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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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viel besser. Nun konnte sie auch stehen, obwohl sie sich anfangs an der Platte festhalten musste, um nicht umzufallen.
    »Ich werde dich hinausführen«, sagte Fastion. »Du musst dem König sagen, wenn du ihn siehst, dass er ans Heldenportal denken soll. Er muss als Junge auf diesen Wegen gegangen sein … Seine Großmutter hat bestimmt dafür gesorgt. Ich werde versuchen, die Grüfte zu erreichen und alle Waffen um mich zu versammeln, die ich finden kann. Dort, in der Allee der Helden, werden wir uns dann mit dem König und dir treffen.«
    »Die Gräber …«
    »Ja.«
    Karigan hatte das dumpfe Gefühl, wohl für den Rest ihrer
Tage mit Toten zu tun zu haben. Geister, Morde und jetzt auch noch Gräber.
    Fastion führte Karigan durch dunkle Gänge und eine Anzahl von Räumen, dann weitere Gänge hinab. Er verließ sich dabei ganz und gar auf eine einzelne Kerze, die den Weg erhellte.
    »Weshalb ist es hier so dunkel?«, fragte Karigan. »Wird dieser Teil der Burg nicht benutzt?«
    »Nicht mehr«, sagte die Waffe. »In diesem Bereich könnten Hunderte leben, und einst war es auch so. In ruheloseren Zeiten waren hier größtenteils Truppen untergebracht.«
    »Also vor sehr langer Zeit.«
    »Ja. Wir Waffen kennen sie alle, alle Gänge und Räume. Das mussten wir. Hier unten hat sich viel zugetragen. Es gibt sogar einige Relikte von Grünen Reitern. Ich hatte schon lange vor, das Hauptmann Mebstone zu erzählen, aber meine Pflichten hielten mich immer wieder davon ab, und so habe ich es vergessen.«
    Der Weg, den Fastion nahm, führte anscheinend durch eine endlose Höhle oder einen Irrgarten. Wenn eine Kerze niedergebrannt war, zündete er eine andere an. Ihre Schritte klangen hohl auf dem gepflasterten Steinboden. Zeit schien in dieser Unterwelt nicht zu existieren.
    Sie kamen an zahllosen Türen vorbei. Mottenzerfressene Wandbehänge rieselten von den Mauern, als sie daran entlangstreiften, und ihre Füße wirbelten Staub auf. Im Kerzenschein sahen sie kurz das Auge einer Ratte aufleuchten, die vor ihnen durch den Gang huschte.
    »Die Bediensteten sollten hier unten wirklich einmal saubermachen«, murmelte Fastion.
    Außer Wandteppichen hingen noch verrostete Waffen und
Schilde an den Wänden. Die Schilde zeigten die Wappen von Regimentern: den immergrünen Baum, den Seehund, die wilde Rose, den Puma, den Schwarzbär und den Adler. Auf einem Schild prangte ein goldenes geflügeltes Pferd.
    »Also waren die Grünen Reiter früher bei der übrigen Miliz untergebracht«, sagte Karigan.
    »In Kriegszeiten, ja. Grüne Reiter dienten nicht nur als Boten, sondern hatten auch andere Aufgaben, etwa bei der leichten Kavallerie. Es gibt noch mehr, was nicht in den Geschichtsbüchern steht, aber da kann ich nur raten.«
    Karigan dämmerte etwas. Aufgaben, dachte sie, wie jene, die Beryl Spencer übernommen hatte. »Du klingst wie ein Geschichtskundler«, sagte sie.
    Fastion blickte sie lächelnd an. »Der Umgang mit der Waffe ist nicht das Einzige, worauf ich mich verstehe.«
    Karigan lächelte beschämt zurück.
    Schließlich blieb Fastion vor einer schweren, mit Eisen beschlagenen Tür stehen. »Sie öffnet sich auf den Haupthof hinaus«, sagte er. »Sieh dich also vor. Wir sind etwa zweihundert Meter vom Haupteingang und den Toren entfernt. Es dürfte hier von Soldaten nur so wimmeln, doch diese Tür ist sicher unbewacht. Man kann sie leicht … übersehen.«
    Er drehte sich um und zog an einem großen Eisenring, und wenn Karigan erwartet hatte, die Angeln vom Alter knirschen und knarren zu hören, so wurde sie enttäuscht, weil es sich jemand nicht hatte nehmen lassen, sie zu ölen.
    Frische Nachtluft durchflutete den Gang, und Karigan atmete tief ein und genoss das Gefühl, endlich von der gruftartigen Atmosphäre der Burg befreit zu sein.
    »Du solltest deine … äh … Fähigkeit einsetzen«, sagte Fastion, »um den Hof zu überqueren. Hast du ein Pferd?«

    »Es ist unten in der Stadt«, antwortete sie.
    »Gut. Denk dran, das Heldenportal. Der König dürfte es kennen. Mögen Aeryc und Aeryon dich führen.«
    »Und dich auch«, sagte Karigan.
    Mit leichtem Bedauern berührte sie ihre Brosche und trat in die Nacht hinaus. Die Tür schloss sich hinter ihr, und sie war sich selbst überlassen. Dickicht verbarg den Eingang, und sie lugte um es herum. Überall waren Soldaten, die hierhin und dorthin strebten und den Pflichten nachgingen, die ihnen diese späte Stunde abverlangte.
    Es war so dunkel, dass sie nicht zu sehen

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