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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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damit, dass er und seine Partnerin einen Dieb gefangen hatten. Meistens wurden den Söldnern die Lebensmittel umsonst überlassen, wenn sie diese Lügenmärchen hörten.
    Karigan wurden nur verächtliche Blicke und Flüche über Diebe zuteil, welche über gesetzestreue Sacorider herfielen, die in der Wildnis mühsam ihr Leben zu fristen versuchten. Manche musterten sie von Kopf bis Fuß und konnten es nicht fassen, dass jemand, der so jung war und so unschuldig aussah, eine berüchtigte Diebin sein sollte.
    »Das ist ja gerade ihre Masche«, erklärte Thorne in einer Siedlung. »Sie sieht unschuldig aus, doch kaum wendet man den Blick ab …« Er breitete die Hände aus und erlaubte den Siedlern, ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen. »Seht ihr dieses Pferd und den Mantel, den sie trägt? Hat einen Grünen Reiter ermordet, das Luder.«
    Bestürzte Ausrufe erklangen unter den Siedlern. Praktisch jeder Bewohner der kleinen Siedlung stand um die Söldner und ihre Gefangene herum. Besucher kamen selten, und die Siedler hungerten nach Neuigkeiten.

    Karigan nahm an, dass das alles recht anständige Menschen waren, und sie konnte ihnen ihre vorwurfsvollen, wenn nicht sogar ängstlichen Mienen nicht verdenken. Wahrscheinlich waren sie schon mehr als einmal das Opfer von Räuberbanden geworden. Der Arm des Gesetzes reichte nur selten bis zu diesen abgelegenen Orten, es sei denn, es galt Steuern zu entrichten.
    Außerdem war Thorne ein begnadeter Erzähler. Trotz der himmelschreienden Lügen wagte Karigan es nicht, auch nur ein Wort zu sagen. Jendara hielt sie dicht bei sich und drückte ihr eine Dolchspitze in den Rücken. Es war frustrierend; hier gab es Menschen, die ihr helfen könnten, doch Thornes Worte hatten die Siedler schon gegen sie eingenommen.
    »Als wären die Erdriesen, die über die Grenzen kommen, und die seltsamen Wesen in der Luft nicht schon schlimm genug«, murmelte ein Mann. Er nahm seine Lederkappe ab und strich sich das Haar glatt. »Da brauchen wir nicht noch welche von unserer Art, die morden und rauben.«
    »Erdriesen?«, fragte Jendara erstaunt und sprach damit Karigans eigene Gedanken aus. »Die über die Grenzen kommen? «
    »Genau«, knurrte der Mann. »Keine fünf Meilen von hier, am Putnal-Pfad, haben sie eine Familie getötet. Und weit und breit keine Spur von den Soldaten des Königs. Wir haben einen unserer Burschen in die Stadt geschickt, um Hilfe zu holen. Der Rest von uns schläft unruhig mit den wenigen Waffen griffbereit, die uns zur Verfügung stehen, und hält während der Nacht Wache.«
    »Kluge Vorsichtsmaßnahme«, sagte Jendara. »Erdriesen, die über die Grenzen kommen …«
    »Aber es kommt noch schlimmer. Einige unserer Jäger
haben die Kadaver einer abscheulichen Kreatur und ihrer Brut gefunden.« Karigan lauschte gespannt. »Wir hätten es nicht geglaubt, wenn nicht unsere besten Waldläufer sie gefunden hätten, durch und durch aufrichtige Menschen. Was immer diese Kreatur getötet hat, es muss noch weitaus gefährlicher sein. Hat seine gewaltigen Fänge in den Bauch des Wesens geschlagen, dieses Monster. Da möchte man doch fast an die alten Schauergeschichten von Mornhavon und dem Schwarzschleierwald glauben.«
    Karigan hätte am liebsten laut aufgelacht. Vielleicht sollte sie ihren einfachen Säbel »Fang« nennen, so wie die großen Krieger ihren Klingen Namen gaben oder Schwerter trugen, in die lange Stammbäume und uralte Namen eingraviert waren. Wenn sie nur wüssten, wer die Kreatur wirklich erschlagen hatte!
    Die Menge plapperte weiter über das magische Böse, alte Weissagungen und den Langen Krieg. Karigan vertiefte sich in ihre eigenen Gedanken. Estral, stets eine Quelle für alle möglichen Neuigkeiten, hatte Probleme an der Grenze erwähnt. Aber Erdriesen? Sie hätte nicht gedacht, dass die Erdriesen es noch einmal wagen würden, ihre Höhlen im hohen Norden zu verlassen, nachdem sie im Anschluss an den Langen Krieg niedergemetzelt und gehetzt worden waren, bis die Furcht vor der Liga ihre schwarzen Herzen erfüllt hatte.
    Nun hegte sie keinen Zweifel mehr daran, dass die Erdriesen – sagenumwobene Diener von Mornhavon dem Schwarzen, die nicht ganz menschlich, sondern tierartige Wesen mit schrecklicher Kampfeswut waren – Sacoridiens Grenzen heimsuchten. Es gab keinen Platz mehr für Zweifel – nicht nach der Sache mit Immerez. Nicht nach der Kreatur aus
Kanmorhan Vane. In der Welt tat sich etwas, und ihr geliebtes Sacoridien schien nicht mehr sicher

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