Blut. Adlige stürzten zu Boden, von Pfeilen gespickt, die wie Nadeln in einem Nadelkissen aus ihren Leibern ragten.
    »Wer ist das?«, fragte Alton. Er deutete auf die gegenüberliegende Anhöhe und reichte Karigan das Teleskop.
    Sie richtete es auf die Stelle, auf die er deutete. Erst sah sie
niemanden zwischen den Bäumen und dem hohen Gras, doch dann erkannte sie eine einzelne Gestalt, die dort stand. Kaum wahrnehmbar. Sie war in Grau gekleidet. Fast wäre ihr das Teleskop entglitten.
    »Kennst du ihn?«, fragte Alton.
    »Ich bin ihm einmal begegnet«, erwiderte sie, und ein Schauder überlief sie. »Ein grauer Reiter. Der

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