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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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wiederholte Deborah spöttisch.
    Cassie holte schnell Luft, aber es war Nick, der sprach. »O kay, ich halte es auch für Quatsch«, sagte er ruhig. »A ber wenn es nicht die schwarze Energie war, muss ein Mensch der Täter sein. Zum Beispiel jemand, der Jeffrey absolut nicht leiden konnte.« Er sah Deborah eindringlich an.
    Deborah erwiderte seinen Blick arrogant. Cassie betrachtete sie, wie sie in ihren schwarzen Hotpants und den kniehohen Lederstiefeln dastand. Deborah war streitlustig, rebellisch, feindselig– und stark. Zum ersten Mal nach langer Zeit fiel Cassie wieder die Tätowierung eines kleinen Halbmonds auf ihrem Schlüsselbein auf.
    »W arum unterstützt du uns nicht, Deborah?«, fragte sie. »D er Kristall zeigt etwas an, oder zumindest war es so, bevor wir uns unterhalten haben. Hilf uns zu finden, was er aufspürt.« Und dann fügte sie instinktiv hinzu: »E s könnte natürlich gefährlich werden…«
    »N a und? Glaubst du vielleicht, ich hab A ngst?« Deborah hatte den Köder geschluckt. »G ut, ich bin dabei. Ihr macht, dass ihr hier wegkommt«, befahl sie den Hendersons.
    Zu Cassies Überraschung gingen Doug und Chris tatsächlich weg, vermutlich, um Melanie Bescheid zu geben.
    »G ut.« Cassie hielt den Kristall wieder hoch. Sie hatte A ngst, dass es nicht mehr klappen würde, nachdem ihre Konzentration gestört worden war. Zunächst baumelte er nur am Ende der Kette. A ber dann, als die vier daraufstarrten, wurde sein Schwingen deutlicher. Cassie hielt den A tem an und versuchte, ihre Hand am Zittern zu hindern. Sie wollte den Kristall auf keinen Fall beeinflussen.
    Jetzt schwang er richtig aus. Zum Heizungskeller hin und zurück zur V orderfront der Schule.
    »N ach Osten«, sagte A dam leise.
    Cassie folgte dem A usschlag und hielt dabei den Kristall mit ihrer linken Hand hoch.
    Draußen stand hinter ihnen im W esten der fast volle Mond hoch am Himmel.
    »D er Blutmond«, flüsterte A dam. Cassie erinnerte sich, von Diana gehört zu haben, dass Hexen ihr Jahr nach den Monden und nicht nach Monaten zählten. Der Name dieses Mondes war auf schreckliche W eise passend, aber sie schaute nicht wieder zu ihm hin, sondern konzentrierte sich ganz auf den Kristall.
    Zunächst führte er sie durch die Stadt, vorbei an geschlossenen Geschäften und stillen, dunklen Häusern. Nach Mitternacht war New Salem wie ausgestorben. Dann wurden die Gebäude immer spärlicher. Schließlich gingen sie eine Straße entlang, die mit jedem Schritt einsamer wurde, und nur noch die Geräusche der Nacht umgaben sie.
    Der Mond war hell genug, um sehen zu können. Ihre Schatten erstreckten sich verzerrt vor ihnen, während sie immer weiter dem Pendel folgten. Es war kalt, und Cassie zitterte, ohne ihren Blick von dem A nhänger abzuwenden.
    Sie fühlte, wie etwas über ihre Schultern glitt. A dams Jackett. Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu, dann konzentrierte sie sich wieder auf den Kristall. Sobald ihre Konzentration nachließ, schienen auch seine Schwingungen schwächer zu werden, bis er nur noch hin und her baumelte. Er schwang nicht so stark aus, wie der Peridot es bei Diana getan hatte– aber Cassie war schließlich auch nicht Diana, und sie hatte nicht die Unterstützung des vollen Zirkels.
    Hinter ihr hörte sie A dam scharf sagen: »N ick?«, und dann Deborahs verächtliches Schnauben. »I ch hätte sie sowieso nicht genommen. Mir wird nie kalt.«
    Sie gingen jetzt auf einem engen Feldweg immer noch in Richtung Osten. Plötzlich kam Cassie ein schrecklicher Gedanke.
    Oh nein– Fayes Haus. Dort haben wir sie freigelassen und dort führt das Pendel uns hin. W ir werden die Energie direkt bis in Fayes Schlafzimmer verfolgen… und dann?
    Die Kälte, die sie jetzt überfiel, war stärker und betäubender als der Nachtwind. W enn die schwarze Energie, die durch Fayes Zimmerdecke explodiert war, Jeffrey ermordet hatte, war Cassie genauso schuldig wie Faye. Sie war eine Mörderin.
    Dann hör auf, ihr nachzuspüren, flüsterte ihr eine innere Stimme zu. Du kontrollierst den Kristall, lass ihn in die falsche Richtung ausschwingen.
    Sie tat es nicht. Sie hielt ihren Blick auf den tropfenförmigen Quarzanhänger gerichtet, der wie ein milchiges Licht in der Dunkelheit zu leuchten schien, und ließ ihn ausschlagen, wie er wollte.
    Wenn die W ahrheit herauskommt, dann kommt sie eben heraus, sagte sie kalt zu sich selbst. Und wenn sie eine Mörderin war, verdiente sie es, gefasst zu werden. Sie würde der Spur folgen,

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