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Der Mann, der die Frauen belog - Roman

Titel: Der Mann, der die Frauen belog - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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diesen Zweibeinern, deren Versuche, ihre unappetitliche Sippe auszurotten, allesamt kläglich gescheitert waren. Ohne sich von der großen Hand stören zu lassen, fing die Taube an zu picken.
    In der Halle stand jetzt eine junge Frau am Empfangstresen. Als sie das wartende Paar sah, auf das der Mann am Empfang deutete, verbarg sie rasch etwas hinter dem Rücken.
    Coras neuer Freund, der Mann mit dem närrischen Lächeln, machte sie mit der jungen Frau bekannt. Zu dritt fuhren sie in die geräumige Wohnung hinauf, die so gar nicht zu der jungen Frau passen wollte, die Mallory hieß.
    »Du hattest recht, Mallory«, sagte der Mann, den Cora inzwischen Charles nannte.
    Es sprach für seine guten Manieren, dass er ihr stets das Gesicht zuwandte, so dass sie seinem Gespräch mit dieser Mallory folgen konnte.
    »Amanda hat sich an dem bewussten Vormittag mit ihm im Park getroffen. Es war, wie du gesagt hast, eine spontane Tat. Und der Mord geschah um sieben Uhr fünfundvierzig. Unsere Zeugin, Mrs. Daily, macht gern bei schlechtem Wetter lange Parkspaziergänge.«
    Wie hübsch sie ist, dachte Cora. Aber sie hat auch etwas … ja, etwas Unbarmherziges an sich. Augen wie eine Katze. Das störte Cora nicht, eher im Gegenteil. Im Lauf von achtundsiebzig Jahren hatte sie viele Katzen überlebt. Sie hatte keine Angst vor Mallory.
    »Was haben Sie gesehen?«, fragte die junge Frau, die ebenfalls sofort begriffen hatte, dass Cora von den Lippen las. »Den Mord?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Den ersten Schlag?«
    »Nein. Aber ich habe sie beieinander stehen sehen.«
    »So dass Sie den Mörder identifizieren könnten?«
    »Nein, ich hatte nämlich meine Brille nicht auf. Ich weiß nur, dass er groß war.« Cora merkte, dass sie der jungen Frau damit nichts Neues erzählte. Wie peinlich, wenn sie diesen reizenden Mr. Butler enttäuschen müsste … »Ich habe hinterher die Wunde gesehen. Im Moment des Schlags war ein Regenschirm dazwischen. Aber vorher und nachher hat er sie festgehalten. Hilft Ihnen das weiter?«
    »Wenn Sie mir noch Genaueres über den Täter sagen könnten … Er war also groß.«
    »Größer als die Frau.«
    »Um wie viel größer?«
    »Schwer zu sagen. Ich konnte wenig erkennen, eben wegen des Regenschirms. Der machte ihn irgendwie noch größer. Aber …«
    »Finden Sie mich groß?«
    »O ja.«
    »Und sind Sie sicher, dass es ein Mann war? Oder sind Sie einfach davon ausgegangen, weil Sie dachten, die beiden wären ein Liebespaar?«
    »Sie haben natürlich recht, das war eine vorschnelle Folgerung. Ich habe Ihnen überhaupt nicht weitergeholfen, was?«
    »Doch, doch«, versicherte ihr neuer Freund schnell. Er sah die junge Frau an. Benimm dich, sagte sein Blick. Ich weiß doch, was sich gehört, antwortete der ihre. Und dann lächelte sie.
    »Sie haben Ihre Sache sehr gut gemacht. Mein Albtraum ist ein Fall, der nur an einem Augenzeugen hängt.
    Augenzeugen bringen nichts, vor Gericht sind sie so gut wie wertlos. Aber Sie haben uns den Tatort bestätigt und uns die Tatzeit angeben können, das hilft uns weiter. Sie haben das Blut gesehen, damit lässt sich durchaus etwas anfangen. Eine gute Leistung.«
    Das Lächeln verschwand, das Gesicht der jungen Frau zeigte keine Regung mehr.
    Charles beugte sich vor, um Cora einzubeziehen, während er mit Mallory sprach. »Hat einer der Verdächtigen einen Hund?«
    »In den Coventry Arms wimmelt es von Hunden. Warum?«
    »Cora hat erzählt, dass an dem bewussten Vormittag ein Hund durch den Park gelaufen ist, er hat eine Leine hinter sich hergezogen. Vielleicht war einer deiner Verdächtigen mit dem Hund draußen und hat ihn losgelassen, um mal eben schnell einen Mord zu begehen.«
    Mallory wandte sich an Cora. »Sie haben den Hund gesehen?«
    Cora nickte.
    »Was für eine Rasse war es?«
    »Das habe ich leider nicht erkennen können. Meine Brille –«
    »Wie groß?«
    »So die übliche Größe, nicht übermäßig groß, nicht übermäßig klein. Tut mir wirklich leid, ich kann –«
    »Welche Farbe?«
    »Das weiß ich nicht mehr genau. Irgendwie dunkel. Nicht schwarz, so dunkel nicht. Braun vielleicht …«
    »Vielleicht?«
    Darauf gab es nichts mehr zu sagen. Inzwischen war sie sich nicht mehr sicher, ob da überhaupt ein Hund oder ein Liebespaar gewesen waren. Hatte sie womöglich zwei Frauen gesehen? Und der Hund … konnte der nicht …?
    Wieder rettete Charles die Situation. »Zwergpudel und Dänische Doggen können wir demnach schon streichen.«
    Die junge Frau

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