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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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«
    Karigan konnte ihn nur aus großen Augen anstarren.
    »Schwöre es!«
    Es war, als schaue sie schon auf einen Geist statt auf einen lebenden Menschen. Solange sie den Schwur nicht geleistet hatte, würde er sich weigern zu sterben. »Ich schwöre … ich werde die Botschaft aus Liebe zu meinem Land überbringen. «

    Obwohl sie geschworen hatte, war der Grüne Reiter noch nicht bereit zu sterben. » Nimm die Brosche … von meiner Brust. Sie weist dich … « Er kniff vor Schmerzen die Augen zusammen, bis der Anfall vorbei war. »Weist dich als Boten aus … gegenüber … anderen Reitern.« Er brachte die Worte keuchend hervor, als zwänge er die Luft mit schierer Willenskraft in seine Lungen hinein, um sein Leben zu verlängern. »Beeil dich … Reite, so schnell es geht. L-lies die Botschaft nicht. Dann kann man sie auch nicht durch … F-folter aus dir herauspressen. Wenn man dich gefangen nimmt, zerreiße sie und verstreue sie in alle Winde.« Seine Stimme war jetzt so schwach geworden, dass sie sich zu ihm vorbeugen musste, um seine Sterbeworte zu verstehen. »Hüte dich vor dem Schattenmann.«
    Ein Schauder durchlief Karigans Körper. »Ich werde mein Bestes tun«, sagte sie.
    Diesmal antwortete der Bote nicht mehr, obwohl seine Augen sie noch anstarrten, hell und wie aus einer anderen Welt. Sie löste behutsam seine Finger von ihrer Hand, einen nach dem anderen, und schloss ihm die Augen. Die Brosche mit dem geflügelten Pferd war ihr erst gar nicht aufgefallen, doch nun glühte sie golden über seinem Herzen in der Sonne. Geistesabwesend strich sie mit ihren Fingern über die Hose, so dass blutige Schlieren zurückblieben, dann nahm sie ihm die Brosche ab.
    Ein seltsames Gefühl, keineswegs unangenehm, als sängen ihre Nerven im Einklang, durchlief prickelnd ihren Körper. Die goldene Wärme der Sonne umfing sie und vertrieb die schattenhafte Kühle. Ein Rauschen wie von großen Schwingen erfüllte die Luft, und das Geräusch von silberbeschlagenen galoppierenden Hufen erklang …

    Augenblicke später wich das Gefühl wieder, und ihr wurde klar, dass es sich bei dem Geräusch um ihren eigenen Herzschlag handelte und die Sonne mittlerweile so hoch gestiegen war, dass sie jetzt in einem Lichtkreis stand. Mehr war es nicht gewesen. Sie klemmte sich die Brosche ans Hemd.
    Dann spürte sie, wie unsichtbare Lippen gleich einer Brise, die durch hundert Pappeln strich, Willkommen, Reiter zu flüstern schienen. Ihr Nacken kribbelte.
    Karigan schüttelte den Kopf, um sich von solchen Hirngespinsten zu befreien, und wandte sich wieder praktischen Fragen zu. Was sollte sie mit der Leiche des Boten anfangen? Sie konnte sie schlecht mitten auf der Straße liegen lassen, denn dann würden Aasfresser über sie herfallen, und ein solcher Anblick würde niemandem gefallen, der zufällig vorbeikam. Sie wollte auf ihren Reisen schließlich auch nicht mitten auf der Straße über eine Leiche stolpern. Es wäre einfach nicht richtig, sie hierzulassen.
    Karigan verzog das Gesicht. Der Körper war zu schwer, um ihn in den Wald zu ziehen, und … wie sollte sie ihn begraben? Sie hatte schließlich keine Schaufel dabei. Es gefiel ihr überhaupt nicht, doch … was blieb ihr anderes übrig, als die Leiche hier liegen zu lassen?
    Vergeude keine Zeit, schien eine innere Stimme zu ihr zu sagen, und sie wandte sich von der Leiche ab und ergriff die Zügel des Pferds.
    Und doch zögerte sie noch. Wenigstens könnte sie den Säbel beim Boten zurücklassen, um zu zeigen, wie tapfer er gestorben war. Doch was, wenn sie den Leuten begegnete, die ihm die Pfeile verpasst hatten? Sie würde eine Waffe benötigen, auch wenn ein Säbel nicht viel gegen Pfeile ausrichten konnte. Diese Überlegung brachte die Entscheidung,
und sie ließ die Klinge wieder in die Scheide zurückgleiten.
    Der Bote hatte ihr gesagt, sie solle sich beeilen, doch das Pferd zu Tode zu hetzen, hatte auch keinen Sinn. Sie würde es am Zügel führen und erst dann aufsitzen, wenn es sich wenigstens teilweise erholt haben würde.
    Das Pferd war traurig anzusehen. Seine Läufe waren lang, aber überaus kräftig – man hatte es dafür gezüchtet, schnell große Entfernungen zurückzulegen, und keinen Gedanken an Ästhetik verschwendet. Sein Hals erinnerte Karigan an die Schilderungen ihres Vaters von langhalsigen wilden Tieren, die er auf seinen Reisen zu Gesicht bekommen hatte. Das raue braune Fell des Pferdes war mit alten Narben übersät.
    »Ich wünschte, ich wüsste

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