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Der Mann aus dem Safe

Der Mann aus dem Safe

Titel: Der Mann aus dem Safe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Hamburger, um mit ihrem Appetit Schritt zu halten.
    Amelia nahm meine rechte Hand und verschränkte unsere Finger. Niemand schien darauf zu achten. Sie schien es selbst kaum wahrzunehmen, während sie weit hinaus in den Nachthimmel blickte.
    »An so einem Abend«, sagte sie so leise, dass nur ich sie hörte, »könnte man uns für eine nette, normale, glückliche Familie halten.«
    Sie sah mir ins Gesicht.
    »Glaub das bloß nicht. Keine Sekunde lang.«
    Ich war nicht sicher, worauf sie hinauswollte. Ich hatte die Marshs nie für nett, normal oder glücklich gehalten. Außerdem hätte ich gar nicht gewusst, wie so etwas aussieht.
    »Wenn ich dich darum bitten würde, würdest du mich dann von hier wegbringen? So weit, wie wir nur kommen?«
    Ich drückte ihre Hand.
    »Du bist schließlich ein Krimineller, du kannst mich entführen, oder?«
    Ich trank noch einen Schluck Bier und fühlte wieder diesen leichten Schwindel, wie damals, als wir in dieses Haus hier eingebrochen waren. Das war wieder so eine Nacht, die sich weit vor mir zu öffnen schien, als könnte alles Mögliche passieren, Gutes oder Schlechtes.
     
    Der Himmel wurde dunkler. Der Mond schien. Grillschwaden hingen in der Luft. Mr. Marsh spielte die Beach Boys auf seiner Boombox. Offenbar seine Lieblingsgruppe, zumindest in warmen Sommernächten. Sein Partner, Mr. Slade, erschien gerade noch rechtzeitig, um den letzten Hamburger abzukriegen. Ich wusste sofort, dass ich ihn schon mal irgendwo gesehen hatte. Dann fiel es mir ein. Er war der Mann, der mir eine Weile beim Graben zugesehen hatte, bevor er zu Mr. Marsh hineinging. Auch heute trug er einen Anzug, allerdings mit eng geknoteter Krawatte. Seine Haare wirkten noch feucht, als käme er gerade aus dem Fitnessstudio.
    Sobald Amelia für einen Moment hineinging, belagerte mich Mr. Marsh und stellte mich dem Mann offiziell vor.
    »Michael, das ist Jerry Slade. Mein Partner.«
    »Ich glaube, wir kennen uns schon«, sagte der und gab mir die Hand. »Schön, dich zu sehen.«
    »Jerry glaubt mir nicht so recht, dass du wirklich kannst, was du kannst«, sagte Mr. Marsh. »Wärst du bereit, es ihm zu zeigen?«
    Amelia kam wieder heraus und rettete mich.
    Mr. Marsh zerrte mich noch kurz beiseite und zischte mir ins Ohr: »Später.« Dann klopfte er mir auf den Rücken und ging zurück an seinen Grill.
    Ein, zwei Stunden später zogen Adam und seine Freunde ab, um noch eine andere Party aufzumischen. Da waren wir nur noch zu viert.
    »Wird Zeit, dass der Junge nach Hause ins Bett kommt«, sagte Mr. Marsh und legte mir einen Arm um die Schulter. »Vielleicht muss er ja morgen wieder für uns graben.«
    »Ich dachte, damit wär Schluss«, sagte Amelia.
    »Ich mache nur Spaß, Schatz. Ihr zwei jungen Leute könnt euch jetzt gute Nacht sagen. Das heißt, würdest du noch kurz in meinem Büro vorbeischauen, bevor du gehst, Michael? Ich wollte dich noch etwas fragen wegen unserer neuen Arbeitsvereinbarung, weißt du.«
    Er machte die Musik aus, dann ging er mit Jerry hinein. Nun war es still und dunkel im Garten. Nur das große weiße Zeltdach leuchtete im Mondlicht.
    »Was sollst du denn jetzt wieder für ihn machen?«, fragte Amelia und legte die Arme um mich. »Und wieso ist Mr. Slade hier? Wenn ich den sehe, krieg ich das Gruseln.«
    Ich schüttelte den Kopf. Keine Ahnung, was da läuft.
    »Sei vorsichtig, ja? Wenn die beiden ihre Köpfe zusammenstecken, hecken sie Gott weiß was aus.«
    Mir war nicht klar, was das heißen sollte, aber ich würde es wohl bald herausfinden.
    Sie gab mir einen Gutenachtkuss. Ich wollte nicht, dass sie ging. Ich wollte die ganze Nacht mit ihr hier draußen im Garten bleiben. Aber ich wusste, dass die Männer auf mich warteten.
    Sie ging hinauf in ihr Zimmer, ich in das Büro. Die beiden standen zusammen unter dem Riesenfisch. Kaum war ich bei ihnen, holte Mr. Marsh ein Ledermäppchen heraus und gab es mir.
    »Erinnerst du dich an die?«
    Ich machte es auf und sah die gleichen Picks, die ich bei den kleinen Vorführungen mit dem Schlosser benutzt hatte.
    »Willst du Mr. Slade zeigen, was du damit bewerkstelligen kannst?«
    Ich blickte vom einen zum anderen. Sie meinten es todernst. Das war nicht nur eine Kneipenwette.
    »Gut, ich weiß, wir haben jetzt diese teuren, unknackbaren Schlösser an den Türen, aber irgendwo muss es doch etwas geben …«
    Während er in seinem Schreibtisch herumkramte, befühlte ich die Picks und Spanner. So ein perfektes Werkzeugset. Ich konnte

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