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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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einen Despoten der übelsten Sorte verwandelt. Ich fürchte, dass er sich bei seiner Brutalität nicht auf jene beschränken wird, die in der Burg und um sie herum leben. Jetzt mag in der Stadt ja noch Frieden herrschen, doch wie lange wird es dauern, bis er seinen Einflussbereich auch auf gewöhnliche Bürger und in die Provinzen ausdehnt?«
    Während der König sich mit den anderen besprach, nickte Karigan ein. Ihre fernen Stimmen wurden zum Raunen von Geistern, die sich am Rande der lebendigen Welt bewegten. Ihre Träume folgten finsteren Pfaden, düsteren Durchgängen aus Stein und Erde. Das Geistergeraune hallte
als geflüstertes Echo von den Wänden wider. Sie betrat eine Art Kellergewölbe, in dem hellblaues Licht über einer Steinplatte waberte. Hieroglyphen und religiöse Darstellungen von Bestattungsriten bedeckten die Wände. Auch der Sockel der Steinplatte war mit ähnlichen Verzierungen geschmückt.
    Karigan ging zu der Steinplatte hinüber, setzte sich darauf, schwang die Beine hoch und streckte sich aus. Körperlose Hände zogen ein hauchdünnes Leichentuch über sie.
    »Nein!« Karigan setzte sich auf und zuckte zusammen, als ein stechender Schmerz durch ihre Seite fuhr.
    »Ist ja schon gut«, sagte eine beruhigende Stimme.
    Karigan blinzelte. Sie spürte, wie der frische Nachtwind durch ihre Haare strich, und erkannte die Umrisse von Zweigen vor dem sternklaren Himmel. Der König saß neben ihr und zog eine Decke über sie.
    »Ich dachte, du frierst vielleicht«, sagte er.
    Karigan strich sich die Haare aus der Stirn. »D-danke. Ich habe geträumt … «
    Er nickte. »Du hast heute viel durchgemacht. Es überrascht mich nicht, wenn du träumst. «
    »Wo sind die anderen?«
    »Major Spencer, Hauptmann Mebstone, Connli und Mirwell bereiten sich zum Ritt in die Stadt vor. «
    »Was?«
    Der König fuhr sich geistesabwesend mit den Fingern durchs Haar. Sein silberner Stirnreif fehlte. Ohne ihn sah er wie ein gewöhnlicher Mann aus, dem sein bernsteinfarbener Schopf fast bis in die Augen fiel, doch er war ausgezehrt, müde und von Sorgen geplagt. Er schien im Verlauf dieses Tages um Jahre gealtert zu sein.

    »Sie bringen meinem Bruder meinen Kopf und meine Krone.« Er lächelte schelmisch.
    »Was?«
    »Das gehört zu Beryls Plan, in den Thronsaal zu gelangen. Mein Bruder weiß nur wenig über ihre wahren Verbindungen … bisher. Hauptmann Mebstone wird sich als Eleter verkleiden, und Connli hat sich freiwillig erboten, den Platz des mirwellischen Soldaten zu übernehmen. Weißt du, da die Streitkräfte meines Bruders uns zahlenmäßig überlegen sind, besteht unsere einzige Hoffnung, die Burg zurückzugewinnen, darin, es von innen zu versuchen.«
    »Aber der Lordstatthalter«, sagte Karigan, »wird er dabei mitmachen?«
    »Beryl meinte, sie werde schon dafür sorgen.«
    »War’s das? Ist das der ganze Plan?«
    » O nein.« Es schien Zacharias Freude zu machen, ihr den Plan zu schildern. Sein Gesicht mochte von Sorgen gezeichnet sein, doch seine braunen Augen funkelten. »Marschall Martel, eine größere Anzahl seiner Soldaten und ich werden durch das Heldenportal in die Burg eindringen. Leider steht uns, im Gegensatz zu Connli und Hauptmann Mebstone, keine Verkleidung zur Verfügung. Sobald wir den Thronsaal erreicht haben, werde ich die Krone zurückfordern, und Mirwell wird seinen Truppen befehlen, sich neu zu formieren und den Heimweg anzutreten. «
    »Und was ist mit mir?«, fragte Karigan.
    »Hmm?«
    »Welche Rolle spiele ich bei alledem? «
    »Du hast schon weit mehr als deinen Teil beigetragen«, sagte er. »Du wirst dich hier zusammen mit den anderen Verletzten und Marschall Martels restlichen Truppen ausruhen.
Sollten wir scheitern … Nun ja, dann kann ich mich zweifellos darauf verlassen, dass du diese Leute vor Schaden bewahrst. «
    »Nein«, sagte Karigan.
    Der König wölbte eine Braue. »Nein?«
    Karigan schob die Decke von sich und stand auf. »Ich gehe mit Euch. König hin oder her, Ihr könnt mich nicht umstimmen. Mein Vater wird im Thronsaal festgehalten.«
    »Du bist verletzt und erschöpft«, sagte Zacharias. »Ich will nicht, dass du uns zur Last fällst.«
    »Ihr habt einen gebrochenen Arm«, entgegnete Karigan. »Ich will nicht, dass Ihr uns zur Last fallt.«
    Die Augenbrauen des Königs schossen nach oben, und sein Mund verzog sich zum Ansatz eines Lächelns, das er nicht ganz verbergen konnte. Es war, als wolle er lachen, doch er war klug genug, das zu unterlassen.
    »Ich

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