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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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geht er noch durch.«
    Bei dieser Beleidigung schüttelte Pferd die Mähne. Karigan lächelte zufrieden in sich hinein – wenn er wollte, konnte er butterweich gehen.
    Sie schritten weiter die Straße entlang, und der Donner grollte tief und weit entfernt über irgendeinem unerreichbaren Teil von Sacoridien.
     
    Die Söldner waren mit ihren Lebensmittelvorräten nicht gerade großzügig, dachte Karigan. Sie hockten sich mittags unter einige Bäume neben der Straße. Der Regen war zu einem beständigen Nieseln geworden, und das letzte bisschen Sturm war vor einer Stunde grollend weitergezogen. Schon tummelten sich die Mücken wieder in der feuchten Luft.
    Karigan knurrte der Magen, als sie den Schimmel von der
Brotkruste kratzte, die Thorne ihr zugeworfen hatte. Der Söldner stopfte getrocknetes Fleisch in sich hinein und schmatzte dabei, als wäre es ein Festschmaus. Jendara war zurückhaltender, doch nur ein wenig. Die beiden hatten offenbar lange nichts mehr gegessen. Was für eine Art Söldner waren sie eigentlich, wenn sie sich nicht einmal gelegentlich einen Hasen oder ein Eichhörnchen fangen konnten? Selbst sie hatte vom Frachtmeister das eine oder andere über die Kunst des Fallenstellens oder die Jagd gelernt, obwohl das Kenntnisse waren, die sie nicht oft anwandte.
    »Was starrst du uns so an, Mädchen?«, wollte Thorne wissen.
    »Ihr seht hungrig aus. Hat man euch während der Söldnerausbildung denn nicht beigebracht, wie man in der Wildnis überlebt?«
    Thornes Augen leuchteten auf. »Das war nicht nötig. Jendara und ich waren Soldaten des höchsten Rangs.«
    Karigan hob eine Braue. »Welcher Rang war dafür denn zuständig?«
    »Wir waren nicht immer Söldner, Mädchen. Mit so etwas geben wir uns nicht ab.«
    Karigan nahm an, dass sie noch nicht sehr lange Söldner waren und ihnen der Umstand, diesen »hohen Rang« nicht mehr zu bekleiden, sauer aufstieß – vor allem Thorne. Sie dachte angestrengt darüber nach, was die beiden gewesen sein mochten, bevor sie zu gedungenen Kämpfern wurden. Wachen, vermutete sie, doch selbst Wachen wurden der Überlebensschulung unterzogen … es sei denn, sie verließen niemals einen speziellen Posten oder bekleideten einen so hohen Rang, dass ihnen Diener zur Verfügung standen.
    »Die Trottel aus Mirwell haben uns erzählt, dass du verschwinden
kannst«, sagte Jendara. »Wann willst du denn verschwinden? «
    Trotz des spöttischen Tonfalls nahm Karigan einen Hauch von Unsicherheit wahr. Es konnte nicht schaden, ein wenig damit zu spielen, allerdings erneuerte es auch ihre Besorgnis um die Brosche. Thorne hatte sie sich an seinen Mantel gesteckt. »Ich werde verschwinden, wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.«
    Thorne lachte schallend. »Von wegen verschwinden. Diese Trottel haben sie im dichten Nebel verloren.«
    »Immerez ist kein Trottel«, sagte Jendara ruhig. »Auch wenn er glaubt, dass es irgendein Trick der Grünen war und kein Geisterreiter.«
    »Stimmt das, Grünenmädchen? Du beherrschst Grünentricks? «
    »Mag sein. Für euch bin ich vielleicht kein Geisterreiter, aber ein Geist erfüllt und begleitet mich.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«
    Karigan zuckte unschuldig mit den Achseln, und ein jäher Schmerz schoss ihr durch die Rippen.
    »Schluss jetzt mit diesem Geisterkram!« Mit einem Satz war Thorne bei ihr und schlug ihr ins Gesicht.
    Sie stürzte auf die Seite und schüttelte den Kopf, schmeckte Blut auf den aufgeplatzten Lippen. Der Rest ihres Mittagessens war nur noch ein Haufen Krumen auf dem Boden. Sie zwang sich, sich wieder hinzusetzen.
    »Du bist nichts weiter als ein Rohling«, sagte sie zu Thorne, »und ein Feigling dazu.«
    Thorne lachte nur. Karigan spürte jedoch voller Genugtuung, dass sie die Saat der Unsicherheit in seine Gedanken gepflanzt hatte. Wenn sie doch bloß die Brosche in die Hände
bekommen könnte. Im Augenblick erschien das allerdings nicht sehr wahrscheinlich.
    Sie kamen an mehreren Siedlungen vorbei, die man in den Wäldern angelegt hatte. Eigentlich waren sie zu klein, um Dörfer genannt zu werden. Waldbewohner in schlichter Kleidung arbeiteten vor ihren Hütten. Sie hängten in der süßen Frühlingsluft Wäsche auf, pflegten ihre Gärten, wo genug Sonnenlicht durch das Blätterdach des Waldes drang, um Gemüse ziehen zu können, und hackten Holz.
    Thorne erwarb für einige der Kupfermünzen, die er Karigans Taschen entnommen hatte, Fleisch und Brot und prahlte dabei vor den Siedlern unablässig

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