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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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war, und so überquerte sie den Hof zur Innenmauer im Eilschritt. Sie schob sich daran entlang, bis sie in die Nähe des Wachhauses und des Tores gelangte. Jemand bellte den Soldaten an der Mauer Befehle zu. Sie wollte nicht so lange bleiben, um herauszufinden, um welche Befehle es sich handelte.
    Sie sah die Wächter aneinander vorbeigehen, schätzte ab, wo die Schatten unter dem Fallgitter am tiefsten waren, und lief los. Als sie über die Zugbrücke rannte, hörte sie das Kommando: »Pfeile einlegen!«
    »O nein«, stöhnte sie.
    Auf der anderen Seite des Burggrabens rief die Anti-Monarchie-Gesellschaft Parolen und schüttelte die Fäuste. Eine Zuschauermenge hatte sich versammelt.
    »Sucht eure Ziele und wartet auf meinen Befehl!«, brüllte der Offizier.
    Karigan hetzte über die Brücke und rannte schnurstracks auf die Anti-Monarchie-Gesellschaft zu. Sie malte sich aus, wie die Bogenschützen, die zwischen den Zinnen der Burgmauer Aufstellung bezogen hatten, gerade ihre Bogen spannten. Es würde ein Gemetzel werden. Die Anti-Monarchie-Gesellschaft
stand dicht gedrängt in Bogenschussweite, und die Straßenlaternen machten sie zu leicht erkennbaren Zielen.
    Karigan gab ihre Unsichtbarkeit auf, als sie auf die Gruppe zustürmte, und nicht wenige Münder blieben vor Erstaunen offen stehen.
    »Flieht!«, rief sie. »Sie wollen euch …«
    Pfeile regneten vom Himmel, durchbohrten Anhänger der Anti-Monarchie-Gesellschaft und Zuschauer gleichermaßen, schlitterten über die Pflastersteine der Straße oder blieben im Boden stecken. Rufe und Schreie brandeten um Karigan herum auf. Die entsetzten Lebenden trampelten über Verletzte und Tote hinweg. Bei ihrer panischen Flucht rempelten und stießen die Menschen Karigan von allen Seiten an.
    Und wieder ertönte das Kommando: »Pfeile los!«
    Rings um Karigan herum stürzten Menschen zu Boden. Ein Pfeil streifte ihre Schulter. Als sie das erste Gebäude hinter der Burgmauer erreichte, brachte sie sich mit einem Hechtsprung um die Ecke in Sicherheit. Ungefähr ein Dutzend weitere Personen hatten das Gleiche getan, darunter Lorilie Dorran. Sie saß auf dem Boden, einen Pfeil im Oberschenkel, und keuchte vor Schmerzen. Zwei ihrer Anhänger kümmerten sich um sie.
    »König Zacharias hätte so etwas nie gewagt«, sagte Lorilie.
    Karigan ging zu ihr. Sie hatte Seitenstechen von der verzweifelten Flucht. Als ihr Schatten auf Lorilie fiel, blickte die charismatische Anführerin der Anti-Monarchie-Gesellschaft zu ihr hoch.
    »Vielleicht solltest du König Zacharias besser unterstützen, statt ihn mit Schimpf und Schande zu überziehen«, sagte
Karigan. »Jetzt hast du einen wirklichen Tyrannen, der Anspruch auf den Thron erhebt.«
    Lorilie sah sie mit schmalen Augen und schmerzverzerrter Miene an. »Ich erinnere mich an dich, Schwester. Norden. Du warst dort. Bist … bist du eine Grüne Reiterin?«
    Karigan schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht deine Schwester, und eine Grüne Reiterin bin ich auch nicht.«
    »Jede Monarchie ist Tyrannei.«
    Karigan warf einen Blick über die Schulter zu den Leichen, die mit Pfeilen gespickt auf der Straße lagen. Einige Menschen versuchten sich davonzuschleppen, andere knieten wimmernd auf dem Boden.
    »Ist es das wert?«, fragte Karigan und deutete auf die Toten und Verletzten.
    »Ja«, flüsterte Lorilie verbissen. »Ja. Sie starben für mich; sie starben für unser Ziel. Ihr Opfer wird uns nur noch stärker machen.«
    Die Frau war abscheulich. »Dann glaub doch, was du willst.« Karigan fuhr herum und lief davon, verschwand hastig in den Schatten.

ALLEE DER HELDEN

    Karigan ritt auf Kondor durch die Stadt und machte sich nur dann unsichtbar, wenn sie Mirweller oder Söldner sah, achtete sonst aber nicht weiter darauf, wer sie erblickte. Einige in der Stadt behaupteten, den ruhelosen Geist der Ersten Reiterin gesehen zu haben, der auf seinem feurigen Ross vorbeigeprescht sei. Die Erste Reiterin, sagten sie, sei wütend über den Sturz von König Zacharias. Einige hatten lediglich hämmernde Hufe gehört und einen Windhauch gespürt. Andere sahen die gespenstische Gestalt der Reiterin oder ein grünes Flirren.
    Karigan passierte die letzten Tore der Stadt und ritt wie ein Dämon über das Land, bis sie den dichten Hain erreichte, wo sie die anderen zurückgelassen hatte. Als sie Kondor zügelte, stand dort eine einzelne Gestalt mit grauem Mantel und Kapuze.
    »Nein!«, schrie Karigan auf. Der Schattenmann! Wenn er hier war, dann bedeutete das,

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