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Der Mann aus dem Safe

Der Mann aus dem Safe

Titel: Der Mann aus dem Safe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Das ist nicht ganz der Look, den wir beabsichtigen.«
    »Nix Weihnachtsmann, er wird aussehen wie der Teufel persönlich. Faszinierend böse.«
    »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit«, bemerkte Julian. »Mit Schwarz kann man nichts falsch machen. Lucy, such ein rotes Hemd aus, wenn du unbedingt willst.«
    So kam ich zu einem schwarzen, europäisch geschnittenen Anzug und einem hautengen roten Hemd. Dazu zwei Goldketten und ein schmaler schwarzer Ledergürtel. Schwarze Lederschuhe ohne Socken. Es war keine Zeit, den Anzug abändern zu lassen, weshalb er ein bisschen um mich herumschlotterte. Doch Julian meinte, das wäre gut und würde zu meinem Look passen.
    Er bezahlte die Sachen, und eines muss ich dazu sagen: Vergessen Sie den professionellen Safeknacker – machen Sie einfach eine Boutique in Beverly Hills auf. Die Arbeitsbedingungen sind sehr viel besser, und man verdient sehr viel mehr Geld.
    Dann bugsierten sie mich noch in einen Friseursalon und baten einen der Stylisten, mich etwas zurechtzustutzen. Er warf einen Blick auf mich und meinen Do-it-yourself-Haarschnitt und meinte, da sei nichts zu retten. Julian drückte ihm ein Bündel Zwanziger in die Hand, was ihn schlagartig motivierter machte.
    »Okay, eine letzte Sache«, sagte Julian, als wir wieder draußen auf dem Gehweg waren. Er nahm mir meine billige Sonnenbrille ab und warf sie in eine Mülltonne. Wir betraten ein schickes »Brillenmodengeschäft«, in dem die beiden Frauen zum zweiten Mal an diesem Nachmittag in Streit gerieten, diesmal über meine neue Sonnenbrille. Wenigstens trug ich so dazu bei, sie eine Weile von dem armen Gunnar allein dort unten in dem Haus im Canyon abzulenken.
    Als ich dann schließlich eine lächerlich teure, goldgerahmte Brille auf der Nase hatte, nahmen sie mich in Augenschein, und ich musste mich ein paarmal um die eigene Achse drehen. Ich wurde für akzeptabel erklärt. Danach stiegen wir wieder ins Auto und fuhren zurück zu dem Haus in Santa Monica.
    Während der Rest der Bande sich umzog, saß ich in einem Sessel, etwas desorientiert und mit ziemlichem Muffensausen, um die Wahrheit zu sagen. Jetzt wünschte ich mir sehr, reden zu können. Oh ja, in so einem Moment wäre reden so was von nützlich, dachte ich. Genauso wie aufstehen und zur Tür rausgehen, wenn ich’s recht bedenke.
    Julian kam die Treppe herunter und war noch todschicker als ich. Sein Anzug hatte die Farbe von frischer Sahne, und dazu trug er ein violettes Seidenhemd. Das ganze Outfit machte den Eindruck, als wäre es speziell für ihn entworfen und ihm auf den Leib geschneidert worden. Er hatte eine Flasche Aftershave dabei, wovon er sich etwas in die Hände sprühte und mir auf die Wangen klatschte.
    »Du siehst klasse aus«, sagte er. »Du siehst aus, als würdest du in diese Stadt gehören.«
    Er wusch sich die Hände an der Küchenspüle. Dann schenkte er zwei Gläser Rotwein ein und gab mir eines. Ohne sich zu setzen. Er ging zum Fenster, sah hinaus, ging in die Küche, sah auf die Uhr. Ging zurück zum Fenster.
    Eine halbe Stunde später kamen die beiden Frauen herunter, beide gemeinsam, ihre hohen Absätze klapperten ein Stakkato auf den Treppenstufen. Ramona war in Schwarz, Lucy in dunkel schimmerndem Weinrot. Hauteng, viel Bein, viel Busen. Haare hochgesteckt. Lippenstift und lange schwarze Wimpern. Lidschatten, der regelrecht leuchtete. Besonders Lucy sah ganz verwandelt aus mit all dem Make-up. Ihre ungleichen Augen wurden noch mehr betont, was ihr eine irgendwie schaurige Schönheit verlieh.
    Julian betrachtete sie lächelnd. »Was meinst du?«, fragte er mich. »Können wir sie so mitnehmen?«
    »Wie lange ist es jetzt schon?«, sagte Lucy. »Gunnar muss langsam verrückt werden.«
    »Du kennst ihn doch«, sagte Julian. »Er ist der Zenmeister.«
    »Gehen wir. Ich kann nicht mehr warten.«
    Wir stiegen in den Saab. Es war inzwischen dunkel geworden. Ein kühler Donnerstagabend im Januar in Los Angeles. Wir rollten wieder über den Santa Monica Boulevard. Der Verkehr war jetzt noch dichter. Das Wochenende hatte bereits begonnen, schien es.
    Julian fuhr nordwärts und brachte uns direkt ins Herz von Hollywood. Rechts ab auf den Sunset Boulevard, an einem Nachtclub nach dem anderen vorbei, überall lange Schlangen davor. Irgendwann fuhr er auf einen Parkplatz gleich hinter der Vine Street. Er wählte eine Lücke direkt an der Straße und stieß rückwärts hinein.
    »Okay«, sagte er, »setzt eure Partygesichter auf. Michael? Tu

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