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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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gestrahlt hat. Und was die Sache angeht, dass er Vater gehört
hat … nun, ich bin sicher, er hätte gewollt, dass du ihn bekommst. «
    Miss Bunchberry nickte zustimmend. »Nimm ihn. Er wird deinen Pfad erhellen und dich wärmen. Es waren die Mondsteine, heißt es, die im Langen Krieg die dunklen Mächte abgewehrt haben. Er wird dir gut dienen. Möge das Licht des Mondes auf deinen Wegen leuchten.«
    »Danke … vielen Dank.« Karigans Augen wurden feucht. »Gibt es etwas, was ich für Euch tun kann? Vielleicht Verwandten in Sacor etwas ausrichten?«
    »Du meine Güte, sie hat sich schon daran gewöhnt, eine Botin zu sein, nicht wahr, Bay?«
    »Ganz entschieden, doch ich fürchte, wir haben keine Verwandten mehr in Sacor. Lediglich eine Base unten im Süden, und die möchtest du gewiss nicht kennenlernen. «
    »Miss Poppy ist recht verschroben«, sagte Miss Bunchberry.
    »Und das ist noch eine Untertreibung. Kind, du brauchst nichts für uns zu tun, denn du hast schon so viel für uns getan, indem du uns ein wenig Gesellschaft geleistet hast, und wie ich schon erwähnte, haben Grüne Reiter unserem Vater bei seiner Suche nach Wissen geholfen. Wir zeigen uns nur für diesen Gefallen erkenntlich. Wenn du auf dem Rückweg hier vorbeikommst, besuch uns. Und hüte dich auf der Straße vor Räubern und Dieben.«
    Karigan hatte nicht den Eindruck, dass die Schwestern bei dieser Begegnung sonderlich gut abschnitten, aber schließlich war das hier keines der Geschäfte ihres Vaters. Sie ließ den Blick noch einmal über das Herrenhaus schweifen, über die Fenster, in denen sich die Wälder spiegelten, über die Kamine, aus denen sich kräuselnder Rauch stieg.

    »Weshalb«, fragte sie, »nennt Ihr diesen Ort Siebenschlot?«
    »Du meinst, wo wir doch mehr als sieben Schlote haben?«, fragte Miss Bunch. Karigan nickte. »Nun, Sieben ist eine magische Zahl. Neun nicht, und Vater wollte seinem Zuhause keinen Namen geben, der nicht magisch war.«
    Karigan kicherte und schwang sich auf Pferd. »Ich weiß nicht einmal, wie ich von hier aus nach Sacor komme.«
    »Östlich an Norden vorbei, Kind«, sagte Miss Bayberry. »Reite östlich an Norden vorbei, dann gelangst du ans Ziel.«
    Als deutlich wurde, dass keine weiteren Informationen folgen würden, lenkte Karigan ihr Reittier herum. Sie warf noch einen letzten Blick über die Schulter und sah die beiden Schwestern Seite an Seite stehen und ihr nachschauen. Sie winkte, und die beiden winkten zurück. Seufzend wünschte sie, dass sie länger hätte bleiben können.
    Viel zu schnell verschwanden Siebenschlot und die Schwestern hinter einer Biegung der Straße, und kurz darauf wurde die Straße zu einem Wildpfad. Sie zügelte Pferd und drehte sich im Kreis, stellte jedoch fest, dass die Straße wirklich verschwunden war, als hätte es sie nie gegeben. Sie ritt im Dickicht umher und fand keine Spur mehr von ihr.
    »Eine Straße kann nicht einfach verschwinden«, murmelte sie. Doch andererseits, ein Mädchen und ein Pferd konnten das auch nicht.

MIRWELL

    Tomastin II., Statthalter der Provinz Mirwell, sank erschöpft in seinen zerschlissenen Polstersessel mit der hohen Rückenlehne gegenüber einem Steinofen, der groß genug war, um darin herumzuwaten. Das Feuer würde seinen morschen Knochen guttun. Es würde seine Gelenke von den Schmerzen befreien, die sich im Laufe eines Lebens voller Jagden und Kriege dort angesammelt hatten.
    Zum Henker mit der Feuchtigkeit, dachte er.
    Die hehren Waffen von Mirwell über dem gemauerten Kaminsims – zwei gekreuzte Streitäxte vor einem von Rissen und Spalten zerfurchten Berg – zogen jedermanns Blicke auf sich. Die Herstellung der Waffen war den Familienchroniken zufolge mit der Gründung des Sacor-Clans vor dem Langen Krieg einhergegangen. Die uralten Wurzeln des Clans Mirwell waren durchtränkt von der Vernichtung von Feinden und dem Besitz einer Stärke, die sich bemühte, sogar Berge niederzureißen. Die Mirwells hatten ihre Provinz nie mit einem juwelenbesetzten Goldzepter regiert, sondern stets mit einer ehernen Streitaxt.
    Dennoch war die Provinz im Laufe der Generationen ruhig geworden, beinahe schläfrig. Vor mehr als zweihundert Jahren war das noch anders gewesen. Die Clans waren sich wegen
des Landes und der Familienehre an die Gurgel gegangen. Der Clan Mirwell hatte mehr Land in seine Grenzen einbezogen, als er verloren hatte, und seinen Ruf unbändiger Brutalität begründet. Ah, der Ruhm, als man noch wusste, was ein Mann dachte,

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